Bereits vor zwei Jahren waren wir auf unserer Balkanreise in Gjirokastra (auch Gjirokaster geschrieben). Damals hatten wir uns den Cold War Tunnel angesehen, waren jedoch zu faul zur Festung hochzulaufen. Dies wollten wir heute nachholen.

Den damaligen Bericht findet ihr hier.

Von Tepelena folgten wir dem Flusslauf der Vjosa. In Gjirokastra kennen wir uns ja bereits bestens aus und folgten der Straße hinauf ins Stadtzentrum bzw. zur Burg. Doch was war das? Plötzlich gab es Schilder, die die Durchfahrt für Camper verbieten. Hatte ich vor zwei Jahren noch gedacht, dass Gjirokastra Womo-freundlich ist, weil wir bis oben fahren konnten, so hatte sich dies in der Zwischenzeit geändert.


Natürlich hätten wir jetzt argumentieren können, dass wir ein LKW sind (was ja auch stimmt), dennoch drehten wir an der Stelle und parkten ein Stück zurück an einer breiten Parkbucht. Weil die langen Parkflächen durch Pkws besetzt waren, stellten wir uns an der schmalen Stelle parallel zur Fahrbahn. Passt! Nun war es also dahin, mit der Camper-Freundlichkeit. Sowohl unsere eigentliche Zufahrtstraße als auch die links abgehende Straße waren mit den Verbots-Schildern gekennzeichnet. Ob die vier eingezeichneten längeren Parkplätze neben dem kleinen Kiosk für Camper gedacht sind, war nicht weiter beschildert. Zudem waren drei der Plätze durch Pkws belegt. Sinn würde es jedoch machen, weil diese Parkplätze sich direkt vor den Zufahrtsstraßen mit den Verbotsschildern befinden.

Zu Fuß folgten wir dem Straßenverlauf, schön berghoch, was wir ja total lieben, und mussten dann feststellen, dass es einen Camper aus der Tschechei und einen Schweizer nicht interessiert hat, dass ein Verbotsschild angebracht war. Der Schweizer parkte sogar auf einem der Bus-Parkplätze.



Damals befand sich vor Beginn des alten Viertels eine Großbaustelle. Nun war die Tiefgarage fertiggestellt, der Platz schön gepflastert. Wir überquerten den Platz, folgten der Straße durch das alte Viertel. Unser erster Blick ging zu dem Irish Pub, um zu schauen, ob die beiden Teddys vor dem Lokal sitzen, was sie leider nicht taten. Wie schade. ☹

Der entgegengesetzte Weg führte uns hoch zur Festung. Natürlich ging es weiterhin ganz schön bergauf. Entlang des Weges hatten Leute Waren zum Verkauf aufgebaut, aber ganz unaufdringlich. Neben Gewürzen und Obst wurden Handarbeiten (Tischdecken, Mützen, …) angeboten.



Eine der Damen, schon etwas älter, wollte gerade „good morning“ zu uns sagen und war dann ganz überrascht, dass ich sie mit „Mire dita“ grüßte. In bestem Englisch wünschte sie uns viel Spaß in der Festung und später auf dem Rückweg noch eine gute Reise. Super freundlich war sie und das obwohl wir uns nicht für ihre Handarbeit interessierten.

An der Kasse zahlten wir pro Person 400 LEK und betraten die massive Festung von Gjirokastra. Wobei massiv noch untertrieben ist. Die rund 1500 Jahre alte Festung war für die Ewigkeit gebaut. Wir schauten uns in der Festung und auf dem Außengelände um. Immer wieder gelangten wir in Sackgassen oder standen vor verschlossenen Toren, weil der der Haupteingang geöffnet ist.

Interessant ist das Flugzeug der US Army, welches auf dem Gelände ausgestellt ist. Weitere Besonderheit ist der Uhrturm. Leider war der Zugang in den Turm hinein versperrt. Kleine Kanonen standen im Freien, während andere Geschütze im inneren der Festung ausgestellt waren.



Das Wetter hielt sich erstaunlicherweise sehr gut. Die Sonne schien und die Temperaturen waren angenehm. Durstig waren wir (wir hatten nichts mitgenommen) und es wurde auch langsam Zeit fürs Mittagessen. Also kehrten wir zu Allmo zurück und wollten die Chance nutzen, irgendwo in Gjirokastra etwas zu essen.

Diesmal waren wir schlau genug, die Restaurants im alten Viertel nicht zu beachten. Wir haben aus Kruja schließlich gelernt, dass mitten im Touri-Trubel es für viel Geld wenig zu Essen gibt. Und das behauptet noch mal einer, dass es das Mini-Max-Prinzip nicht gibt.



Natürlich ging unser Blick noch einmal zu dem Irish Pub und sehe da: Die Teddys waren eingetroffen. Frisch gewaschen sahen sie aus und hatten es sich auf den Stühlen bequem gemacht. Vielleicht hatten sie vorher einfach noch nicht ausgeschlafen.

Den rausgesuchten Pizzeria-Burger-Gyros-Imbiss konnten wir nicht anfahren. Zum einen stand zu Beginn der Straße (also direkt bei Verlassen des Kreisverkehrs) wieder dieses böse „Durchfahrt für Camper Verboten Schild“, was uns nach einer Ehrenrunde durch den Kreisverkehr nicht interessierte, schließlich hatten wir Hunger. Aber dann stand wenig später ein Durchfahrt-Verboten-Schild für LKW zwischen 8 – 22 Uhr. Das wollten wir nicht ignorieren, drehten und fuhren wieder zur Hauptstraße zurück.

Auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit entlang der Hauptstraße, entdeckten wir das Mega Mania Fast Food Restaurant und dahinter eine breitere geschotterte Fläche. Das war doch viel einfacher. Eine der beiden Bedienungen sprach sogar Englisch. Eine Speisekarte gab es nicht, stattdessen waren Bilder der angebotenen Speisen über der Theke angeschlagen. Wir nahmen beide eine große Gyros-Pita mit Pommes und Salat. Super hat’s geschmeckt und für 300 LEK pro Person, war es ein echtes Schnäppchen. Meinen Rest ließen wir einpacken, so hatte Frank noch etwas zum Abendessen.

Wir folgten noch ein wenig der Straße zurück nach Tepelana, bogen dann allerdings links nach Saranda ab.

tbc

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