schwarze Drin



Wir verließen Struga und folgten dem Lauf der schwarzen Drin. Zu Beginn war das Ufer regelrecht gepflastert mit Plastikmüll. Logisch, wenn alles, was in Struga in den Fluss geworfen wird, dann vom Wasser ins Land transportiert wird. Es sah wirklich schlimm aus. An der großen Staumauer sammelte sich dann der Müll, der es geschafft hatte, nicht vorher ans Ufer geschwemmt zu werden.

Nach dem Staudamm schlängelte sich der Fluss etwas schmaler durch die bergige Landschaft. Wir sahen massenweise Plastikmüll und ein paar Mal über riesige Ansammlungen von Plastikflaschen im schmalen Flussbett. Durch umgestürzte Bäume konnte der Müll sich immer wieder an bestimmten Stellen gut ansammeln. Es war wirklich erschreckend so viel Müll im/am Wasser zu sehen. Wenn sich unsere Wahrnehmung nicht täuscht, dann ist Nordmazedonien auf unserer Reise der traurige Spitzenreiter, was die Anhäufung von Müll in der Natur betrifft. Es ist so eine Schande!!!



Wir folgten also der Schwarzen Drin. Kurz hinter einem zweiten, kleineren Staudamm, suchten wir uns einen Übernachtungsplatz. Wobei es gerade Mal 13 Uhr war. Der Fluss war an der Stelle wieder etwas breiter und sah ordentlicher aus. Dafür lag auf der Fläche, wo wir uns hinstellten genug Müll herum. Die kleinen Häuschen, in deren „Vorgarten“ wir quasi stehen, sahen unbewohnt aus. Leider fing es immer mal wieder an etwas zu regnen. Aber alles ist besser als Schnee.


Wer hätte gedacht, dass der gemütliche Nachmittag noch in leichter Verzweiflung und Frustration enden würde? Als wir unser Abendessen zubereiten wollten, kam Frank auf die Ideen noch mal „eben“ das Hubdach hochzufahren. Denn es war Regen gemeldet und dann schlafen wir in diesem und nicht im Dachzelt. Unglücklicherweise war der eine Motor nicht richtig mitgelaufen, so dass sich das Dach etwas verkantete. Nur mit wieder alles auf „Null“ runterfahren war es natürlich nicht getan.

Die Kabine musste hochgepumpt werden, um vernünftig nach dem Motor schauen zu können. Dummerweise hatte sich eine von den Rohrschellen (die Frank in Sarajevo so schön befestigt hatte) losgegangen. Während ich mich um das Abendessen kümmerte begann Frank sich dem Hubzylinder zu widmen. Das Abendessen nahmen wir nur schnell im Stehen zu uns und dann wurde fleißig weitergearbeitet.


Unglücklicherweise setzte zwischendurch die Dämmerung ein. Und da es bekanntlich meistens nicht bei einem Problem bleibt, fiel Frank plötzlich die Feder von unserer Fahrerhauslagerung entgegen. Warum auch immer die ihren Platz verlassen hatte … Irgendwann war dann der Hubzylinder wieder halbwegs vernünftig montiert und funktionsfähig. Das Problem mit der Feder Fahrerhauslagerung löste Frank erstmal mit einem Kabelbinder. Das wird hoffentlich für den Rückweg reichen.

Beim Herablassen der Kabine gab’s dann plötzlich einen Knall und irgendein Metallteil bei der Fahrerhauslagerung war gegen die Befestigungsschelle vom Hubzylinder gekommen. Läuft!!! Wir hoffen einfach, dass das jetzt alles nicht so dramatisch ist und wir ohne erneutes Hochpumpen der Kabine und ohne Probleme mit den Hubzylindern die nächsten vier Wochen überstehen werden.

Ach ja, beinah vergaß ich zu erwähnen, dass die meiste Zeit ein leichter Nieselregen auf uns niederfiel. Was zur Folge hatte, dass wir uns nach den zwei Stunden wie nasse Pudel fühlten.

Dienstag, 28. Februar 2023



Am Morgen waren die Spitzen der umliegenden Berge in eine Dunstschicht gehüllt. Nach einer kurzen Bürozeit und der Behebung einer weitern Baustelle mit der Technik, fuhren wir weiter an der schwarzen Drin entlang.

Woher wohl die schwarze Drin – die im Übrigen der zweitlängste Fluss Nordmazedoniens ist, ihren Namen hat, wenn das Wasser doch eigentlich grünlich schimmert? Vielleicht war das nicht immer so.

Wir folgten weiter dem Flusslauf. Immer wieder befanden sich illegale Müllkippen entlang der Straße. Viel Plastikmüll, aber auch große LKW Reifen lagen in kleinen Buchten neben der Straße. Wer macht sich die Mühe den ganzen Weg in die Berge zu fahren, um dort den Müll in die Natur zu kippen?

Begeistert waren wir, als vor uns riesige Berge mit Schnee auftauchten. Allerdings trugen diese einen Schal aus Wolken, so dass wir nicht in den Genuss der vollen Bergkulisse kamen. Wenn man bedenkt, dass wir bereits auf um die 700 Höhenmetern fuhren, auf welcher Höhe befinden sich dann wohl die Berggipfel?



Einige Kilometer vor Debar stand ein LKW-Anhänger auf der Gegenspur und auf unserer Spur schlich ein dicker LKW mit dem LKW, der zu dem Hänger gehörte (das war unschwer an der Lackierung zu erkennen) im Schlepptau. Unsere Geschwindigkeit, die auf der schmalen und kurvigen Straße eh kaum bei 40 km/h lag, wurde daher noch langsamer. Bis Debar, wo die Straße breiter wurde, folgten wir dem Abschlepp-Gespann und konnten dann wieder unser normales Tempo aufnehmen.

Die schwarze Drin staut sich bei Debara  im Debarsee und fließt als Fluss Richtung Westen, weiter bis nach Albanien. Wir fuhren jedoch weiter in Richtung Nordosten. Statt der schwarzen Drin folgten wir dem Lauf der Radika und Richtung Mavrovo.

tbc

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