Zur Patsos Gorge war es vom Potamon-See aus nicht weit. Gestern waren wir bereits kurz dorthin abgebogen, hatten uns dann aber lieber für eine Übernachtung mit Fernblick am Potamon-See entschieden.

Wir stellten Allmo am Rande einer größeren geschotterten Fläche ab. Wobei wir dann feststellten, dass der Parkplatz, unmittelbar vor dem Eingang zur Patsos Gorge, groß genug wäre, um dort mit Allmo riesige Pirouetten zu drehen. Und zu dieser Jahreszeit ist eh nichts los. Nur ein Pkw stand dort geparkt.

Der eigentliche Weg durch die Patsos Gorge soll 1,5 Kilometer lang sein (wobei es bei Wikiloc Strecken gibt, die einen einfachen Weg mit rund 3 Kilometern angeben). Wahrscheinlich hängt diese enorme Abweichung daran, dass in der Schlucht die GPS Daten nich exakt ermittelt werden.

Der Weg wird in einen einfachen und einen schwierigen Teil unterteil. Eine Tafel zum Einstieg weist explizit darauf hin. Zudem wird dazu geraten mit guter Wanderausrüstung und mit einem Helm die Schlucht zu betreten. Anscheinend ist die Steinschlaggefahr groß. Wie gut, dass es windig war.

Wir folgten dem gut ausgebauten Weg, der einfach zu begehen war. An Kreuzungen standen gut sichtbar aufgestellte Schilder, die mit „North End“ bzw. „South End“ beschriftet waren. Somit war ein Verlaufen nicht möglich.

An dem größeren Picknick- / Grillbereich, befindet sich eine Holzbrücke, die den Fluss überspannt. Auf der anderen Seite geht es zu einer Climbing Area, wobei das nicht ausgeschildert war. Wir trafen zwei Menschen, die vermutlich mit dem Pkw gekommen waren, freundlich mit Kalimera. Ich glaube, die beiden waren erstaunt, dass heute noch jemand anders auf die Idee kam, zur Patsos Gorge zu fahren.


Der eigentliche Weg durch die Patsos Gorge verläuft weiterhin auf der rechten Fluss-/Canyonseite. Bevor wir dem Weg folgten, bogen wir zur kleinen Kirche Agios Antonios ab. Die an die Felswand gebaute Kirche dient als Pilgerstätte. Wie in der Westernwall in Jerusalem, sind die Ritzen des Felsens mit kleinen Zettelchen gefüllt. Lahme konnten nach Besuch des Ortes wieder gehen und ließen ihre Krücken dort stehen. Armbänder, Ketten, etc. wurden als Dank darüber, dass Gebete erhört wurden, aufgehangen. In dem Kirchlein gab es sogar einen Bewegungsmelder und schon ging das Licht an.

Wir folgten weiter dem Weg und ließen den Aussichtspunkt rechts liegen. Auf extra-Höhenmeter hatten wir keine Lust. Eine halboffene Höhle (also eigentlich ein Felsvorsprung) fiel uns ins Auge und die Landschaft wurde nun richtig interessant. Allerdings tauchte dann auch schon ein Hinweisschild auf, dass nun der schwierige Teil des Weges beginnen würde.



Der Weg führte nun steiler nach unten in den Canyon hinein, bisher waren wir oberhalb des Canyonbodens gelaufen. Seile waren als „Handlauf“ in den Felsen geschlagen, wobei wir schon andere Strecken gewandert sind, ohne solche Hilfsmittel. Aber der Weg durch die Patsos Gorge scheint sehr beliebt zu sein und ist daher komplett „erschlossen“ bzw. wird sehr viel Wert auf Sicherheit gelegt.

Wir kraxelten weiter nach unten, wohl wissend, dass wir das auch später wieder rauflaufen müssen. Kleine Wasserfälle flossen in die Felsbecken. Eine Brücke überspannte den Canyon. Ich stand mitten auf der Brücke und sah mir das matschbraune Wasser an, was rechts und links von mir floss. Das wird im Sommer bestimmt eine schönere Farbe haben. Aber bei dem Regen von gestern und auch die Tage zuvor hatte es ja immer wieder geregnet, blieb so eine Farbe wohl nicht aus.


Mein Blick ging nach vorne und ich fing laut an zu lachen. Wir hatten das Ende unserer Wanderung erreicht. Der Weg führte eigentlich links an einem dicken Stein vorbei, an dem auch ein Sicherungsseil montiert war. Doch das Wasser stand zu hoch, so dass wir zumindest knöcheltief nass geworden wären. Und da jetzt nicht wirklich schönstes Sommerwetter ist und wir auch keine Wasserschuhe oder Handtücher dabei hatten, war für uns Schluss.

Bereits zu Beginn der Wanderung wussten wir, dass die Wanderung durch die Patsos Gorge eigentlich nur in den Sommermonaten durchführbar ist. Im Winter wird davon abgeraten, weil das Wasser in der Schlucht zu hoch stehen kann. Zudem ist die Wanderung im weiteren Verlauf eher anspruchsvoll und mit viel Klettern verbunden. Es geht wohl häufig über Leitern und immer wieder gibt es Sicherungsseile. Klingt spannend und abenteuerlich und ist im Sommer bestimmt eine super tolle Wanderung.



Wir waren mit dem Gedanken gestartet, dass wir umdrehen, wenn’s nicht mehr weiter geht und von daher war es an der Stelle halt so weit. Rund 1,4 Kilometer hatten wir bisher zurückgelegt. Am Ende waren es, logischerweise, doppelt so viele, in ungefähr 1:15 Stunde.

Auf den letzten Metern fing es dann leicht an zu regnen. Schnell flüchteten wir in Allmo und fuhren wieder an die Küste.

Tbc

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