El Magro



Heute wollten wir uns wieder etwas bewegen. Was bot sich besser an als das verlassenes Dorf El Magro. Auf dem Weg dorthin schraubten wir uns immer höher und höher. Von dem am Wegesrand liegenden Aussichtspunkten blickten wir zunächst auf Teneriffa, wie zum Beispiel vom Mirador Lomada del Camello.



Auf dem Weg zum „Hut“ fiel unser Blick auf ein augenscheinlich verlassenes Gebäude. Wir stellten Allmo auf dem Parkplatz ab und überlegten, was sich wohl hinter diesem – an zwei Seiten zugewucherten – Gebäude befinden könnte. Durch ein Loch in der Holztür krochen wir hinein und befanden uns in Ägypten. Zumindest waren die Wände mit Szenen aus Ägypten bemalt und Säulen als Deko waren auch vorhanden. In der Mitte des großen Raumes befand sich vermutlich die Bar. Eine Discokugel hing von der Decke. Daher gehen wir davon aus, dass es sich um eine kleine Diskothek gehandelt haben muss.

In einem Nebenraum lagen leere Schuhkartons herum. Auch neue Schuhe (sah nach einer Billigproduktion aus, kein echtes Leder) lagen in Plastiktüten verpackt herum. In weitern Kartons befanden sich Hygienebeutel, jeweils unterschiedliche für Männer und Frauen. Ob diese vielleicht mal an Obdachlose verteilt werden sollten? Wir gingen der Sache nicht näher auf den Grund und verschwanden nach kurzer Zeit. Allerdings nicht wie wir gekommen waren. Denn von innen hatte Frank gesehen, dass die Eingangstür nicht verschlossen war. Da hätten wir uns die Kriecherei zu Anfang ja sparen können.


Nun fuhren wir tatsächlich zum „Hut“, bzw. dem Mirador de El Sombrero. Von wo aus wir einen guten Blick auf den, wie einen Hut aussehenden, Felsen hatten. Auch die anderen Felsen und die gesamte Landschaft sah sehr beeindruckend aus.



Verlassenes Dorf El Magro



Von der Hauptstraße führt ein Wanderweg zu eben diesem Sombrero und dem verlassenen Dorf El Magro. Das es mit einem Parkplatz schwierig sein könnte, hatte ich schon bei Karten-Gockel gesehen. In die nach rechts abgehende schmale Stichstraße trauten wir uns nicht und nachdem wir zunächst dran vorbei gefahren waren, wendeten wir an einer geeigneten Stelle, fuhren Richtung Mirador zurück und parkten ein wenig vorher auf einer großen geschotterten Fläche am Straßenrand.

Dort stand Allmo gut geparkt. Nur für uns bedeutete es, dass wir 900 Meter über die Straße (ohne Randstreifen) zum Einstiegspunkt laufen mussten. Die Straße war jedoch wenig befahren und wenn ein Auto uns entgegenkam, konnte dieses ein wenig über den Mittelstreifen fahren (was eh die meisten machen, auch ohne Menschen am Wegesrand).

Um das verlassene Dorf El Magro, in der Nähe des Sombreros zu erreichen folgten wir dem Wanderweg hinunter in das Barranco de Guancha. 120 Höhenmeter liefen wir hinunter und mit großer Freude dachten wir bereits an den Rückweg.



Wobei die Landschaft wirklich sehr schön war. Insbesondere die vielen Palmen, an denen wir vorbei kamen und auf die wir zuliefen, waren ein Blickfang.

Nachdem wir das Barranco erreicht hatten, ging es auf der anderen Seite des Flussbettes wieder nach oben. Recht zügig meisterten den Weg und erreichten die zerfallenen Steinhäuser Häuser von El Magro. Irgendwer hatte begonnen ein paar Dachziegeln aufeinanderzustapeln. Ein paar der Häuser hatten eine richtig schöne Außenfassade. Türbalken aus Holz waren teilweise gut erhalten. Was man von den Dachbalken nicht behaupten konnte, daher waren die Dächer auch fast alle zerstört.



In einem großen Ofen stand neben einer alten verrosteten Pfanne ein etwas zerbeulter Alutopf. Zu einem neueren Gebäude waren die Türen verschlossen und aus einer Wasserleitung kam auch tatsächlich Wasser (Frank musste das natürlich überprüfen). Bei einem weiteren Gebäude hatte jemand das Dach mit Blech stabilisiert und auch an der einen Seite waren Wellblechplatten angebracht.



Nach dem wir ein wenig die Umgebung auf uns wirken gelassen hatten. Gingen wir zunächst wieder hinunter in das Barranco und auf der anderen Seite die 120 Meter hoch bis zur Straße.

In windstillen Momenten wurde uns auf der Wanderung richtig warm und wir waren froh, wenn uns wieder eine leichte Brise um die Nase wehte.


Nach insgesamt 4,5 Kilometern und nicht ganz 2,5 Stunden erreichten wir Allmo und gönnten uns nach der vielen Bewegung erstmal einen Mittagssnack.

Einen letzten Stopp auf dem Weg zum Meer legten wir am Mirador Degollada de Peraza ein. Dies scheint ein beliebter Wanderstartpunkt zu sein. Zumindest gab es mehrere Wanderwegweiser und ein paar Autos parkten dort, ohne dass wir einen Menschen dazu sehen konnten. Auf der sehr verblassten Informationstafel schien es mal eine Erklärung zu Wolkenwasserfällen gegeben zu haben. Also gibt es dieses Phänomen auch auf La Gomera.

Direkt hinter dem Mirador bogen wir rechts zur Küste ab.

Tbc

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