Wir wollten in den Süden von Kreta, doch welchen Weg sollten wir vom Nida Mountain Plateau einschlagen, um dorthin zu gelangen? Drei Möglichkeiten standen zur Auswahl, um durch die Berge in den Süden von Kreta zu gelangen.
Die Piste in Richtung Kamaras/Vorizia war mir aus irgendwelchen Gründen am wenigsten sympathisch. Auch wenn sie jemand erst Ende Oktober bei Wikiloc eingestellt hatte.
Auch auf den Umweg über Teer, also den gleichen Weg zurück, den wir gestern gefahren waren, hatte ich wenig Lust.
Also blieb nur noch der Weg vorbei an den Observatorien, mit Ziel Gergeri. Laut der StreetView-Ansicht von Gockel wurde aus Asphalt irgendwann eine Piste und dann später wieder Asphalt. Über den Zustand der Piste wussten wir gar nichts. Gab es starke Auswaschungen oder Randabbrüche? War die Piste grundsätzlich breit genug für uns? Wir ließen uns überraschen. Das Frank mit dieser Wahl mehr als glücklich war, muss ich wohl kaum erwähnen.
Die Sonne schien heute von der anderen Seite und strahlte unseren Weg entlang des Nidas Mountain Plateau an. Auch heute waren die leichten Randabbrüche gut zu erkennen. Teilweise fehlte ein klein wenig vom Straßenrand und ein auch ein paar Leitplanken hatte es dahin gerafft. Wie gut, dass die Straße immer noch breit genug für zwei LKWs war. Da hatten die Straßenplaner mal großzügig geplant.
Zunächst bogen wir von der Hauptstraße in Richtung der Observatorien ab. Die Observatorien befinden sich auf rund 1750 Metern und sind der höchste befahrbare Punkt auf Kreta. Da wir während der Fahrt nur Wolken sahen, aber keine Bergspitzen und auch weitere Wolken im Anmarsch waren, verzichteten wir wenige später auf den Abzweig, der zu den Observatorien geführt hätte, sondern folgten weiter der Straße.
Diese führte uns durch eine schöne Berglandschaft und wurde im weiteren Verlauf zu einer sehr gut befahrbaren Schotterpiste. Wenn das so weiter geht, hätten wir nichts zu befürchten.
Wir schlängelten uns durch die Berge von Kreta. Mal war die Piste etwas schmaler, mal etwas breiter. Auch Auswaschungen gab es kaum und nur ab und an standen ein paar Bäume etwas nah am Wegesrand. Es gab keine kritischen Stellen, dafür viele schöne Ausblicke. Um es kurz zu machen: Eine Piste ganz nach unserem Geschmack.
Ein paar Mal über störten wir Schaf- und Ziegenherden beim grasen oder bei der Betätigung als Wegelagerer. Kopflos flüchteten diese nach rechts oder links. Ab auf die Felsen oder Bergrunter. Das große rote Ding war ihnen nicht ganz geheuer.
Eine Ziegenmama mit ihrem winzig kleinen Baby blieb eine Weile auf der Piste stehen, bis sich beide langsam zur Seite bewegten. Allmo fuhr vorsichtig an den beiden vorbei. Schließlich wollten wir das junge Zicklein nicht unnötig verschrecken.
Herzerweichendes Geblöke vieler Lämmer durften wir dann auch noch miterleben. Während die Kleinen in einem Pferch eingesperrt waren, liefen die Mütter frei herum und konnten nicht zu ihren Jungen. Durch den Drahtmattenzaun nahen sie Kontakt zueinander auf. Doch wie sollen so die kleinen Lämmer gestillt werden? Das Geblöke wurde lauter, als die Mütter sich auf die andere Seite des Weges verzogen, um uns vorbeizulassen. Kaum das wir vorbeigefahren waren, stürmten die Mütter zurück an den Zaun zu ihren Lämmern. Mäh, …
Wir wechselten von Piste auf Teer und stoppten direkt an den Mitato Dasos Rouva. Einem kleinen Komplex mit zwei von diesen runden Schutzhütten für Schäfer. Wir hatten den Eindruck, dass es sich um Nachbauten gehandelt hat. Zumindest waren die Eingangstüren deutlich größer als bei den gestern besuchten Hütten. Bei den beiden Hütten befand sich ein noch nicht fertiggestelltes Toilettenhäuschen und ein Gebäude, das vielleicht mal eine kleine Gastronomie hätte werden sollen. Doch alles war zum Erliegen gekommen. In der Gastronomie schienen sich häufiger Schafe oder Ziegen aufzuhalten. Entsprechend sah der Boden aus und es roch etwas streng. Sehr schade um den Ort.
Die ganze Zeit befanden wir uns auf 1300 bis 1500 Höhenmetern. Auf der Piste ging es kaum spürbar ein wenig nach unten. Immer wehte ein sehr frischer Wind. Der Sonnenschein war trügerisch. Wie gut, dass ich meine Winterjacke hatte, wenn wir für Fotos anhielten.
Eine Vielzahl von Serpentinen brachte uns schließlich hinunter nach Gergeri. Die Ortdurchfahrt war nicht übermäßig breit, aber wir schafften es gut heraus.
Jetzt wurde es aber Zeit, um an die Küste zu gelangen.
Tbc
Hallo Ihr zwei
Schöne Strecke…..wäre für unseren Ronni sicher nicht so easy…..
Wir wünschen Euch viel Spaß und Sonne weiterhin.
LG von Ulli und Caro
Hallo Ulli und Caro,
die Strecke müsstet ihr mit eurem Ronni auch fahren können. An ein paar Stellen könnte es eventuell leichte Berührungen mit Ästen geben, aber ansonsten war die Piste in einem sehr guten Zustand. Keine Auswaschungen auf dem Weg, keine Löcher (der Weg zum Balos Beach war ganz eindeutig in einem schlechteren Zustand). An einer Passage ging es etwas näher am Abgrund vorbei. Aber ihr seid ja schmaler als wir, also wäre das für euch auch kein Problem.
Liebe Grüße Frank und Sandra