Charco Azul


Wir verließen die Hauptstraße und folgten dem Weg nach San Andres. Das kleine Dorf machte bei der Durchfahrt einen sehr netten Eindruck. Etwas weiter nördlich gelegen befindet sich das Meerwasserschwimmbad Charco Azul. Mehrere Parkplätze kamen für die Übernachtung in Frage. Der Weg führte uns zunächst zu dem direkt angrenzenden Parkplatz, der aus Parkbuchten (rechts) bzw. Parkstreifen (links) zu beiden Seiten der Einbahnstraße besteht. Diese waren natürlich alle belegt, aber an der Straße von wo wir kamen war noch etwas frei, so dass Frank uns dort einparkte. Somit hatten wir auf jeden Fall einen Parkplatz, wenn auch in Schräglage.

Ich wollte mir zunächst noch die Umgebung ansehen, bevor es zum Tagesabschluss ins erfrischende Bad gehen sollte. Zunächst schlug ich den Weg zum kleinen Hafen Puerto Espindola ein. Doch bevor ich diesen erreichte, kam ich an dem zweiten möglichen Übernachtungsplatz vorbei, auf dem gähnende Leere herrschte. Ich rief Frank an und beorderte ihn zu mir. Er musste der Straße nur 400 Meter folgen und schon war er bei mir.

Auf dem neu geteerten Parkplatz wurden, neben ganz vielen Pkw-Stellplätzen auch ein paar Behinderten-, Motorrad- und WoMo-Parkplätze eingezeichnet. Bis auf vier Pkws war der Parkplatz leer und wir suchten uns den schönsten WoMo-Parkplatz aus.

Nachdem wir dort nun sehr gut standen, setzte ich meine Erkundungstour fort. Der Strand am Puerto Espindola war leer. Anscheinend zieht es alle Menschen in das Meeresschwimmbecken Charco Azul, was den Strand unattraktiv macht. Wobei der Strand durch die Befestigungsmauer auch halbwegs geschützt ist.

Anschließend verschlug es mich in die genau entgegengesetzte Richtung (also wieder an dem ersten Parkplatz vorbei). Eine schön angelegte Promenade mit unzähligen Bänken zum Ausruhen und aufs Meer schauen, führte mich zum Horno de la Cal, einem alten Kalkofen, der entweder sehr gut erhalten ist oder restauriert wurde. Unterwegs traf ich eine Katze und zwei Pfaue. Ja richtig gelesen, an einer Hofeinfahrt standen sowohl ein männlicher als auch ein weiblicher Pfau. Auf dem Rückweg waren sie verschwunden. Als ich Frank später davon erzählte, meinte er ganz nüchtern, dass die in der Zwischenzeit vermutlich in der Pfanne gelandet wären.



Von den Kalköfen wäre es nicht mehr weit bis in das Dorf San Andres gewesen, wo wir vorhin durchgefahren waren. Da es allerdings sehr warm war, die Sonne schien ohne Unterlass, schrie mein ganzer Körper nach Wasser.

Zurück bei Allmo warfen wir uns in die Badeklamotten, packten unsere Handtücher und gingen die kurze Strecke bis zum Charco Azul. Neben einem Meereswasserschwimmbecken gibt es auch einen kleinen gefliesten Pool.

Wir legten unsere Sachen neben dem Becken ab und stürzten uns in das erfrischend kühle Wasser. Welch eine Wohltat. Kurzzeitig vergaß ich, dass wir im Salzwasser badeten. So ohne Wellengang gefiel mir das Meer gleich tausendmal besser.

Über einen kleinen Wasserfall wird Wasser in das Becken gepumpt. Bei stärkerem Wellengang fließt das Wasser über die durchlässige Befestigungsmauer in das Becken hinein. Davon waren wir jetzt jedoch weit entfernt.

Zum Trocknen setzten wir uns neben das Becken und fingen die letzten Sonnenstrahlen auf. Die Leute, die auf einer der beiden höhergelegenen Terrassen saßen, hatten noch länger etwas von der Sonne.



Auf dem Gelände gab es sogar Umkleidekabinen und ein kleines Restaurant/Snackbar mit Toiletten. Zwei Duschen stehen zur Verfügung, die mit 50 Cent zu füttern sind. Wie lange dann das Wasser läuft, wissen wir nicht.

Durch diese Infrastruktur ist das Charco Azul natürlich beliebt. Die Besucherzahl hielt sich zu unserer Besucherzeit allerdings in Grenzen. Von einem älteren Herrn erfuhren wir noch, dass heute die Meeresschwimmbecken im Norden bei La Fajana gesperrt wurden. Die Wellen müssen um die 15 Meter hoch sein, was dazu führte, dass alle drei Meeresschwimmbecken überflutet wurden. Eigentlich ist sonst nur das unterste, der terrassenförmig angelegten Becken, davon betroffen. Vermutlich werden wir morgen zum Übernachten dorthin fahren und uns anschauen, wie die Lage ist.

Als wir im Schatten saßen, zogen wir nicht auf eine der beiden Terrassen um, sondern gingen zu Allmo zurück. Der stand mittlerweile auch im Schatten, so dass wir unsere Höckerchen nahmen und uns am Rand in die Sonne setzten.


Zum frühen Abendessen gab es die letzten noch vorgekochten Reste, die wir schnell im Backofen erwärmten. Und dann musste ich auch schon wieder fleißig werden, denn schließlich standen noch zwei Tagesberichte aus.

Mittwoch, 10. Januar 2024



Ich wurde wach, weil mir die Sonne ins Gesicht schien. Dabei war es doch noch dunkel draußen. So langsam realisierte ich, dass die Sonne keine Sonne war, sondern eine von den Laternen, die auf dem Parkplatz standen und ins Zelt hinein schien.

Emma gab in der Nacht wieder ihr Bestes, um uns eine sehr unruhige Nacht zu bescheren. Wie gut, dass wir sie lieb haben, ansonsten … (hätten wir sie auf Gran Canaria am Leuchtturm angebunden).


Sofort nach dem frühen Frühstück ergriffen wir die Flucht. Nicht weil wir verfolgt wurden oder der Platz so schrecklich war, sondern weil wir früh auf dem Wanderparkplatz sein wollten.

Tbc

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