Wanderung La Zarza



Das Wandergebiet bei dem Cultural Park La Zarza war unser nächstes Ziel. Der Park selbst ist derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen (dort gibt es eigentlich in den Felsen geritzte Figuren der Altkanarier zu sehen), der dortige Parkplatz steht nicht zur Verfügung (nur auf der Schotterfläche auf der rechten Seite der Zufahrt).

Wir parkten bereits auf einer sehr großen geschotterten Fläche rechts neben der Hauptstraße, was auch eine gute Entscheidung war. Wir gingen das kurze Stück entlang der Straße zu dem Cultural Park, denn dort gibt es eine Unterführung, durch die wir in das Barranco Magdalena (Rey Magdaletin) gelangten.


Der gesamte Rundweg von La Zarza bis zum Cruz del Gallo und wieder zurück wird mit 7,5 Kilometern bzw. 4 Stunden Wanderzeit angegeben. So viel wollten wir (auch unabhängig von der Uhrzeit) heute nicht wandern. Wie sehr man auf die Kilometerangaben vertrauen kann ist ja auch so eine Sache für sich. Daher wollten wir durch das Barranco nur bis zu dem trockenen Wasserfall laufen und dann auf dem gleichen Weg zurückkehren. Um die fünf Kilometer müssten das dann sein. Und vermutlich nur die Hälfte der Zeit.

Hinter der Unterführung war der Weg zunächst noch relativ breit und wir bogen wenig später in den Wald ab. Als ich gestern mir die Wanderung ansah und auf den ersten Bildern nur Wald zu sehen war, war ich sehr skeptisch, ob wir diese Wanderung überhaupt angehen sollten. Schließlich waren wir vor ein paar Tagen vier Stunden durch den Wald bei La Galga gewandert und waren nur so semi begeistert davon gewesen. Doch dann entdeckte ich, dass es auf der Wanderung tatsächlich interessante Passagen gibt und da sich dieser interessante Bereich auf einer Strecke von 2 – 2,5 Kilometern befindet, in Summe also um die 5 Kilometer, schien die Wanderung für uns doch lohnenswert und erträglich.

Der Weg führte uns immer tiefer in den Wald hinein. Die Sonne blinzelte durch das kaum vorhandene Laub der Bäume, was dem Wald eine schöne Stimmung verlieh. Über angelegte Stufen, die mit Holz aus dem Wald vor dem Abrutschen der Erde gesichert wurden, gingen wir bergab in das Barranco hinein. Die Geländer waren ausschließlich aus Holz gefertigt, welches der Wald hergab. Kein Pflock und keine Querstreben waren identisch. Wir waren darüber sehr positiv überrascht. Es sollten viel öfter Dinge, die vor Ort vorhanden sind, eingesetzt werden, anstatt Holz für viel Geld teuer einzukaufen und dann auch noch dorthin transportieren zu lassen.



Beim Hinuntergehen schwante uns Böses, denn irgendwann mussten wir das auch wieder hochlaufen. Aber alles halb so wild.

Wir freuten uns über die hohen Felswände, die wir passierten. Diesmal wies kein Schild auf mögliche Gefahren durch Steinschlag hin und der Steinhaufen, den wir passierten, sah nicht so aus als ob der dort schon ewig liegen würde. Auch die Bäume bewegten sich im Wind und knirschten und knarzten. Ganz ungefährlich war unser Spaziergang durch den Wald wohl nicht. Und dann hatten wir den als La Catedral bezeichneten Bereich erreicht. Die halbrunde Felswand lag vor uns, an der wir gerade noch vorbei gelaufen waren.

Wir folgten dem Pfad neben dem trockenen Flusslauf, der uns zunächst etwas bergauf und dann noch ein ganzes Stück, wieder über Treppenstufen, bergrunter führte. Unten angekommen bewunderten wir den trockenen Wasserfall, der nun als Laubfall oder Baumstammfall diente. Wie glatt der Felsen an der Stelle wo das Wasser fließen müsste, über die Jahrtausende geschliffen worden war.



Während Frank am Wasserfall auf mich wartete, ging ich noch ein wenig weiter in das Barranco hinein. Hinter einer Kurve befand sich eine Becken mit einem Wasserhahn. Das Wasser in dem Becken sah eher unappetitlich aus, aber aus dem Wasserhahn kam tatsächlich frisches Wasser.

An dieser Stelle drehte ich dann um, denn das Knarren der Bäume war mir etwas zu unheimlich. Frank war auch schon aufgestanden und bereit für den Aufstieg. Langsam gingen wir berghoch und legten immer wieder kleine Verschnaufpausen ein. So schafften wir die Aufstiege ganz gut. Nach 5,2 Kilometern und 1,5 Stunden waren wir zurück bei Allmo.

Diese Wanderung bei La Zarza in Richtung La Catedral und bis zu dem nicht vorhandenen Wasserfall gefiel uns sehr gut. Die Blicke auf die Felswände und hinunter ins Barranco begeisterten uns. Anstelle der Wanderung bei La Galga würden wir diese vorziehen. Eigentlich kann man die Wanderung vom Wasserfall weiter als Rundweg gehen. Über den Streckenverlauf (einfach, anspruchsvoll, interessant oder nicht) können wir nichts sagen.



Unweit des Wanderparkplatzes befindet sich eine Zona Acampada. Auf dieser wollten wir nicht übernachten, aber unseren Grauwasser- und Pipitank entleeren. Wir öffneten das geschlossene Tor, fuhren hindurch und schlossen es wieder. Wir steuerten den in der hinteren Ecke befindlichen Entsorgungsbereich an und Allmo durfte sich erleichtern. Eine Übernachtung in dem Campingbereich soll 6 Euro kosten, wobei Elektrizität und Frischwasser enthalten sind. Auch Duschen und WCs soll es geben.

Es handelt sich um einen einfachen geschotterten Platz ohne irgendwelchen Schnickschnack. Die Anmeldung/Bezahlung erfolgt im angrenzenden Restaurant. Wir waren jetzt einfach mal so unverschämt, ohne nachzufragen die Entsorgungsstelle anzufahren. Anschließend schlossen wir auch brav wieder die Tore und fuhren davon. Verpetzen kann uns nur ein Deutscher mit einem Micro-Camper. Dieser war das einzige Fahrzeug auf dem Platz. Auf La Palma scheint es gefühlt ein ganzes Nest von deutschen Campern zu geben. Letzte Nacht standen wir mit vier deutschen Fahrzeugen bei La Fajana und ein Leih-Camper gesellte sich noch dazu.

Frisch geduscht waren wir, eine Toilette, Wasser und Strom haben wir selber, daher sahen wir keine Notwendigkeit darin dort zu übernachten. Auch nicht für 6 Euro. Daher fuhren wir noch weiter bis nach Santo Domingo, was auch Garafia heißt.

Tbc

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