Feuerwehr in Lucice



Das schöne Regenwetter ließ uns schneller weiterfahren als gedacht. Wir wollten jedoch noch unser 500 GB Datenvolumen etwas mehr ausschöpfen und blieben daher doch noch in Montenegro.

Seit einiger Zeit bereitet uns Allmo beim Starten ein wenig Sorgen. Zunächst vermutete Frank, dass dies an den Starterbatterien liegt. Mittlerweile vermutet er, dass es der Anlasser sein könnte. Auf mein Drängen hin, versuchten wir in Budva bei zwei Autoteilezubehör-Läden so ein Teil zu bekommen. Leider vergeblich. Frank war sehr unentspannt, musste er a) durch den Regen laufen, b) mag er keinen Stadtverkehr und c) ging ihm heute die Fahrweise der Montenegriner mächtig auf den Zeiger. Nach Podgorica wollten wir nicht fahren, um dort unser Glück zu versuchen. Also vertagten das mögliche Anlasser-Problem.

Auf einen Besuch der Altstadt von Budva verzichteten wir. Zum einen lag das am Regen, zum anderen an der schlechten Parkplatzsituation. Stattdessen fuhren wir noch weiter. Als Ziel hatten wir Bar ins Navi eingegeben.


Strand von Lucica



Als wir auf der Weiterfahrt entlang der Küste (die bewaldeten montenegrinischen Berge gehen bis ans Meer runter) von oben eine schöne Bucht entdeckten, drehten wir spontan um, und nahmen diese ins Visier.





Wir hatten Allmo gerade neben den Pfützen, mit Blick auf den Strand von Lucica eingeparkt, als der gemeldete Sturm einsetzte. Wir waren wenig begeistert. Aber es half ja nichts. Besser gut eingeparkt, als bei den starken Windböen auf einer Küstenstraße unterwegs zu sein.

Mehrere Stunden wehte ein heftiger Wind, natürlich mit Regen im Gepäck. Die Katzen, die wir noch schnell mit Emmas Futter beglückten, wären sicherlich gerne zu uns in die Doka gehüpft.

Während ich abends mit einer Freundin telefonierte, begann es auch noch zu gewittern. Ja, es war ein Wetter zum Davonlaufen.

Samstag, 19. November 2022



Am Morgen war es immerhin trocken. Als Frank erneut über die Feuerwehrleiter aussteigen musste, weil unsere Batterien zu leer waren, wurde er von drei Katzen mit einem fröhlichen Miau begrüßt. Vielleicht war es auch ein hungriges Miau. Wer weiß …

Wie praktisch, dass Frank morgens ein Schälchen erwischte, das bei Emma so gar nicht für Begeisterung sorgte. Somit war das Frühstück für die Strand-Katzen gesichert. Eine große Portion Trockenfutter gab es im Anschluss auch noch.

Keine Energie



Seit einer Woche verschlechterte sich unsere Energiesituation. In den letzten drei oder vier Tagen war es sogar soweit, dass wir unser Notstromaggregat laufen lassen mussten, um halbwegs über die Runden zu kommen. An elektrisch kochen war gar nicht zu denken. Frank hatte nicht damit gerechnet, dass wir auf dieser Reise gezwungen wären, auf einen Campingplatz zu fahren, um Strom zu tanken. Jetzt war es jedoch so weit. So gut wie keine Sonne und zu kurze Strecken, so dass der Lade-Booster nicht wirklich viel ausrichten konnte, brachten uns in diese Situation. Es half ja nichts, daher entschieden wir, dass wir heute auf einen Campingplatz müssen. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass wir duschen können.

Bar



Auf dem Weg zum Camp Utjeha kamen wir an der Stadt Bar vorbei. Um einen Blick auf und in die riesige orthodoxe Kirche Hram Svetog Jovana Vladimira zu werfen, verließen wir die Umgehungsstraße und parkten am Seitenstreifen neben der Kirche. Das Bauwerk sticht richtig aus der Landschaft heraus. Die Kuppeldächer leuchten golden. Wie das wohl erst bei Sonnenschein ist? Im inneren ist die Kirche reich bemalt. Ganz ungewohnt im Vergleich zu christlichen Kirchen.




