Wir erreichten Arrecife und freuten uns, dass der uns bekannte Lidl Supermarkt geöffnet hatte. Auf dem Parkplatz fanden wir leider keine Parklücke für Allmo, so dass wir kurzerhand am Straßenrand parkten.
Wie auch schon bei unserem letzten Lidl Einkauf, herrschte Hochbetrieb. Wir deckten uns für eine gute Woche mit Lebensmitteln ein. Wobei wir Salat/Gemüse erst bei Mercadona kaufen wollten. Mercadona, als spanische Supermarktkette, hatte jedoch am Nationalfeiertag geschlossen. Ist ja eigentlich auch nur richtig! Wir kamen noch bei einem neuen Aldi vorbei, wo wir Krautsalat und Eis kauften, damit die Mahlzeit heute Abend vollständig ist.
Natürlich wollten wir uns diesmal auch Arrecife selbst anschauen, wo wir nun schon wieder dort waren. Wir parkten etwas außerhalb auf einer großen Parkfläche. Dort findet wohl sonst die Kirmes statt. Zu Fuß gingen wir die rund 2 Kilometer, an der Promenade entlang, bis zum Charco de San Gines.
Der Weg führte uns vorbei an dem geldgelben Stadtstrand Playa del Reducto, der nur im hinteren Bereich durch ein paar Palmen Schatten bot. Wir gingen auf das hässliche Grand Hotel zu. Wer diese Bausünde in der Lage wohl genehmigt hat?
Vor dem Castillo de San Gabriel standen zwei alte Kanonen. Frank bemerkte, dass in den Kanonenrohren deutlich zu erkennen war, wie die Kanonenkugeln ihren Schwung bekommen. Über die alte Puente de Las Bolas (die Zugbrücke wurde hochgeklappt, wenn sich vom Meer her Feinde näherten, um die Stadt zu schützen) führte uns der Weg weiter bis zum Charco de San Gines, einem Binnenhafen für kleine Bötchen.
Wir hatten genug gesehen und ausreichend in der Sonne gebrutzelt und machten uns auf den Weg zu Allmo.
Übernachten wollten wir natürlich am Meer und gleichzeitig die Möglichkeit nutzen uns zu erfrischen.
Playa Lima
Am östlichen Ende von Puerto del Carmen gab es einen Parkplatz, nur durch die Straße vom Strand getrennt, doch das war Frank viel zu touristisch. Wir fuhren daher ein wenig zurück, in Richtung Flughafen. Mit Blick auf die (überwiegend) im Landeanflug befindlichen Flugzeuge parkten wir Allmo auf einer überschaubaren geschotterten Fläche beim Playa Lima. Dort standen wir nur am Rande einer Bebauung und nicht mittendrin.
Prompt kamen auch schon die ersten Flugzeuge im Sinkflug an uns vorbei. Irritiert war ich über dieses komische Gerüst, was im Wasser stand. Frank wusste natürlich, um was es sich dabei handelt: die Signallichter für die Landebahn. Weil an Land kein Platz mehr war, mussten diese ins Meer hinein gebaut werden.
Eine kurze Erfrischung gönnten wir uns im Meer und setzten uns anschließend in den Schatten einer Palme. Schnell wurde es mir zu langweilig und ich stromerte erst zum Strand (wobei die laute Animationsmusik vom Hotel alles beschallte) und dann in Richtung Landebahn.
Ich verharrte eine ganze Weile in deren Nähe, doch es wollte einfach kein Flugzeug landen. Wie ärgerlich. Kaum, dass ich wieder bei Frank unter der Palme saß, setzte der Flugverkehr ein. Was für ein Timing!
Von unserem Palmenplatz sahen wir, wie die lokale Polizei neben Allmo anhielt, wohl um zu schauen, was da so rot leuchtendes in der Gegend herumsteht. Weil’s uns zu ungemütlich wurde zogen wir uns Dachzelt um. Von dort hatten wir besten Blick auf die Flugzeuge und saßen angenehm im Schatten. Absoluter Spitzenreiter ist Ryan Air, gefolgt von Binter.
Während ich dabei war den Tagesbericht zu verfassen, kümmerte sich Frank um unser Abendessen (Hamburger). Das nennt sich Arbeitsteilung.
Eine schön angelegte Strandpromande führt von unserem Standort bei Matagorda bis nach Puerto del Carmen. Meine Idee Morgen früh mit den Rädern und Schnorchelausrüstung bis zur Playa Chica (im Westen von Puerto del Carmen) zu fahren, fand bei Frank wenige Begeisterung. Der an der Bucht angrenzende Parkplatz ist wohl nur für kurze Fahrzeuge zugänglich (4,50 m Länge) und auf dem größeren Parkplatz müsste morgen Markt sein, wenn ich’s richtig recherchiert habe. Daher fällt Allmo als Verkehrsmittel flach. Da Frank nicht Fahrradfahren möchte (vermutlich schreckt ihn die vollständige Bebauung des Küstenstreifens ab, oder die Sonne), verschieben wir die Möglichkeit zu schnorchen. Stattdessen wird’s wieder auf die andere Küstenseite gehen.
Als wir auf unserem ausgesuchten Übernachtungsplatz ankamen, waren dort erst ein Auto-Schläfer und ein gammliger Van geparkt. Letzterer fuhr irgendwann weg und ein spanisches Womo kam hinzu. Der gammlige Van kam zurück und später kamen noch zwei gammlige Vans dazu. Gruppenkuscheln! Besser kann es kaum laufen. Wer weiß, was nach Einbruch der Dunkelheit noch alles an Fahrzeugen auftaucht.
Während wir die Flugzeuge beobachteten, nahm ich irgendwann am Horizont einen gelblichen schmalen Streifen war. Für Frank stand sofort fest: Das ist Calima! Recht kann er haben, denn vor uns befindet sich irgendwo in ungefähr 150 Kilometern Entfernung Afrika. Bei dem gelben Streifen wird es sich wohl tatsächlich um Sahara-Sand handeln.
Freitag, 13. Oktober 2023
Trotz des Flugverkehrs schafften wir es einzuschlafen. Nur durch den eintreffenden Flieger um kurz vor Mitternacht wurde ich geweckt. Wo kam der so spät noch her? Frank hörte gegen 4 Uhr einen Helikopter. Den hatte ich wohl verschlafen.
Die ersten Flieger verließen Lanzarote gegen 7 Uhr. Eine halbe Stunde später begab sich das erste Flugzeug in den Landeanflug. Es war wohl Zeit wach zu werden.
Unsere Park-Nachbarn schienen es am Morgen auch sehr eilig zu haben. Übrig blieben der Auto-Schläfer und der erste gammelige Van.
Nach dem Frühstück bzw. Spätstück fuhren wir zu Mercadona, noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Anschließen nahmen wir Kurs auf die Westküste.
Tbc