Wanderweg E1 in Echternach



Da unsere Batterien nur noch bei 25 % Leistung lagen und für die nächsten Tage auch nicht wirklich Sonnenschein zum Energietanken gemeldet war, entschieden wir uns dazu einen Campingplatz in Echternach anzusteuern.

Der offizielle Campingplatz in Echternach liegt unglücklicherweise direkt an der N10, die ganz gut befahren ist. Ein Glück sollte es in der Nacht nicht so schlimm werden wie in Aachen. Der Platz ist terrassenförmig angelegt und wird sogar von einer Anwohnerstraße getrennt. Schon etwas merkwürdig.

Wir checkten uns für 2 Nächte ein und bezahlten inkl. Strom 52,30 Euro. Ein stolzer Preis. Das können und wollen wir uns nicht immer erlauben. Die Parzellen waren recht klein, aber natürlich ausreichend groß, um um Allmo herum laufen zu können.

Damit Emma nicht irgendwann Thrombose vom vielen liegen bekommt ketteten wir sie mit einer Leine an Allmo fest. Schon mit ein wenig Angst verbunden, ob sie sich aus dem neuen ausbruchsicheren Katzengeschirr nicht doch befreien kann. Es ging alles gut, aber Emmas Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Frank kümmerte sich darum, dass die Batterien mit Landstrom geladen werden konnten während ich uns als Abendessen eine Asia-Nudel-Spitzkohl-Käsekrakauer-Pfanne zauberte. Weils zu schattig war setzten wir uns wie bisher immer in die Doka. Natürlich nutzten wir auch die Gelegenheit schön warm zu duschen. Wer Campingplatz-Duschen kennt, der weiß, dass es eh immer schwierig ist die Kleidung trocken zu halten, insbesondere beim Anziehen die Beinkleider und Socken. Mit meinem kaputten Finger war alles um ein vielfaches schwieriger. Beim nächsten duschen gehe ich nur noch im Bademantel.

In der Nacht schliefen wir verhältnismäßig gut.

Wanderweg E1 in Echternach



Nach den verschiedensten Wetterquellen würde es zwischen 12 und 15 Uhr zu regnen beginnen. Wir hofften auf Letzteres und schwangen uns gegen 9 Uhr in unsere Wanderschuhe. Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht geschnallt hatten, dass eine richtige Straße zwischen den einzelnen Ebenen des Campingplatzes verläuft, machten wir einen Umweg über die Hauptstraße, um dann von oben unseren Allmo wieder zu sehen. Na super, da hätten wir uns die wirklich steile Straße, die bei uns schon zu Schnappatmung führte, sparen können.





Es war wie es war. Wir folgten den Schildern mit der E1, denn das war der Wanderweg, den wir heute begehen wollten. Dabei verstand ich zu Beginn nicht, dass wir dem ausgeschilderten Abzweig zur Wolfsschlucht hätten folgen müssen, anstatt dem Schild mit E1 zu folgen. Eigentlich führt die E1 automatisch an der Wolfsschlucht voebei, dachte ich zumindest.

Wir wanderten fleißig weiter, überquerten beim Hotel Bel Air die Straße und gingen von einem Wald in den nächsten Wald. Plötzlich waren die Beschilderungen genau anders herum als gedacht. Anscheinend gingen wir den Wanderweg verkehrt herum. Wie konnte das denn nur passieren? Nach dem Aufstieg zum Geyerlee ging es ein ganzes Stück flach durch den Wald. Den Abstecher zum Pereskop nahmen wir mit, auch ein wenig aus Sorge, dass wir auf dem Rückweg nicht dort vorbei kommen würden. Wir gingen zu der Steinformation bzw. eigentlich ist es eine Felsspalte, durch den Wald hinunter. Nach einem Blick durch den Spalt entschieden wir uns zunächst den kleinen Umweg außen herum zu nehmen, damit ich dann beim Aufstieg den Handlauf auf der rechten Seite nutzen konnte. Das ging dann ganz gut. Zurück am Abzweig nahmen wir wieder Tempo auf und gingen flott durch den Wald. Die Strecke war nicht sehr spektakulär. Der Blick nach unten manchmal schon.





