Der Weg nach Petalidi sollte kein leichter sein. Dieser Weg war steinig und schwer … Nun nicht ganz. Aber anders … Zunächst freuten wir uns über die schöne Landschaft mit den Olivenbäumen und grünen Hügeln. Doch in der ersten Ortschaft stoppte eine kleine Baustelle unseren Weg. Ein paar Männer waren hatten eine Wasserleitung freigegraben und die Durchfahrt war nicht breit genug, dass wir mit Allmo durchgepasst hätten.
Aber einer der Arbeiter winkte uns zurück und wies uns in die nach rechts abgehende Straße hinein. Das wir bereits zu Beginn die Spiegel einklappen mussten, um zwischen einem Baum und einem Haus überhaupt hindurchpassten, hätte uns direkt stutzig machen müssen. Doch danach sah der Weg zunächst breiter aus und wir fuhren weiter.
Mit Häusern zur linken und kahlen Ästen von Bäumen zur rechten wurde es so langsam sportlich für unseren Allmo. Doch an umkehren war zu dem Zeitpunkt leider nicht mehr zu denken. Frank war kurz vorm explodieren, wie uns der Typ in diesen Weg schicken konnte. Statt zu explodieren nahm er dann jedoch die Astschere in die Hand uns begann an einer sehr engen Stelle die Äste eines Baumes zu stutzen. Ziemlich wütend war er. Diese Stelle meisterten wir dann und sahen uns auch schon mit dem nächsten Problem konfrontiert.
Denn auf diesem Weg gab es wohl kürzlich auch eine Baustelle. Mit einem rotweißen Flatterband und einer Latte war eine mit Erde bedeckte Stelle im Teer markiert. Eigentlich dachte ich, dass Allmo da locker dran vorbei passen würde. Doch hatte ich zunächst nicht bedacht, dass auf der Beifahrerseite der Balkon eines Hauses in den Weg rein ragte und auf der anderen Seite ein kleines Gebäude mit einem Ziegeldach stand. Einfach einschlagen und dran vorbei fahren war nicht.
Allmo stand kurz davor die Wand mit dem Ziegeldach zu streifen. Frank manövrierte zurück, wobei die Spiegel eingeklappt werden mussten, um nicht am Balkon auf der anderen Seite hängen zu bleiben. Was für ein sch…
Kaum das Allmo an Hauswand und Balkon vorbei war stand er auch schon mit dem rechten Vorderrad in diesen abgesteckten Bereich und versank ganz leicht. Okay, ich sollte hinzufügen, dass ich die Latte mit dem Flatterband entfernt hatte, damit wir überhaupt eine Chance hatten dort vorbei zu kommen. Frank schlug die Vorderräder so ein, dass er schnell wieder aus dem lockeren Boden rauskam. Allerdings hatte das Hinterrad keine Chance, denn so weit konnte er mit Allmo nicht ausholen. Und dann versank das Rad auch schon, wobei der Koffer bedenklich wackelte, aber zum Glück nicht die Hauswand touchierte.
Alles was Allmo an Sperren zu bieten hatte wurde von Frank aktiviert. Zunächst fuhr er kurz rückwärts, um dann wieder vorwärts in das Loch rein und halb rauszufahren. Alles passte und beim nächsten Gas geben hatten wir die wirklich kritische Stelle gemeistert.
Bei der ganzen Aktion wenig hilfreich war eine ältere Dorfbewohnerin, die allerdings kein Englisch sprach und nur blöd guckte und dann holte sie auch noch einen älteren Herrn, der sehr unfreundlich war. Nachdem Allmo sicher geparkt war erklärte ich der Dame mittels Gockel-Übersetzer, dass es im Dorf eine Baustelle gibt und uns einer der Arbeiter auf diesen Weg geschickt hat. Sie las alles schön vor, aber ob sie wirklich verstanden hatte, dass wir nicht von selbst auf die Idee gekommen waren dort entlang zu fahren …
Ich ließ sie dann stehen und machte mich mit dem Klappspaten ans Werk Allmos Spur wieder etwas zuzuschaufeln. Das war jedoch sehr müßig, weil in der Erde auch noch Steine (vielleicht auch die ehemalige Teerdecke) enthalten waren. Und irgendwie fehlte auch Masse. Was zum einen daran lag, dass Allmo noch jede Menge Masch an dem Hinterrad hatte und zum anderen der Boden durch das Gewicht verdichtet war. Ich gab auf, zimmerte notdürftig die Latte mit dem Flatterband wieder in die Erde und dann sahen wir zu, dass wir verschwanden.
Frank ärgerte sich maßlos darüber, wie der Typ uns dort entlang schicken konnte. Er sagte zwar noch etwas von „easy“, im Sinne von „schön langsam“, aber wirklich easy und entspannt war da gar nichts.
Vermutlich hätten wir besser den längeren Weg über Koroni wählen sollen, dann wäre uns diese nervenaufreibende Aktion erspart geblieben. Als wir die Stelle, an der Allmo beinah versunken wäre, hinter uns gelassen hatten, konnten wir entspannt unseren Weg nach Petalidi fortsetzen.
Dort parkten wir am Hafen. Falls es heute Nacht regnen sollte, dann standen wir auf Teer sehr sicher und müssten am nächsten Morgen auch nicht durch Pfützen waten.
Am Abend bzw. in der Nacht regnete es tatsächlich ein klein wenig und am nächsten Morgen hatten sich auf dem Teer ein paar Pfützen gebildet. Zum Glück nicht direkt vor unserer Tür.
Dienstag, 17. Januar 2023
Das Geräusch eines Baggers drang im leichten Dämmerschlaf zu uns durch. Die Hafenarbeiter waren wohl schon fleißig. Nach dem Frühstück gingen wir zunächst ins Dorf Petalidi, um uns mit Brot für die nächsten Tage und etwas Gemüse einzudecken. Um den Dorfplatz herum gibt es viele Geschäfte. Der bessere Bäcker befindet sich auf der Straße die asu Petalidi raus führt (nur wenige Meter hinter dem großen Platz). Bis zu Lidl oder dem Sklavenitis Supermarkt war es zwar nicht mehr weit, aber eigentlich wollten wir noch nicht so weit fahren. Ja … Eigentlich …
tbc