Vom Lake Troupio hielten wir uns in nördliche Richtung. Kria Vrisi, welches sich auf der Ostseite von Euböa befindet, war unser Ziel. Die Landschaft war inzwischen wieder flacher. Wir fuhren durch ein paar kleinere Dörfer und hatten oft einen Fluss neben uns.

Von Christine und Peter wussten wir bereits, dass der Strand bei Kria Vrisi von Baumstämmen übersät ist und dass es unterwegs ein Haus gibt, das halb abgerutscht ist, weil die Erde drunter weggebrochen war. Alles trafen wir genau so vor.

Auf dem Weg zum Strand entdeckten wir das kleine Haus, welches sich komplett nach hinten geneigt hatte. Bei den Winterunwettern war jede Menge Wasser durch das Flussbett geflossen und hatte nicht nur Schlamm und kleines Treibholz mitgeführt, sondern riesige Bäume samt Wurzeln. Es kam zu unzähligen Randabbrüchen und kleinen Erdrutschen und davon war leider auch dieses Haus betroffen. Was für ein Schrecken muss das für die Bewohner gewesen sein?

Als das Holz das Meer erreichte, verteilte dieses sich, dank der Wellen, über den kompletten Strandabschnitt, also ungefähr über einen Kilometer.

Wir parkten Allmo im rechten Bereich, also hin zu der Flussmündung mit Blick auf ein paar kleine abstehende Felsen (ein kleines Triopetra, nur das die abstehenden Felsen hier keinen Namen hatten).  Recht bald entdeckten wir, dass im linken Bereich (Richtung Norden), Aufräumarbeiten im Gange waren. Eine Raupe und ein Radlader waren fleißig damit beschäftigt, das Holz vom Strand in Richtung Land zu schieben. Vermutlich soll so verhindert werden, dass einzelne Hölzer wieder zurück ins Meer gezogen werden. Und so lässt sich das ganze Zeug auch besser abtransportieren. Später sahen wir einen LKW, der für den Abtransport eingesetzt wurde. Na, der hat noch viel zu tun, bis der Strand wieder komplett geräumt ist.



Mit einer Leichtigkeit schob die Raupe die Baumstämme und Wurzeln zusammen, die teilweise schon leicht im Sand vergraben lagen. Mehrere Leute waren mit Auto und Anhänger dort, und beluden diesen mit handlichen Stücken. Der nächste Winter kommt bestimmt und Feuerholz kann man immer gebrauchen. Auch als Deko-Element macht sich das ein oder andere Stück im Garten bestimmt sehr schön. Wenn wir über ausreichend Platz und genügend Freikilos verfügen würden, dann hätten wir Allmo heute mit schönen Stücken vollgeladen.

Wir spazierten über den Geh-/Fahrweg ans nördliche Ende des Strandes. Dort befindet sich, kurz hinter der geschlossenen Taverne, ein kleiner Felsbogen direkt am Meer. Trockenen Fußes konnten wir über den Strand zu dem Felsbogen gelangen und durch ihn hindurch gehen. Den Rückweg gingen wir am Strand entlang. So frisch wie die Raupenspuren waren, können die erst heute mit den Schiebearbeiten gestartet haben.



Zurück bei Allmo begannen wir bereits die Kartoffeln für den Kartoffelsalat zu kochen. Frank brachte die restlichen Kartoffeln zurück auf die Fahrerseite und wurde von der Dame aus dem Pkw, der vor uns geparkt hatte, angesprochen, ob wir Fotos gemacht hätten. Ja, haben wir. Sie wollte wissen wovon. Vom Strand! Was sonst? Nicht von mir? Frank hat wohl ziemlich dämlich geguckt, warum wir sie hätten fotografieren sollen. Dann war gut. Keine Ahnung, ob sie ein xyz-Promi war oder ob die Nacktfotos mit dem Treibholz geschossen hatten. Dann darf ich mich halt nicht wohin stellen, wo ein anderes Fahrzeug parkt. Leute gibt’s …. Gestern wurde Frank auf die Flaggen hinten auf Allmo angesprochen und der junge Typ meinte, dass es Nordmazedonien als Land nicht geben würde, das wäre Griechenland. Nordmazedonien hätte keine Vergangenheit. Der Typ war definitiv erst geboren, als es Jugoslawien nicht mehr gab. Und dann solche Sprüche.

Wir genossen die Sonne und das schöne Wetter. Neben Allmo war es windstill und wir konnten es gut draußen aushalten. Für die archäologische Stätte Kerinthos, die vor uns (also an den südlichen Bereich des Strandes angrenzte), interessieren wir uns nicht weiter. Wobei der grüne Hügel, auf dem sich die Stätte befindet, schön aussieht.

Zum Abendessen gab es den bereits erwähnten Kartoffelsalat. Für Frank mit Essiggurken, für mich mit Snackgurken. Eine Currywurstpfanne rundete das ganze ab. Der Baumaschinenlärm stoppte vor Einbruch der Dunkelheit.

Montag, 10. März 2025

Bevor das Brummen der Raupe oder des Radladers einsetzte, waren wir bereits wach. Irgendwann kehrte wieder Ruhe ein. Wir frühstückten innen. Selbst Frank fand den Wind draußen zu frisch. Das Motorthermometer zeigte 7 Grad.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter. Und ich dachte so aus der Ferne, dass der LKW mit dem schweren Teil auf der Ladefläche aber mutig war, so weit in den etwas losen Sand zu fahren. Beim näher kommen war klar, das er sich eingegraben hatte. Eine Kette zum Abschleppen hatte der Herr schon dran befestigt. Doch die war Frank zu kurz. Besonders wenn so eine Kette reißt und dann womöglich in unsere Windschutzscheibe fliegt, haben wir gar nichts gewonnen. Während Frank die Abschlepp-Schekel und unser kurzes Seil holte, war die Raupe angesprungen. Diese musste mit Starthilfekabeln überbrückt werden. Jetzt konnten sich die Herren selbst aus ihrer misslichen Lage befreien und Frank bekam kein Abschlepp-Rettungs-Video. Auch nicht schlimm. Wir fuhren winkend davon.

An der Hauptstraße hielten wir, um einen Blick auf die alte Eisenbrücke zu werfen.

Tbc

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