Gut gerüstet gegen den Regen



Wir hatten noch niemals die Hälfte des Weges geschafft als zunächst leichter und dann stärkerer Regen einsetzte. Am Amphitheater nutzten wir die Chance uns unterzustellen, die Regenkleidung anzuziehen und die Rucksäcke halbwegs wasserdicht einzupacken. Mangels Internetverbindung konnten wir nicht nachschauen wann der Regen aufhören sollte. Es half ja nichts, also setzten wir uns wieder in Bewegung. Die Strecke wurde richtig interessant, zunächst ging es durch die Höhle und dann im Canyon entlang, rechts und links hohe Felsen, mit Moosen und Farnen bewachsen.





Eigentlich eine wirklich tolle Strecke, nur der Regen störte uns ein klein wenig. Bei Frank war langsam die Puste raus, er wollte nur noch ankommen. Im Endspurt führte uns die E1 dann auch tatsächlich durch die Wolfsschlucht, die voller gefällter Bäume lag. Ich kraxelte noch zu dem kleineren Ausguck hoch. Den Aufstieg hinauf zum Trooskneppechenüber über diese gefühlt tausend kleinen Stufen wollte auch ich mir ersparen.

Nach der Teufelsschlucht verließen wir die E1 und nahmen den Weg bergab. Dieser führte uns direkt zu den obersten Campingplätzen und schon waren wir bei Allmo. Mangels GPS Signal hatten wir die Strecke nicht ordentlich tracken können. Angegeben ist sie mit etwas über 13 km. Wir waren nicht ganz 7 Stunden unterwegs.





Wir nutzen die Gelegenheit, dass es trocken war und erwärmten schnell die Reste von gestern. Die anschließende Dusche tat richtig gut. Diesmal tatsächlich mit Bademantel, weil‘s einfacher für mich war.

Abends setzten wir uns noch eine Weile vor das Büro, denn dort hatten wir WLAN Empfang. Wie sich später zeigen sollte konnten wir von unserer erhöhten Position im Dachzelt auch WLAN empfangen.

Sturm auch in Echternach



Es war nicht nur für den Westen Deutschlands Sturm für die Nacht gemeldet, sondern auch für Luxemburg. Gegen 2 Uhr wurden wir vom Wind geweckt, der an unserem Zelt wackelte. Hoffentlich geht uns nichts fliegen. Aus einem unruhigen Schlaf wurden wir von einem klirrenden Geräusch geweckt. Die eine Stange von unserem Vorzelt war hinunter gesegelt. Es war halb 6 und eigentlich sollte der Sturm nun am stärksten werden. Daher entschieden wir mitten in der Nacht unser Dachzelt einzupacken.

Zunächst mussten wir Emma aus dem Schlaf reißen und in die Transportbox stecken, was ihr gar nicht gefiel. Schnell war das Zelt zusammengefaltet und das Dach zugeklappt. Wir zogen zusammen mit Emma in die Doka, wo wir sie aus der Box befreiten. Ganz unruhig lief sie über die Sitze, schaute nach draußen, wo sie bestimmt gerne rumgelaufen wäre. Wir versuchten noch etwas Schlaf zu bekommen, was nicht wirklich gut gelang. Allerdings hatten wir auch keine Muße die Doka früh zu verlassen.

Vor einem späten Frühstück mit Brot und Spiegelei besuchten wir nochmal die WLAN-Area. Ich hatte mir überlegt für Sonntag die Einreise in Belgien in dem Passanger-Formular anzugeben. Damit gingen wir auf Nummer sicher. Ob wir dann tatsächlich Sonntag oder erst Montag oder Dienstag die Grenze überschreiten sollte eigentlich egal sein, Hauptsache wir waren angemeldet.

Nun war nur noch das Problem mit unserem nicht mehr vorhandenem Datenvolumen zu lösen. Die Angestellten vom Campingplatz meinten, dass es günstiger wäre eine Mobilfunkkarte in Deutschland zu besorgen. Nachdem ich dann noch schnell für unsere LKW-Navi-App weitere Länderkarten heruntergeladen hatte nahmen wir Kurs auf Irrel in Deutschland. Dort holten wir uns bei Aldi ein Starterpaket. Außerdem kauften wir noch einen Toaster, einen wasserdichten Wanderrucksack und ein paar Lebensmittel ein.

tbc

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