Fuerteventura 2023



Fuerteventura, die Insel des starken Windes, ist die älteste der Kanarischen Insel und ca. 21 Millionen Jahre alt. Flächenmäßig ist sie mit 1.660 Quadratkilometern die zweitgrößte der kanarischen Inseln. Maximal 100 Kilometern ist Fuerteventura lang und misst eine Breite von bis zu 25 Kilometern.

Natürlich ist Fuerteventura vulkanischen Ursprungs. Der letzte Vulkanausbruch liegt jedoch zigtausend Jahre zurück. Seither sind alle Vulkane auf Fuerteventura inaktiv.

Viele Lavafelder wurden im Laufe der Zeit vom Sand aus der Sahara bedeckt, wodurch riesige Dünenlandschaften entstanden. Der afrikanische Kontinent ist ja auch nur 100 Kilometer entfernt.

Früher gab es Wälder auf Fuerteventura. Doch diese fielen sowohl den Ziegen als auch den vielen Kalköfen und letztlich dem Ackerbau zum Opfer.

Fuerteventura ist bekannt für die vielen Strände. Egal ob Windsurfer, Kite-Surfer, Taucher, Schnorchler und Sonnenanbeter. Für jeden gibt es den passenden Strand.

Wetter-Extreme



Wir erlebten auf Fuerteventura mehrere Warnungen vor Küstenphänomenen (hohe Wellen), auch vor starkem Wind wurde gewarnt. Das Wetteramt drückte sich dazu recht lustig aus: „An den Küsten der Kanaren ist eigentlich immer äußerste Vorsicht geboten. Eine Wellenwarnung sollte daher auch niemals ignoriert, sondern beachtet werden. Die Flaggen an den Stränden hängen dort nicht zu Trocknen!“

Die Zahl der Badeunfälle riss auch im November nicht ab. Die Warnung in den Medien hatte nun folgenden Wortlaut: „Badegäste sollten unbedingt auf die Beflaggung an den Stränden achten, denn der Atlantik ist keine Badewanne.“ Ob der Hinweis hilft?

Der Martinssommer, mit Temperaturen über 30 Grad, traf ab dem 12. November ein und bescherte uns über eine Woche lang hochsommerliche Temperaturen. Nach den Rekord-Temperaturen im Oktober, lagen die Temperaturen Mitte November um die 5 bis 10 Grad über den Durchschnittstemperaturen.

Ab dem 22. November (ein Mittwoch) sollte mit Staub aus der Sahara gerechnet werden und damit verbunden eine schwache bis mäßíge Calima. Tatsächlich sahen wir den ersten dünnen Staubstreifen schon am Samstagabend und eine dicke Staubwolke am Montagnachmittag. Da war der Staub wohl schneller über den Atlantik geeilt, als die Wetterfrösche es vorhergesehen hatten.

Mehrere Beben ereigneten sich im November bei La Palma und La Gomera. Verwundert sind die Experten über die Beben bei La Gomera, weil die Insel keine vulkanische Aktivitäten besitzt. Also handelt es sich um tektonische Verschiebungen. Von 2017 bis November 2023 wurden 17 solcher Beben registriert. Genauso viele Beben waren dann innerhalb von 2 Tagen im November 2023 gemessen worden. Ob wir uns darüber irgendwelche Gedanken machen müssten?

Kein wildes Campen

Aus der Fuerteventura Zeitung erfuhren wir, dass für die Region Pajara (das ist der ganze Süden von Fuerteventura) ab dem 5. Dezember ein Campingverbot (das wilde und freie Campen betreffend) in Kraft treten soll. Die Bußgelder bei Verstößen gegen das neue Gesetz sollen zwischen 500 und 1000 Euro liegen. Mich würde sehr interessieren, wie auf dieses neue Gesetzt aufmerksam gemacht wird und inwieweit tatsächlich Kontrollen stattfinden. In der Fuerteventura Zeitung war zu lesen, dass es insbesondere im Süden an Polizisten mangelt. Daher werden die wohl besseres zu tun haben als Camper zu kontrollieren. Weiterhin erlaubt ist das Parken, inklusive der Nutzung von Aufstelldächern und das Öffnen von Dachluken.

Persönliches Fazit zu Fuerteventura


Das Fazit hatte ich bereits in der letzten Woche auf Fuerteventura angefangen zu schreiben und möchte nun zunächst zwei Sachen erwähnen, die unweigerlich mit Fuerteventura verbunden bleiben werden: Die gestohlenen Tankdeckel verbunden mit Dieselklau und Franks „Ausrutscher“ mit dem Ergebnis einer dicken offenen Fleischwunde, die mit 9 Stichen genäht werden musste.

