Auf dem Weg zum Le Mont-Saint-Michel, der von unserem Stellplatz aus im leichten Nieselregen immer noch nur als Schatten zu erkennen war, stoppten wir spontan in der Nähe von Avranches bei einem riesigen Bäcker, der Boulangerie Marie Blachere. Bei der Vorbeifahrt war Frank von der riesigen Auslage so begeistert, dass wir dort kurzem stoppten und uns mit Körnerbrot (500 g für 1,95 EUR), 2 Apfelteilchen (je 1,20 EUR), 4 Schokobrötchen (2,70 EUR) und 2 kleinen rote Früchte-Küchlein (je 2 EUR) versorgten. Die Preise fanden wir sehr human und der junge Angestellte sprach sogar etwas Englisch. Daumen hoch!!!
Am Le-Mont-Saint-Michel parkten wir auf einer kleinen geschotterten Fläche zwischen den Feldern, die in der Park4Night App zu finden war. Von dort zeigte uns das Navi noch einen Weg von 4,5 km bis zum Ziel. Zum Laufen eindeutig zu weit, also mussten die Fahrräder her. Das erste Mal seit fast vier Wochen, dass ich es wieder mit dem Fahrradfahren probierte. Und siehe da: Es funktionierte. Was wohl daran lag, dass die Straßen die wir fuhren glatt geteert waren. Bei einer größeren Unebenheit konnte ich dann doch ein kleines Ziehen im Finger verspüren.
Nach 2 km stellten wir unsere Räder bei den vorgesehenen Fahrradparkplätzen ab. Denn laut den ersten Schildern hätten wir zwar mit den Rädern rüber fahren dürfen (in der Hauptsaison ist das nicht erlaubt), aber wir dürften sie dort nicht parken. Was ja unsinnig ist. Also schlossen wir die Räder ab und warteten auf den nächsten kostenlosen Shuttlebus – Navette, der von dem riesigen kostenpflichtigen Parkplatz-Areal, über die Hotel-Restaurant-Meile dann über die Brücke fährt. Bequemer konnten wir die 2 km nicht hinter uns bringen.
Bereits im Shuttlebus wurde uns bewusst was für ein Menschenandrang auf Le Mont herrschen muss. Zum einen weil der Bus voll war, zum anderen weil dutzende von Menschen zu Fuß dort hin pilgerten. Mein Gott, wie schrecklich!
Von der Endhaltestelle am Le Mont hatten wir einen perfekten Blick auf die Festungsstadt. Es herrschte Ebbe, so dass rund um eine braune Landschaft um die Insel lag. Wir kamen auf die Idee, über den „Sand“ laufen zu wollen, für eine andere Sicht auf Le Mont, schließlich waren auch andere Menschen dort draußen. Schwungvoll ging Frank in das graubraune Nass und versank prompt. Wie gut, dass er hohe Schuhe trug.
Mit Schlamm besudelt, der nun mal nicht einfach so abging, gingen wir durch das Stadtor – wie alle anderen Touris auch – und befanden uns im Gewimmel der kleinen Gassen. Wir flohen direkt auf die Stadtmauer, waren mit dem Vorhaben jedoch leider nicht alleine. In fast jedem Gebäude war entweder ein Restaurant oder ein Souvenirladen, ab und zu gab es auch noch Kleidung. Es war einfach nur schrecklich touristisch.
Wir drehten eine Runde auf der Stadtmauer. Ignorierten den Eingang zur Abtei und das historische Museum. Stattdessen hockten wir uns auf ein paar Steine und verspeisten die wirklich köstlichen Apfeltaschen. Dabei wurden wir ganz neidisch von anderen Leuten angesehen, oder denen waren Franks schmutzige Hosenbeine und Schuhe aufgefallen.
Noch langsam eine Runde durch die volle Straßen unten gedreht und ab zur Shuttle-Bus Haltestelle. Wir hatten Glück, dass gerade ein Bus anhielt. Ruckzuck waren wir wieder auf dem Festland und mit den Rädern zurück bei Allmo. Als wir gerade fahren wollten kam ein Womo mit Anhänger angerollt denen wir unseren Platz überließen.
tbc