Wir fuhren auf der Küstenstraße wieder bis nach Senj zurück und schlugen dort den Weg über den Vratnik Pass ein, um in die Richtung von Plitvice zu gelangen.
An einem Aussichtspunkt, von dem wir auf das Meer und die vorgelagerten Inseln gucken konnten, sahen wir per Zufall ein verlassenes Restaurant/Motel. Einst ein beliebtes Ausflugslokal, ist es inzwischen dem Verfall gewidmet.
Viel Spannendes gab es nicht zu sehen. Am „Hinterausgang“ befand sich eine leicht geöffnete Metalltür. Frank ging einen Schritt hinein und sprang mit einem „oh scheiße“ plötzlich wieder aus der Tür hinaus. Ich dachte schon er hätte eine Leiche entdeckt oder irgendein gefährliches Tier. Aber nein: Es befand sich neben einer Umschaltstation mit blinkenden Lampen, ein Trafo mit Starkstrom (10.000 Volt) in diesem Metallcontainer. Wie gut, dass in dem Moment kein Lichtbogen entstanden war. Wir verschlossen die Tür provisorisch mit einem Draht. Aber verhindern wird dies nicht, dass der nächste neugierig seine Nase dort reinstecken wird.
Auf ungefähr 700 Höhenmeter pfiff der Wind recht stark und wir waren glücklich, als wir wieder in Allmo saßen und weiter Richtung Osten fuhren.
Es ging wieder ein wenig bergab, durch viel Wald, vorbei an Wiesen und durch viele kleine Ortschaften. Am Straßenrand befanden sich unzählige Verkaufsstände mit Käse (in Kühltheken), Marmelade und Honig. Auch Säcke mit Kartoffeln, Weißkohl und Mandarinen wurden am Straßenrand verkauft.
Gefühlt stand jedes zweite Haus leer oder erweckte zumindest den Anschein. Tatsächlich war es vielleicht jedes zehnte Haus. Irritierend war auch, dass sich viele Häuser im Rohbau-Optik befanden (nicht verputzt), aber Gardinen an den Fenstern hingen.
Im weiteren Straßenverlauf schraubten wir uns auf 1000 Höhenmeter hinauf und über drei Haarnadelkurven wieder auf 700 Höhenmetern hinunter. Wir parkten auf einem etwas merkwürdigen Gelände, ungefähr 15 Kilometer von Plitvice entfernt. Da wir bereits 2014 die Seen von Plitvice ausführlich erkundet hatten, werden wir diesmal jedoch nicht dorthin fahren. Den Reisebericht dazu findet ihr hier.
Neben frisch geschlagenem Holz und Betonstrommasten, die schon ein paar Jahre im Grünen lagen, gibt es eine komische Betonmauer. Keine Ahnung, welchem Zweck das Gelände ursprünglich mal diente. Ein kleines Gebäude, mit einer verlassenen Hundehütte steht auch noch auf dem Platz. Betonfundamente, Reste von Ziegeln und Asbestdächern lassen vermuten, dass früher weiter Gebäude auf der Fläche standen.
Abgesehen von dem Rauschen der Straße ist nichts zu hören. Ab und zu fährt mal ein Auto vorbei. Wohin auch immer die Wege hier führen.
Im Laufe des späten Nachmittags wurde es etwas windiger. Dennoch nutzten wir das herumliegende Holz, um mit dem Raketenofen zu kochen. Das Gulasch benötigte seine Zeit, bis es dann endlich gar war. Dazu gab es Nudeln. Bereits um 18:30 Uhr war es stockdunkel, und wir beeilten uns mit dem Abwasch und Verstauen.
Samstag, 22. Oktober 2022
Das Rauschen der Straße war nachts nicht zu hören und richtig im Wind hatten wir auch geparkt. Am Morgen frischte der Wind noch mehr auf. Es war richtig uselig. Wir nutzten noch kurz die Gelegenheit e-Mails zu checken, bevor wir uns weiter auf die bosnische Grenze und somit der nicht-EU näherten.
tbc