Arco de Escanfraga



Auf der geschotterten Fläche parkten bereits ein paar Fahrzeuge und wir sahen Menschen links auf dem Trampelpfad. Doch rechts neben uns führte auch ein Pfad den Montana de Escanfraga hoch. Also wählten wir diesen Weg.

Recht steil ging es den Bergrücken hoch und wir mühten uns ab. Berghochlaufen ist ja eher eine Bestrafung für uns. Für den ersten Kilometer benötigten wir eine dreiviertel Stunde (mit Pausen), wenn das so weitergeht … Ging es zum Glück nicht.

Immerhin entschädigte der Ausblick auf das Meer, die Vulkande und die Dünen von Corralejo ein wenig für die Strapazen des Aufstiegs. Die Drachen waren aus der Ferne jedoch nicht neben den Hotels an den Dünen zu erkennen.

Wir erreichten ein kleines (Gipfel)Kreuz und ab dort wurde der Weg breiter und war beinahe flach zu laufen. Später wurde der Pfad wieder schmaler, so dass wir hintereinander laufen mussten und es ging ganz leicht bergauf. Links neben uns befand sich der Vulkankrater des Montana de Escanfaga. Je näher wir kamen, desto besser konnten wir die verschiedenen Farben des Vulkangesteins sehen. Insbesondere der grüne „Überzog“ stach heraus.



Im Vulkankrater selbst verlief außen herum eine doppelwandige Mauer, worin sich Erde, Sand, getrockneter Schlamm, oder was auch immer befand. Ob darin früher mal Wasser floß? Von hinten kam ein älterer Herr joggend auf uns zu und an uns vorbeigelaufen. Wenig später sahen wir sein leuchtend blaues Shirt den hohen Bergrücken entlangkraxeln. Sein Shirt fiel zwischen den grünen Felsen sehr gut auf. Was hatte der für ein Tempo drauf?!

Wir waren halbwegs einer Wikiloc Strecke gefolgt, die uns zum Arco de Escanfraga führen sollte. Dieser befand sich vor der Vulkanspitze. Somit konnten wir den wohl strapaziösen Aufstieg auf den Bergrücken erstmal verschieben.

Stattdessen tauchten wir zwischen grünen Felsen und interessanten kleinen Auswaschungen ein. Frank entdeckte eine kleine Höhle mit Sitzbank, von der wir die Aussicht genossen. Anschließend begann die Suche nach dem Felsbogen. Die Richtung war so grob klar und die Wege zum Kraxeln begrenzt, denn schließlich wollten wir nicht plötzlich den Berg herunterpurzeln. Wir kletterten wie die Bergziegen über die Felsen und Frank verkündete irgendwann „ich sehe ihn“.



Und da stand er dann vor uns, der schöne Felsbogen. Elegant lehnte er an der Felswand. Eindeutige Spuren von Vogelkot waren in der näheren Umgebung zu sehen. Ab und zu hatten wir auf der Wanderung auch den Schrei der Greifvögel vernommen. Vom 15. Februar bis 31. Juli jeden Jahres darf die Wanderung bis zu der Stelle nicht unternommen werden. Da ist es nur bis kurz hinter dem kleinen Gipfelkreuz erlaubt, um die Vögel beim Nisten nicht zu stören.

Wir freuten uns, dass wir den Felsbogen erreicht hatten, denn dieser war der einzige Grund, warum wir die Strapazen auf uns genommen hatten. Und er war ja auch wirklich schön anzusehen.

Während auf der einen Seite der Berg eher ebenmäßig war, so war er auf der Seite, wo sich der Bogen befand, richtig zerklüftet. Wind und Wetter hatten interessante Formen in die Felsen gewaschen. Ganz nach unserem Geschmack.


 

Auf dem Rückweg mussten wir wieder kraxelnd unseren Weg nach oben suchen. Bei der kleinen Höhle legten wir wieder eine kleine Pause ein. Auf dem kurzen Stück vom Felsbogen bis zur Höhle waren wir kräftig ins Schwitzen gekommen. Es fehlte auf der Seite vom Berg eine erfrischende Brise.

Wir waren uns einig, dass wir auf die Spitze des Berges Montana de Escanfraga (mit 529 Metern Höhe der höchste Vulkankegel auf Fuerteventura) sehr gut verzichten können, denn das hätte 120 Höhenmeter innerhalb weniger Meter bedeutet. Das müssen wir uns nicht antun. Stattdessen schlugen wir den gleichen Weg ein, den wir auch gekommen waren. Es ging wieder am Kraterrand vorbei und dann auf den breiteren Weg.

Die Sonne gab heute wieder ihr Bestes. Es herrscht Martinssommer. Eine warm-Wetter-Periode, die um den 11. November herum auftritt. Diesmal jedoch mit einem Tag Verspätung. Die Temperaturen sollen sich wieder um die 30 Grad bewegen. Eventuell kommt auch noch Calima dazu.

Am Gipfelkreuz entschieden wir uns dann für den 2 Kilometer langen Weg zurück zu Allmo mit einem gemäßigten Gefälle anstatt die nur ein Kilometer lange Strecke mit stärkerem Gefälle und über viel Gestein (von dort waren wir gekommen). Die zwei Kilometer liefen sich super angenehm, zogen sich zum Ende hin jedoch etwas.

Zurück bei Allmo kontrollierte ich erstmal, ob die Socken noch da sind. Mangels Tankdeckel hatte Frank zwei ausrangierte Socken (die waren als Schmutzlappen mit gereist) über die Einfüllstutzen gestülpt. Die Socken wolle aber niemand haben.

Ein Mittagssnack war mehr als überfällig, also stärkten wir uns, bevor wir weiterfuhren.

Tbc

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