Westlich des kleinen Flugplatzes von Maspalomas befand sich bei Bahia Feliz eine Möglichkeit in unmittelbarer Strandnähe zu parken. Und so kam es, dass wir nach zwei Wochen auf Gran Canaria, nur wenige Meter vom Strand entfernt standen.
Wobei ein Herr uns darauf hin wies, dass wir etwas weiter nach links fahren sollten, damit die Polizei uns nicht ärgert. Wobei wir eindeutig hinter dem Campen-Verboten-Schild standen. Aber wenn er es besser weiß. Frank war deswegen etwas unleidlich und sah wenig Sinn darin. Aber schließlich parkte er Allmo dann ein paar Meter weiter vom Strand weg. Wobei er auch noch eine Stunde später immer noch unzufrieden war. Männer!
Der Strand bestand überwiegend aus größeren Kieselsteinen, einen schwarzsandigen Abschnitt gab es auch. Ich ging nur mit den Füßen so gerade eben ins Wasser. Schließlich hatte ich gestern erst geduscht und hatte wenig Lust den aufgewühlten schwarzen Sand nachher überall hängen zu haben.
Ein paar kleine Privatflugzeuge landeten im Laufe des Nachmittags auf dem angrenzenden Flughafen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Sonne vor Allmo, mit Blick auf das Meer. Zum Abendessen gab es wieder selbstzubereitetes Gyros mit Salat und Feta. Frank baute noch unser Dachzelt auf, obwohl dunkle Wolken aus den Bergen Richtung Süden an uns vorbei zogen. Regen war jedoch keiner gemeldet, also war das Dachzelt gesetzt.
Erst mit untergehender Sonne wurden unsere Camper-Nachbarn wach. Mit Pullovern bekleidet, setzten sie sich nach draußen. Wie auf dem Campingplatz stand alles draußen (Tisch, Stühle, Teppich, …) Ein anderer zündete ein kleines Feuerwerk und Leuchtraketen. Wo waren wir hier gelandet?
Gegen 21:45 Uhr bekamen unsere Camper-Nachbarn noch Besuch und saßen quatschend draußen. Wir waren irgendwann halb weggeschlummert als plötzlich laute Partymusik zu hören war. Gefühlt fand die Party direkt neben uns statt. Entweder muss es vom Hotel oder vom Flughafen gekommen sein. Punkt 2 Uhr hörte die Musik auf und die Nachtruhe trat ein.
Freitag, 8. Dezember 2023
Die Nacht war also nur so semi-erholsam. Dennoch entschieden wir, hier zu bleiben. Nach zwei Wochen auf Gran Canaria ist ein fauler Strandtag oder zumindest der Aufenthalt in der Nähe zum Meer dringend notwendig. Hoffentlich war die Party letzte Nacht ein einmaliges Ereignis und wiederholt sich heute Nacht nicht. Wobei heute das Wochenende beginnt und ein Feiertag ist (Dia de la Inmaculada Concepcion – Unbefleckte Empfängnis).
Der Tag startete sonnig mit etwas frischem Wind. Frank kümmerte sich am Vormittag um unsere hinteren Hubmotoren. Zur Abwechslung (auf den bisherigen Reisen mussten wir uns immer um die beiden vorderen kümmern) waren diese leicht abgesackt. Bevor es schlimmer wird, justierte Frank sie wieder neu und dichtete sich anschließend ein. Das sieht zwar nicht schön und wenig professionell aus, aber es soll ja noch die nächsten vier Monate (oder länger) halten.
Zur Mittagszeit unternahmen wir einen Spaziergang zu dem kleinen verlassenen Gelände, an dem wir gestern vorbeigekommen waren. Es handelt sich um ein kleines Adventure Land. Der Minigolf Platz könnte noch in Nutzung sein, aber alles andere liegt brach. Ein Zugang war nicht möglich. Von Süden her pirschten wir uns an Allmo ran. Die DC-7 am Flughafen ist eingezäunt und wir verzichteten auf den Weg dahin.
Einige Vans waren heute schon früh angereist und bildeten eine kleine Wagenburg (natürlich nur als Windschutz 😉), später kamen noch weitere Fahrzeuge dazu.
Aus dem geplanten Mittagsschläfchen (in der Nacht kam der Schlaf durch die Partymusik zu kurz und wer weiß, was uns diese Nacht bevorsteht) wurde nichts, weil unsere Park-Nachbarn mit lauter Musik ankamen und sich dann auch noch lautstark unterhalten mussten. Der Nacht sehe ich sehr skeptisch entgegen.
Wir genossen die Sonne, denn seit gestern haben die „goldenen Dezembertage“ Einzug gehalten. Wetter wie im Sommer ist mindestens bis nächsten Mittwoch auf Gran Canaria gemeldet. Die Temperaturen liegen zwischen 26 und 28 Grad. Für’s Wochenende ist aber auch wieder Calima-Wetter gemeldet.
Laut dem spanischen Wetteramt lagen zwischen September und November die Temperaturen rund 12,7 Grad über normal. Wir erlebten den heißesten Herbst seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1916.
Zum Abendessen gab es die Reste der vergangenen Tage. Als die Sonne hinter den Häusern unterging verkrümelten wir uns in die Doka.
Samstag, 09. Dezember 2023
Eigentlich hätten wir aus den Erfahrungen der vorherigen Nacht lernen und unsere Konsequenzen draus ziehen sollen. Was wir nicht taten und für eine weitere Nacht am Strand bei Bahia Feliz stehen blieben.
Während Frank die Nacht von der Lautstärke der Musik gar nicht so schlimm fand und ihn eher unsere liebe Emma (MIAU) im Schlaf gestört hat, ging mir die laute Musik so dermaßen auf den Zeiger. Um 20 vor 3 Uhr war dann endlich Schluss und Ruhe kehrte ein. Wie herrlich es doch sein konnte. Für mich ist es unbegreiflich, wie andere Leute hier länger stehen können. Wenn jede Nacht so eine Beschallung erfolgt, dann sind zwei Nächte wohl das absolut höchste der Gefühle.
Direkt nach dem Frühstück brachen wir auf und weckten damit vielleicht den ein oder anderen. Wir haben eben andere Wach- und Schlafzeiten und wollten früh zu einer Wanderung aufbrechen.
Tbc
