Jetzt sind wir schon drei Tage in Griechenland und das Fazit für Albanien steht noch aus. Vieles von unserem letzten Albanien-Fazit hat immer noch seine Gültigkeit (hier nachzulesen), doch eine Sache war diesmal bedeutend anders.

War es vor zwei Jahren auf unserer Balkan-Reise noch so, dass uns Bosnien und Montenegro von Beginn an verzaubert hatten, so mussten wir mit Albanien zunächst noch warm werden. Das Wetter war leider auch nicht ganz so gut, so dass wir vieles von unserem Plan dann doch nicht umsetzten und stattdessen zügiger Richtung Griechenland fuhren. Immerhin kamen wir auf 13 Nächte.

Diesmal waren wir schlauer und saßen das schlechtere Wetter zunächst noch in Montenegro am Strand aus. Als der Umschwung kam, fuhren wir weiter nach Albanien. Eine Weise Entscheidung. Wir fuhren bei schönem Wetter nach Theth und sollten erst am Ende der ersten Woche in Valbona etwas schlechteres Wetter erleben.

Bereits in den ersten 8 Nächten begeisterte uns Albanien. Die Landschaft in den albanischen Alpen war ein Traum. Nach dem Abstecher in den Kosovo war der Wettergott weiterhin auf unserer Seite. Wir verbrachten weitere 21 Nächte in Albanien.

Sowohl auf Pisten als auch auf Teer, fuhren wir durch Landschaften, die uns in Staunen versetzten. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass Albanien so bergig und hügelig und einfach nur schön ist (den Müll muss man natürlich ausblenden). Die Landschaft war so vielfältig und reizvoll. Selbst wenn ich mich jetzt zu dem Begriff Panoramastraße hinreißen lasse, so kann man fast jede Straße, die wir gefahren sind, als eine solche bezeichnen.

Natürlich blieb uns in den 21 Tagen das gute Wetter nicht komplett erhalten. Aber wir hatten Glück und es viel nicht so viel Regen wie erwartet. Dennoch planten wir unsere Route etwas um und ließen ein paar Pisten (darunter auch die vom Osum Canyon nach Permet) und andere Sehenswürdigkeiten aus. Irgendetwas müssen wir schließlich noch für einen nächsten Besuch übrig lassen.

Zuletzt hatte ich es mir bei den Fazits zu Ländern bzw. den einzelnen kanarischen Inseln angewöhnt, bestimmte Orte, die uns sehr gefallen haben, hervorzuheben. Doch dies ist bei Albanien, so wir es diesmal kennenlernen durften, überhaupt nicht möglich. Ich würde aus dem Aufzählen gar nicht mehr herauskommen. Einfacher wäre es aufzuzählen, was weniger schön war, aber das wäre ja auch nicht richtig. Alles belassen wir es dabei.

Auch die Menschen erlebten wir als sehr freundlich (Ausnahmen bestätigen die Regel). Spätestens mein „mire dita“, also „Guten Tag“, zauberte ein Lächeln auf die Lippen. Mir war es auf unseren Reisen immer schon wichtig, „Guten Tag“, „Auf Wiedersehen“ und „Danke“ in der Landessprache zu beherrschen. Weil es meiner Meinung nach respektvoll ist und zeigt, dass man sich mit dem Land beschäftigt hat.

Wenn wir bei der Vorbeifahrt Menschen grüßten, wurde freundlich zurück gewunken. Es gab nur sehr wenige Augenblicke, wo wir es erlebten, dass der Tourist „gemolken“ werden sollte, ansonsten begegneten wir nur freundlichen Menschen.


Die Kommunikation war leider nicht so einfach möglich, wie im Kosovo. Viele Albaner sprechen kein Englisch, dafür allerdings italienisch. Dummerweise hatte ich mir im Sommer keine Gedanken gemacht ein wenig italienisch zu lernen. Zeit dazu hätte ich ja genügend gehabt.

Wichtiger Wandel



Ein paar Dinge haben sich im Vergleich zu vor zwei Jahren verändert.

Zum einen werden immer mehr Pisten zu geteerten Straßen. Für die off-road-Fans ein Jammer, weil der Reiz über Pisten zu abgelegenen Orten zu gelangen abnimmt. Wobei die Landschaft ja die gleiche bleibt. Nur der Nervenkitzel der Fahrt ist nicht mehr gegeben. Denn nun kommt jeder hin.

Zum anderen und was ich sehr wichtig finde: Kartenzahlungen an Tankstellen und in Supermärkten sind mit steigender Tendenz möglich. Vor zwei Jahren war dies mit sehr sehr viel Glück mal aus Versehen möglich.

Zwar ist jetzt immer noch Bargeld das vorrangige Zahlungsmittel, aber Kartenzahlungen werden zunehmend akzeptiert. Irgendwo findet man nun immer eine Tankstelle, an der man mit Karte zahlen kann. Und im Spar-Supermarkt werden Kartenzahlungen auch akzeptiert. Wie es in anderen Supermärkten ist, wissen wir nicht.


Euro wird auch an sehr viel Stellen als alternative Währung akzeptiert. Die Albaner machen es sich da einfach und rechnen 100:1. Also 100 LEK entsprechen 1 Euro. Ich persönlich finde es jedoch höflicher in Landeswährung, also LEK, zu zahlen. Wobei der Wechselkurs bei um die 98 liegt. Also 1 Euro entspricht 98 LEK bzw. 100 LEK sind 1,02 Euro. Beim Tausch in LEK stellen wir uns damit minimal schlechter, als wenn wir direkt in Euro bezahlen würden.

Und natürlich wird überall viel gebaut. Insbesondere an den Küsten, was nicht unbedingt von Vorteil ist. Aber Albanien merkt, dass es von Touristen besucht wird und möchte natürlich mit den anderen Ländern an der Adria mithalten. Leider wird es darunter auch so einige Bausünden und Verschandlungen der Landschaft geben. Hoffen wir einfach, dass sich dies für Albanien lohnt und mit Fertigstellung genügend Touristen kommen und Geld in die Kassen spülen. Für Menschen, die die Ursprünglichkeit und Natur suchen, wird es zumindest am Meer schwieriger werden ein schönes Plätzchen zu finden.

tbc

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