Auf den Besuch von Stari Bar, also dem alten Bar, verzichteten wir. Für den Besuch der Altstadt darf man pro Person 3 Euro bezahlen, was wir einerseits nicht einsehen und andererseits war das Wetter auch nicht so beständig.

Stattdessen stoppten wir nur am alten Olivenbaum, dessen Alter auf bis zu 2500 Jahre geschätzt wird. Vielleicht sind es aber auch nur 2000 Jahre. Nun gut, bei diesem Alter machen 500 Jahre mehr oder weniger nicht wirklich viel Unterschied. Es soll der älteste Olivenbaum Europas sein.

Eigentlich wird ein Eintrittsgeld von 1 Euro pro Person fällig, um den Baum zu sehen. Da das Kassenhäuschen nicht besetzt war und das Tor offenstand knipsten wir schnell ein Foto von dem Olivenbaum-Methusalem und fuhren dann weiter. Wobei der Baum, ehrlich gesagt, nicht sehr schön aussah.

Camp Utjeha



Bis zum Camp Utjeha, am Strand Uvala Maslina, war es nicht mehr weit. Die Landschaft im Süden Montenegros war nun zwar immer noch hügelig, aber die schroffen hohen Berge fehlten.

Zwei familiengeführte Campingplätze liegen dort direkt nebeneinander. Während vom hinteren Platz der Mann winkend auf uns zu kam, sahen wir aus den Augenwinkeln, dass auch vom ersten Platz eine Dame winkend zur Straße rannte. Es scheint ein harter Wettkampf um die Gunst der Touristen zu sein.

Wir parkten rückwärts im Eingangsbereich des Camp Utjeha ein. Direkt neben einer Voliere mit Wellensittichen und Zebrafinken, die ganz schön Radau schlugen. Im Garten des Camps stehen Olivenbäume, die um die 700 Jahre alt sind. Diese sahen deutlich schöner aus als der Olivenbaum-Methusalem.




Die ältere Dame sprach ein sehr gutes Deutsch, welches Sie im Laufe der letzten 30 Jahre auf dem Campingplatz gelernt hatte. Mit einem Adapter für unseren Stromanschluss konnte man uns aushelfen, weil wir nur den Anschluss für richtige Camping-Steckdosen mithaben. Aber nicht die Kupplung, die wie ein normaler Stecker aussieht. Mit unserem Verlängerungskabel konnten wir endlich die Batterien betanken und schlossen auch noch sonst noch alles ans Netz an, was ging (also die Laptops, Taschenlampen, Fahrrad-Akkus).

Einige Zeit nach uns fuhr ein anderer Camper in die Einfahrt. Lustigerweise war es das holländische Pärchen, mit denen ich in Sarajevo auf dem Platz gesprochen hatte. Nachdem der Camper platziert war, unterhielten wir uns eine ganze Weile. Nur der einsetzende Regen trieb jeden in sein Fahrzeug.

Bis zum Abend und auch die Nacht zogen immer wieder heftige Regenschauer über uns hinweg, leider auch mit Gewitterfronten. Einmal war sogar Hagel mit dabei. In einer trockenen Phase waren wir bereits früh von der Doka in den Koffer gewechselt und sahen so zum Glück nicht viel von dem Geschehen um uns herum.

Sonntag, 20. November 2022

Unser Stellplatz auf einer Rasenfläche hatte sich bereits gestern Nachmittag zu einem kleinen Schlammloch entwickelt. Durch den vielen Regen in der Nacht, sah es am Morgen noch viel schlimmer aus. Große Pfützen lagen über dem ganzen Platz, wir hätten beinah zu den Duschen schwimmen können.


Eigentlich wollten wir heute nur mal kurz am Valdanos Beach halten und dann weiterfahren nach Albanien.

tbc

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