Das Wetter soll sich ab heute Abend deutlich verschlechtern. Es ist für Saranda Dauerregen für 48 Stunden gemeldet. Leider ist auch für Griechenland die Vorhersage nicht wirklich besser. Im Gegenteil: Für Igoumenitsa wird vor Starkregen in den nächsten 72 Stunden gewarnt. Hoffen wir einfach das Beste.
Auf dem Weg nach Saranda wollten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe des Flusses Drinos ansehen. Landschaftlich wäre der Platz wunderschön gewesen, mit hübschen Bergen drum herum. Doch wir entschieden uns zur Weiterfahrt.
Frank brachte das Argument hervor, dass wir bei gemeldetem Dauerregen die Folie über den Durchgang vor der Weiterfahrt nicht entfernen können und am nächsten Übernachtungsort auch nicht weiter befestigt bekommen ohne das unser Bett komplett nass wird. Daher war es sinnvoll weiter nach Saranda zu fahren. Dies hatte den Vorteil, dass wir die schöne Landschaft, durch die wir fuhren, bei gutem Wetter und schöner Aussicht genießen konnten.
Irgendwann wurden die Berge zu Hügeln und wir näherten uns der Küste. Hoch oben auf dem Hügel vor uns lag unser Übernachtungsplatz, an der Festung von Saranda. Dieser Ort hat den Vorteil, dass er hochgelegen ist und das Wasser somit mühelos den Berg hinunterfließen kann. Außerdem sind die Parkplätze alle geschottert, was bei Regen sehr von Vorteil ist.
Mühelos erklomm Allmo den Hügel. Es gibt vier Ebenen mit großen geschotterten Flächen, wovon wir die dritte Ebene als Übernachtungsplatz wählten. Ganz oben wollten wir nicht stehen, weil der Platz zum einen hinter der Festung lag (kein Sonnenuntergang) und zum anderen als erstes von Tagestouristen angesteuert wird.
Um gerade zu sehen „sprang“ Allmo auf seine Steine, die an der Seite lagen. Und so stand er hübsch eingeparkt, vor einem der kleinen Betonbunker und unterhalb der Festungsmauer. Von dort blickten wir auf die Butrint-Halbinsel (dahinter befindet sich schon Griechenland) und die Insel Korfu.
Weil das Wetter noch schön war, drehten wir noch eine Runde durch die Festung von Saranda. Diese ist frei zugänglich und der Zugang wird auch nachts nicht durch ein Tor versperrt. Daher gibt es überall (sogar auf den Parkplätzen) Überwachungskameras. Die Außengastronomie scheint für diese Saison Feierabend zu haben. Die Stühle und Tische waren zusammengerückt bzw. übereinandergestapelt. Es gibt mehrere Ebenen, sogar mit eigenen Theken. Wir möchten nicht wissen, wie es hier im Sommer bei schönstem Wetter aussieht. Die viele Bestuhlung lässt schlimmstes Erahnen.
Von der Festung aus konnten wir dann auch noch auf die Stadt Saranda selbst blicken. Ob wir auch Italien hätten sehen können, wissen wir nicht. Wir hatten nicht drauf geachtet.
Bereits auf dem Parkplatz hatte uns eine getigerte Katze in Empfang genommen, die entweder nicht hungrig war oder überfordert mit dem Schälchen Nassfutter. Auch die Festung war fest in Katzenhand. Wie schön! Endlich mal Katzen und keine Hunde (wobei wir in Gjirokastra, auf dem Rückweg zu Allmo auf einer Mauer zwei kleine Hundewelpen sahen. Wie niedlich!). Auf dem Rückweg wurden wir dann von einer schwarz-weißen Katze verfolgt, die sich über das Futter freute. Später kam noch eine andere Katze zu uns und beide freuten sich über je ein Schälchen. Endlich wird Emmas Futter artgerecht verwendet.
Zurück bei Allmo stellten wir fest, dass wir einen Parknachbarn hatten und auch auf der zweiten Ebene, beim kleinen Leuchtturm stand nun ein Van. Wir setzten uns auf den Betonbunker vor uns, genossen die letzten Sonnenstrahlen und warteten auf den Sonnenuntergang. Allerdings verhinderte eine dicke Wolkenbank, dass die Sonne hinter Korfu ordentlich abtauchen konnte.
Frank begann das Hubdach hochzufahren und den Regenschutz für den Durchgang zu montieren. Tatsächlich besaß ein VW Bulli die Frechheit sich noch zwischen uns und dem anderen Camper zu stellen. Als ob es nicht genügend freien Platz geben würde. Und das Schlimmste war, dass der Motor lief und lief und lief. Als Frank mit allem fertig war ging er raus, klopfte an und wies die Leute freundlich darauf hin, dass der Motor noch laufen würde. Ja, wegen der Heizung. Wie lustig! Was wollen die denn erst in der Nacht machen. Wir ahnten schon Schlimmstes. So Leute gibt’s ja leider, die dann mitten in der Nacht den Motor starten, damit es warm wird. Tatsächlich fuhren die einige Stunden später dann noch weg. Frank meint auf die Ebene direkt an der Festung. So haben wir wenigstens unsere Ruhe.
Der Leuchtturm nahm mit einsetzender Dunkelheit seinen Dienst auf. Warum dieser allerdings so weit im Landesinneren steht wundert uns etwas. Auch die Beleuchtung der Festung flammte auf.
Und nun warten wir auf den möglichen Dauerregen, der hoffentlich nicht so schlimm sein wird wie vorhergesagt.
Am Abend fing es tatsächlich ganz leicht an zu tröpfeln, hörte aber schnell wieder auf. Etwas später regnete es etwas mehr, aber auch nicht sehr lange. Die restliche Nacht blieb es trocken. So viel zum Dauerregen.
Gegen 21:30 Uhr ging die Beleuchtung der Festung aus und plötzlich war es dunkel. Der Bulli kam irgendwann wieder, parkte dann aber direkt vor dem anderen Camper. Keine Ahnung, welche Probleme, die hatten ständig hin und her zu fahren und den Motor laufen zu lassen.
Eine Weile stand hinter uns dann noch ein Pkw. Gegen 22 Uhr waren dann lautere Stimmen zu hören. Irgendwann danach muss der Wagen gefahren sein. Da schlief ich dann wohl schon und bekam es nicht mehr mit.
Donnerstag, 14. November 2024
Auch am Morgen war es trocken, allerdings mit starker Bewölkung. Der ADHS-Camper war verschwunden. Wir unterhielten uns eine Weile mit dem Paar aus Aschaffenburg. Die konnten das Verhalten des VW Bullis auch nicht nachvollziehen. Anschließend frühstückten wir mit Blick auf die Butrint-Halbinsel. Die Temperatur war ganz angenehm.
Zwei Katzen freuten sich über Emmas Futterspende. Da der gemeldete Dauerregen ausgeblieben war, fuhren wir natürlich weiter. Als wir gegen 10 Uhr losfuhren, fing es etwas an zu tröpfeln.
Tbc