Vor uns lagen ca. 65 Kilometer, die uns durch den Vinschgau, in Richtung Lana brachten. Gefühlt besteht das ganze Vinschgau aus Apfelplantagen. Rechts und links der Straße reihte sich eine Plantage an die nächste. Die Äpfel leuchteten grün, rot und sogar lila.
Die Apfelernte war in vollem Gange. Zahlreiche kleine Trecker waren unterwegs und brachten volle oder leere grüne Kisten zu ihrem Bestimmungsort.
Wir hielten uns zunächst Richtung Meran und dann Richtung Bozen. Unser ausgesuchter Übernachtungsplatz, lag zwischen Apfelplantagen einige Kilometer südlich von Lana in Richtung Nals. Zuvor leerten wir noch unsere Tanks, denn eine Entsorgungsstation lag beinah auf dem Weg.
An unserem Ziel, dem Restaurant Pircher angekommen, folgte eine kurze Ernüchterung. Der Parkplatz war voll von Pkws und auch ein paar Camper standen schon im Weg herum. Die vorhandenen Plätze für Camper, hinter dem Gasthaus, waren alle belegt. Aber wir konnten auf einer Fläche neben einer Apfelplantage parken. Auch für diesen Platz, abseits der eigentlichen Fläche, zahlten wir 15 Euro.
Bei einem kleinen Spaziergang mit Emma, mussten wir feststellen, dass wir es mit unserem Übernachtungsplatz gut getroffen hatten. Auf der eigentlichen Fläche standen die Camper wie die Ölsardinen. Da ging es uns doch deutlich besser; auch mit den zwei Nachbarn, die wir noch bekamen.
Wir machten es und hinter Allmo mit Blick in die Reihe der Säulenobst-Apfelbäume gemütlich. Schnell war der Nachmittag rum und unser Abendessen flott zubereitet. Es gab Würstchen mit Bratkartoffeln, Zwiebeln und Paprika.
Die ganze Zeit über flitzten die kleinen Apfelernte-Trecker an uns vorbei. In der Nacht werden die hoffentlich auch schlafen. Ansonsten wird es sehr unentspannt. Leider nutzten auch viele Pkw die schmale Straße zwischen den Apfelplantagen als Rennstrecke.
Mittwoch, 18. September 2024
Die Apfel-Bauern stellten tatsächlich in der Nacht ihre Tätigkeiten ein, doch irgendwann in den frühen Morgenstunden fuhren – zunächst vereinzelt – dann häufiger, Fahrzeuge an uns vorbei.
Auch Emma kam mitten in der Nacht auf Kuschelkurs und verschwand unter der Bettdecke. Diesmal suchte sie Franks Nähe. Unsere Katze wird auf ihre alten Tage noch anhänglich.
Der Tag startete sonnig und mit blauem Himmel. Nach dem Frühstück parkten wir Allmo auf den Parkplatz des Restaurants Pircher um, damit Allmo nicht bei der Apfelernte im Weg steht, während wir mit dem Rad unterwegs sind.
Gaulschlucht – Lana
Allmo sorgte für ein paar erstaunte Gesichter unter den anderen Campern. Aber grundsätzlich muss ich an dieser Stelle mal loswerden, dass wir selten so maulfaule und blödguckende Menschen getroffen haben, wie in den letzten zwei Tagen. Egal am Wanderer, Radfahrer oder Camper. Die Leute bekamen kaum oder gar nicht ihren Schnabel auf, um zu grüßen. Echt beschämend!!!
Wir folgten dem Straßenverlauf für rund 8 Kilometer durch – wie sollte es anders sein – Apfelplantagen. Hohe Berge umranden das Tal. Die Landschaft ist einfach nur idyllisch und das Wetter ein Traum.
Wir stellten unsere Räder neben einem Geländer an einem Fluss ab und folgten dem Wanderweg entlang des Flusses für rund einen Kilometer. Teilweise führte der Weg über am Felsen befestigte Plattformen und über Hängebrücken. Sehr interessant war der schmale, in den Felsen geschlagene Tunnel, durch den tatsächlich ein Auto fuhr. Befand sich dahinter doch tatsächlich ein Haus.
Am Ende der Schlucht befand sich mal ein Elektrizitätswerk, welches 1903 in Betrieb ging. Während der Wanderung wiesen immer wieder Schilder auf die Gefahr von plötzlich ansteigendem Wasserspiegel hin. Dies hängt mit dem Anschluss an einem Staudamm zusammen. Picknickgelegenheiten befanden sich entlang des Weges und auch die Möglichkeit sich im Bachlauf zu erfrischen.
Nach ungefähr 2,5 Kilometer waren wir zurück am Ausgangspunkt und radelten zurück zu Allmo. Dort stärkten wir uns bevor wir uns auf dem Weg zu Fabio begaben.
Tbc