Festival internacional de Cometas



Grund für unseren erneuten Aufenthalten in Corralejo ist das Drachenfestival, welches vom 09. – 12. November 2023 in Corralejo stattfindet. Es ist die 36. Auflage des Festival internacional de Cometas.

Dieses Jahr fand es im Bereich des Oliva Beach Hotels statt, also genau dort, wo wir parkten.

Wohingegen am Mittwochmorgen einige Leute mit ihren Drachen an den Strand kamen, waren am Donnerstag, also am ersten Tag des Festivals, nur normale Strandbesucher anzutreffen. Die Aufbauarbeiten für das Festival waren auch noch in vollem Gange.

Als wir vormittags an den Strand gingen, sahen wir zwei Profis mit ihren Drachen Pirouetten durch die Lüfte drehen. Wir sahen ihnen eine Weile zu und wurden prompt eingespannt und durften die Drachen mit lenken. Es handelte sich um die Firmenchefs des Unternehmens Peter Powells Kite aus England. Mitte der 70er Jahre hatte der Vater von Mark Flugdrachen mit zwei Leinen erfunden, die dadurch steuerbar wurden. Bis dahin gab es nur Drachen mit einer Leine.

Es war unglaublich, mit wie wenig Bewegung der Drache durch die Lüfte bewegt werden kann. Sehr faszinierend. Mark meinte, dass wir unseren Aldi Drachen direkt in die Mülltonne werfen sollten. Muss er ja schließlich sagen, wo er mit diesen professionellen Drachen groß wurde. Recht wird er aber auch haben.



Der Tag startete also mit einer super Erfahrung. Außerdem erfuhren wir, dass heute El Cotillo der Austragungsort für die Drachenflüge war. Irgendwie hatte ich das bei der Programmübersicht vercheckt. Aber ob wir, wenn wir das gewusst hätten, heute dorthin gefahren wären?

Zur Mittagszeit bissen wir gerade in unser Brot, als ein Mädelstrupp plötzlich mit den Worten neben Allmo stand „Wir kommen aus Straelen“. Worauf hin wir antworteten „wir auch“. Eine aus der Gruppe kannten wir dann tatsächlich (also Frank besser als ich). Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis uns irgendwann einmal bekannte Gesichter über den Weg laufen.

Da ja leider erst morgen hier die Drachen so richtig steigen werden, ereignete sich heute nicht mehr so viel Spannendes.

Freitag, 10. November 2023



Der Morgen startete beinah windstill. Schlechtere Bedingungen für ein Drachenfest könnte es wohl kaum geben. Die frühe Morgenstunde nutzten wir für einen Strandspaziergang mit Emma.

Gegen 10 Uhr kam etwas Wind auf und erste Drachen stiegen empor. Nur dass sie wenige Zeit später wieder auf den Boden schwebten. Doch dann frischte der Wind wieder auf und der Himmel wurde zunehmend bunter und bunter.



Drachen in unterschiedlichsten Formen und Farben schwebten über den Dünen das Grandes Playa de Corralejo.



Wir lernten von einem Vater und Sohn-Gespann, dass einige der Drachen selbst genäht sind. Andere hingegen könnte man so in Asien bestellen. Sie selbst hatten drei Koalas dabei, die sie extra für ein Drachenfest in Australien handgefertigt hatten. Dabei zerlegten sie einen Koala-Plüschtier, um jedes Einzelteil maßstabsgetreu mit Millimeterpapier nachzuzeichnen und entsprechend auf größere Schablonen zu übertragen. Was für eine Wahnsinnsarbeit.



Zur Mittagszeit gönnten wir uns eine Schattenpause in Allmo. Vom Tierarzt zu Hause hatten wir immer noch nichts gehört und das nach 1,5 Tagen. Also schrieb ich eine WhatsApp an die Tierarztpraxis in Corralejo, ob das Mittel, welches sie zur Behandlung empfehlen würden in ausreichender Menge (für 5 Monate) vorhanden wäre. Ja, wäre es. Also fuhr ich am Nachmittag (mal eben) mit dem Rad nach Corralejo zum Tierarzt und wieder zurück. Die Fahrt war deutlich angenehmer als vor zwei Tagen, weil der Wind deutlich schwächer war.



Ich kannte mich ja nun schon bestens aus und fand (mit nur einmal nachschauen) den richtigen Weg. Nachdem zunächst noch mit der Ärztin zu klären war, wie viel Emma von dem Medikament täglich nehmen soll, konnte ich dann letztlich sowieso nur eine Packung kaufen. Weitere Medizin könnte für Dienstag bestellt werden. Solange wollten wir jedoch nicht mehr in Corralejo verweilen. Also begnügte ich mich mit der einen Packung. Auf Nachfrage empfhal die Ärztin Emmas Werte in einem Monat überprüfen zu lassen. Also irgendwo auf Gran Canaria. Dann können wir da auch direkt Nachschub besorgen.

Schnell machte ich mich auf den Rückweg. Denn wir wollten noch eine Nachmittagsrunde durch die Drachen drehen. Was wir, nachdem das Rad wieder im Heck verstaut war, auch taten. Erste Drachen wurden schon eingeholt und verstaut. Je nach dem, wie viele Figuren jemand am Himmel hatte und welche Größe diese hatten, war das schon ein etwas länger dauernde Aufgabe, die bei Dunkelheit niemand mehr erledigen will.



Nach der Runde erfrischten wir uns noch etwas im Wasser und duschten das Salz direkt unter der Stranddusche ab. Während Frank das Abendessen zubereitete, packte ich schon die Schnorchelausrüstung für morgen zusammen. Nachdem wir erst von mehreren Drachenflieger-Engländern und dann von einem deutschen Pärchen auf Allmo angesprochen wurden, war das Abendessen auch schon fertig. Wir luden Klaus wieder zu uns ein, der sich darüber freute. Während des Essens meinte dann so ein Typ uns zu quatschen zu müssen. Man was waren wir froh, als der endlich abzog. Wir saßen noch eine Weile mit Klaus zusammen und verkrochen uns dann, als es frischer wurde, in die Doka.

Um 19 Uhr deutscher Zeit kam dann doch tatsächlich noch eine Mail von unserem Tierarzt in Deutschland. Sie würden einen Phosphatbinder empfehlen, den sie in Pulverform vorrätig haben. Wie gut, dass wir in der Praxis in Corralejo so etwas in breiartiger Konsistenz erhalten hatten.

Samstag, 11. November 2023

Nach vier Nächten mussten wir uns heute mit Allmo fortbewegen. Nicht weil uns jemand verscheuchte, sondern weil wir heute mit der Fähre zur Isla de Lobos fahren.

Am Morgen verabschiedeten wir uns vorsichthalber von Klaus. Denn obwohl ich gerne zum Duschen und wegen der Cometa/Drachen zum Grandes Playas de Corralejo zurückgekehrt wäre, so war mir eigentlich klar, dass wir – Frank zuliebe – einen anderen Übernachtungsplatz suchen werden.

Gegen halb 9 Uhr fuhren wir also winkend vom Platz. Ein Security Mann bewachte bereits die Zufahrt. Irgendwann am gestrigen Nachmittag wurden nämlich keine Besucherfahrzeuge mehr bis zum Strand durchgelassen. Dementsprechend voll waren die Seitenstreifen auf der Hauptstraße beparkt.

tbc

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