Kurz vor unserem Ziel verlangte Allmo neuen Diesel. Wir steuerten eine Tankstelle bei Intermarche in Saint-Jouin-Bruneval an, die sogar eine extra Zapfsäule für Camping Cars hatte.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte Frank einen Baumarkt, den er – auf der Suche nach Schlössern – besuchen wollte. Als wenn es hier am Wegesrand nicht genug Schlösser geben würde… Ach nee, er meinte welche zum Verschließen und nicht zum besichtigen.
Männer und Baumärkte
Ich schickte ihn mit den Worten er möge sich beeilen los. Naja, wie das halt so ist, wenn Männer einen Baumarkt sehen. Irgendwann tauchte er mit einer Dame aus dem Baumarkt auf. Die Schlösser, die die beiden dabei hatten, passten allerdings nicht für unser Vorhaben.
Franky brauchte einen Zollstock, den ich ihm Mühevoll aus der Silberkiste rausholte. Kurz gemessen und er verschwand wieder … für gefühlte Stunden. Letztlich tauchte er irgendwann mit 4 Schlössern in der Hand auf. Jippieh!!! Bis zum Stellplatz in Saint Jouin Bruneval am Port du Havre-Antifer waren es jetzt nur noch wenige Kilometer.
Steilhinab bis ans Meer
Der Endspurt verlief mit 15 % Gefälle. Allmo schlug sich tapfer. Bei der Runterfahrt wurden wir mit einem gigantischen Blick auf die Felsküste belohnt. Wir steuerten auf den großen Platz, wobei ich aus den Augenwinkeln etwas mit Interdit und Camping Cars las. Was uns zunächst nicht weiter interessierte. Die Sonne schien, allerdings fegte auch der Wind.
Inzwischen war es bereits kurz nach 19 Uhr. Mein Vorhaben Nudeln zu kochen verlief sehr schwierig. Das Wasser wollte nicht wirklich kochen. Die Garzeit verzögerte sich. Für Frank gab es, wie gestern Hamburger. Mit viel Geduld wurde das Nudelwasser auch irgendwann heiß und die Nudeln gar. Ein deutsches Pärchen traute sich zu uns und sprach uns auf Allmo an.
Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen, verpassten während des Essens allerdings den Sundowner.
Noch schnell Abwasch gemacht und einen Spaziergang bis ans Meer. Die öffentlichen Toiletten waren geöffnet und die Outdoor-Duschen funktionierten auch. Dann ging es in die Koje. Der Tag war lang genug.
gefahrene km: 524 (mit dem Tag zuvor)
Auf Sonne folgten Wolken
Am nächsten morgen wurde ich wach, als Franky aufs Klöchen ging und fragte mich, warum er mitten in der Nacht raus musste. Als ich wissen wollte, wie spät es ist, sagte er halb 9. „Willst du mich verarschen?“ „Ja, es ist erst 8:26 Uhr.“ Grrr… Ich hatte geschlafen wie ein Murmeltier. Das musste an der guten Seeluft liegen.
Es war recht bewölkt als wir wach wurden und die Wettervorhersage hatte für heute auch nicht die besten Aussichten. Wir versuchten zum Frühstück unseren letzten Schwarzwälder Schinken mit Spiegelei zuzubereiten, was sich etwas schwierig gestaltete. Ich sag nur Wind. Bis das Ei fertig und gegessen war, der Abwasch gemacht und die Räder gesattelt waren, war es schon recht spät.
Franky fiel dann noch irgendwas ein, was er vergessen hatte, während ich schon vorne stand und mich zu wundern begann, warum ein paar der Fahrzeuge, die nachts noch bei uns standen nun in dem separierten Bereich „umgezogen“ waren. Ich schaute mir das Interdit-Schild noch mal etwas genauer an und teilte Franky mit, dass er doch bitte pronto Allmo umsatteln sollte. Sein Rad nahm ich mit nach vorne. Nachdem Allmo ordnungsgemäß im Bereich für Camping Cars auf dem Stellplatz in Saint-Jouin-Bruneval stand konnten wir Fahrt mit unseren tollen kleinen E-Bikes aufnehmen.
tbc