Ein völlig falsches Bild hatte ich von der Insel. Ich hatte sie mir flach und sandig vorgestellt und wurde direkt überrascht, dass es auch Berge (ehemalige Vulkane) gibt. Mit meiner Vorbereitung war es wohl nicht so gut bestellt. 😉

Besonders schön waren die vielen kleinen Buchten an der Westküste (Playa de Jarubio, Pena Haradada, Playa de la Solapa, Playa de Garcey, Playa de las Hermosas), wo wir fast bis ans Wasser heranfahren konnten und nachts meist allein standen.

Aber auch im Süden fanden wir mit dem Juan Gomez Beach und dem Playa Punta del Vieno sehr schöne Übernachtungsplätze und im Osten darf der Playa de Leandro nicht vergessen werden.

Den wohl spektakulärsten Sonnenuntergang erlebten wir in El Cotillo und auch an der Playa de Jarubio hatten wir einen schönen Sonnenuntergang.

Die Fahrten durch die Barrancos waren teilweise ein kleines Abenteuer, insbesondere wenn das trockene Flussbett immer schmaler wurde. Aber auch die Wanderung durch das Barranco de las Penitas (und der schweißtreibende Aufstieg zum Arco de las Penitas) war unsagbar schön.

Nach dem Schrecken mit den gestohlenen Tankdeckeln wurden wir bei der Wanderung in Richtung Montana de Escanfraga mit dem Anblick des gleichnamigen Arco ein wenig entschädigt.

Die Lava-Höhlen bei Los Estancos waren den Abstecher mehr als wert.

Das wir beim Schnorcheln tatsächlich noch auf unsere Kosten kommen würden, hatten wir nicht erwartet. Umso mehr freuten wir uns, den schönen Spot bei La Lajita entdeckt zu haben. Ein unverhofftes Highlight war natürlich auch die riesige See-Schnecke im Wasser bei Tarajalejo.

Auch das Ende der Welt, Cofete, konnte mich auf den zweiten Blick überzeugen. Wobei ich nach wie vor die Umgebung von Famara auf Lanzarote fesselnder fand. Dafür hat Cofete nicht nur einen langen, sondern auch einen breiten Strand.

Leider geschah an unserem letzten Tag auf Fuerteventura noch ein kleines Unglück. Frank rutschte auf dem Weg zum Strand aus, fiel mit dem linken Unterarm unglücklich auf einen Lavastein und zog sich eine dicke fiese Fleischwunde zu, die mit 9 Stichen genäht werden musste.

In den 31 Tagen auf Lanzarote legten wir insgesamt 807 Kilometer zurück. An sieben Tagen bewegten wir Allmo gar nicht. An den anderen Tagen fuhren wir zwischen 4 und 73 Kilometern.

Fazit Frank: folgt noch

Lanzarote vs. Fuerteventura



Die Frage der Fragen: Welche der beiden Inseln hat uns besser gefallen? Ich fand Lanzarote schön klein und dadurch übersichtlich. Wir konnten mal eben von A nach B fahren und von C wieder nach A. Die Strecken waren kurz, die Straßenverhältnisse sehr gut. Die Insel ist sehr flach und wie Maulwurfshaufen schauen die Vulkane aus der Landschaft heraus. Andere Bereiche werden von schwarzer Lava beherrscht. Zu Anfang kam mir Lanzarote sehr trostlos vor, aber ich gewöhnte mich daran.

Fuerteventura ist zwar ähnlich geschnitten (lang und schmal) ist flächenmäßig jedoch etwas mehr als doppelt so groß wie Lanzarote. Die Landschaft ist weniger flach, überall gibt es Hügel und Berge, was die Landschaft interessanter wirken lässt. Durch die Größe ist Fuerteventura gefühlt etwas weniger strukturiert. Die Ortschaften fand ich anfangs eher schäbig. Auf Lanzarote waren die Dörfer immer in weiß gehalten und wirkten dadurch ordentlicher.

Schöne Strände fanden wir auf beiden Inseln, wobei die Zahl auf Fuerteventura natürlich überwog (auch wegen der Größe).


Es ist schwierig sich für eine Insel zu entscheiden. Mir haben beide Gefallen, auch weil beide Inseln sehr Camper freundlich sind.

tbc

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