Heute nahmen wir wahr, dass der hohe Berg im Inselinneren eine weiße Haube trug, und drum herum wurden die Berge in Regenwolken eingehüllt. Ob dann ein Wechsel vom Norden in den Süden so sinnvoll ist? Schließlich wollen wir unterwegs auch was sehen und nicht nur grau in grau.
Also entschieden wir uns erneut um und nahmen Kurs auf Georgioupoli. Der Ort befindet sich am Meer und liegt nur ein paar Kilometer abseits des Abzweigs in den Süden. Dann können wir uns morgen immer noch überlegen, wohin wir fahren.
Im Dorf folgten wir den Schildern in Richtung Strand bzw. Hafen, durch die dichte Bebauung hindurch. Zum Glück waren die Autos an den Straßenrändern so geparkt, dass wir überall gut durch passten.
Am kleinen Hafen, neben einer geschlossenen Kantina, parkten wir Allmo ein. Zwei andere Camper standen schon auf dem Platz. Nach einem kleinen Mittagssnack widmete Frank sich seinem Computer, während ich ein wenig die Gegend erkundete.
Über die Brücke mit dem I love Georgioupolis Schriftzug spazierte ich und dann weiter auf der anderen Seite des kleinen Hafens. Eine Katzendame begleitete mich eine Weile und schmuste um meine Beine herum. Irgendwann ließ sie mich im Stich.
Auf der anderen Seite der Hafenzufahrt, am Kalyvaki Beach, steht ein Campen-Verboten Schild. Bei den großen Eukalyptus-Bäumen hätte ich auch ungern stehen wollen.
Ich überquerte den Strand und sah über den Zaun ein wenig vom Miniaturpark. Dort sind bekannte Sehenswürdigkeiten in Miniatur nachgebaut. Der Zugang vom Strand aus war nicht möglich. Laut den Gockel-Bewertungen war zumindest vor einem Monat auch der Zugang über die Straße nicht gegeben. Ich wollte es nicht ausprobieren, weil’s ein Umweg gewesen wäre.
Stattdessen überquerte ich die kleine Brücke, die über einen lagunenartigen Bereich führt. Von unter dem Berg sprudelte frisches Wasser ins Meer. Auf dem Hügel hatte ich einen Bunker oder ähnliches entdeckt. Den sah ich mir näher an. Viel zu sehen gab es darin aber nicht.
Der Blick über die Bucht und die in den dunklen Wolken liegenden Berge war ganz hübsch. Den Weg zur kleinen Kapelle sparte ich mir und drehte um. Später sollte ich feststellen, dass ein Stück hinter der Kapelle sich noch ein weiterer Bunker im Berg befindet. Ohne Taschenlampe hätte ich aber auch nicht so viel ausrichten können.
Über den gleichen Weg ging ich zurück, ging hinter der Brücke jedoch geradeaus, bis zum Dorfplatz. Die Springbrunnen waren außer Betrieb. Ein paar Damen schmückten einen Weihnachtsbaum aus Drahtgestell.
In Georgioupoli werden einige Gebäude renoviert und kernsaniert. Die Hotels und Appartementanlagen müssen wir die nächste Saison wieder ordentlich hergerichtet werden.
Gegen 16 Uhr schafften die dunklen Wolken es uns ein wenig Regen zu bringen. Gleichzeitig schien die Sonne und ein schwacher Regenbogen war zu sehen.
Wir vertilgten die Pizza, die wir gestern als Dankeschön für unsere Starthilfe von einem Griechen gespendet bekommen hatten. Auch heute schmeckte sie noch sehr gut. Und dann ging auch fast schon wieder die Sonne unter.
Am frühen Abend kamen wir noch mit einem jungen Mann aus Würzburg ins Gespräch, der seit Anfang September von Deutschland aus mit dem Fahrrad unterwegs ist. Hut ab!
Freitag, 6. Dezember 2024
Am Abend begann es zu regnen und auch in der Nacht zogen immer wieder heftige Regenschauer an uns vorbei. Als ich am Morgen aus dem Fenster der Doka blickte, sah ich noch so grade eine orangene Jacke auf dem Rad verschwinden. Weg war er.
Es begann erneut leicht zu nieseln. Auf einen Spaziergang zu dem Bunker, hinter der kleinen Kapelle, von dem ich auf meinem Spaziergang gestern noch nichts wusste, verzichteten wir. Stattdessen fuhren wir weiter.
Tbc