Leider muckte Allmos Kupplung rum, als wir uns auf den Weg von Gorafe nach Guadix machen wollten. Mit Bremsflüssigkeit nachfüllen und entlüften bekamen wir die Kupplung wieder in Gang und Franky hatte während der Fahrt den Eindruck, dass nun wieder alles gut war, als Allmo sich warm gelaufen hatte. Somit schienen die Kupplungsprobleme gelöst.
In Guadix stoppten wir kurz an dem uns bekannten Platz, um den 12 Liter Wasserkanister und den Duschsack mit Wasser aufzufüllen. Unser nächstes Ziel war der Mercadona, doch dieser hatte geschlossen. Irgendwie war ich im Glauben, dass zumindest die Lebensmittelgeschäfte in Spanien sonntags geöffnet hatten. Nun, dem war nicht so, was für die Angestellten auch nur positiv ist.
Unverrichteter Dinge gingen wir zurück zu Allmo, der sich nun aber so gar nicht mehr schalten lassen wollte. Einmal den dritten Gang eingelegt schafften wir es den einen Kilometer bis zu dem schönen großen Parkplatz zurück zu fahren, wo wir gerade noch Wasser gezapft hatten.
Der Platz bot ausreichend Raum und Ruhe Allmos Kupplung auseinanderzunehmen. Ein anderer Camper nahm uns jedoch die Illusion, dass nun wieder alles gut wäre. Nach seiner Meinung würde die Kupplung nicht stark genug kuppeln (also das Ding unter Allmo sich zu wenig bewegen). Franky baute das Teil aus und der Gummiring dort drin sah schon leicht lädiert aus. Mal sehen, wo wir so was morgen in neu beschaffen können. Die Kupplungsprobleme verfolgen uns ja schon seit Luxemburg, daher wollten wir uns das Ersatzteil nach Gibraltar zu einem Bekannten schicken lassen. Bloß, dass wir nun nicht mehr so weit kommen werden.
Zwischen dem vermeintlichen „Kupplung reparieren“ und dem Ratschlag des anderen Campers, dass doch nicht alles in Ordnung ist, hatte Frank sich um unsere vorderen Hubzylinder gekümmert, denn diese waren etwas ausgeschlagen und hielten somit nicht mehr richtig an der Kofferwand. Währenddessen stellte ich fest, dass wir eine Pipi-Undichtigkeit hatten. Vermutlich war gestern auf der Holperpiste der Pipi-Kanister zu voll und es hatte über den Schlauch einen kleinen Rücklauf gegeben. Zumindest war gestern auch Urin nach außen auf das Trittbrett ausgelaufen. Warum also auch nicht in die andere Richtung? Das Pipi-Malheur war schnell beseitigt. Und für die Hubzylinder hatte Frank neue Löcher gebohrt und die Zylinder mit dicken Unterlegscheiben nun hoffentlich fest montiert. Blieb nur noch das Kupplungsproblem, was wir morgen versuchen zu lösen.
Zum Abendessen gab es die restliche Hacksauce mit Nudeln, was schnell aufgewärmt war.
Montag, 24. Januar 2022
Nach einem ersten Weg zum Bäcker um die Ecke, damit wir Brot zum Frühstücken hatten, machte ich mich nach dem Frühstück mit dem Fahrrad auf den Weg zu Mercadona. Die Satteltasche war randvoll gefüllt und der 6er-Pack Wasser lag schräg auf dem Gepäckträger. Wie gut, dass es den einen Kilometer zurück zu Allmo fast nur bergab ging.
Während ich einkaufen war versuchte Franky sein Glück ein Ersatzteil zu beschaffen, um die Kupplungsprobleme zu lösen. Beim Kfz-Teile-Zubehör, wo wir kürzlich noch Bremsflüssigkeit gekauft hatten war man bemüht, konnte das Teil jedoch nicht besorgen. Der Mechanico um die Ecke wollte den Kfz-Schein sehen. Bei der Frage nach dem Schein sieht Frank direkt rot und er zog unverrichteter Dinge wieder ab.
Schwiegervater wurde aktiviert, denn eigentlich lag der komplette Kupplungszylinder bereits zu Hause und wartete nur darauf mit noch ein paar anderen Ersatzteilen auf die Reise zu gehen. Eigentlich wollten wir uns die Sachen in Richtung Gibraltar senden lassen, doch zumindest für die Kupplung gab es keinen Aufschub mehr.
Die Versandkosten für einen Express-Versand per DHL lagen bei dem gepackten Paket bei ungefähr 60 Euro, dabei war der Transport noch niemals versichert. Der Standardversand hätte vergleichsweise nur 14 Euro betragen. Über Laufzeit einer Standartsendung gibt es keine Infos, beim Express-Versand hätten wir das Paket übermorgen.
Fehlte also nur noch eine Versandadresse. Da die ortsansässige Feuerwehr nicht weit entfernt ist radelte Franky dorthin, störte bei einer Schulung, fand einen Feuerwehrmann der Englisch sprach und einen weiteren der Deutsch konnte. Versand zur Feuerwache wäre kein Problem.
Als ich ihm bei seiner Rückkehr die Versandkosten erzählte nahm er dann doch den Kfz-Schein, um nochmal zum Mechanico um die Ecke zu gehen. Dieser war nun doch bemühter und um 16 Uhr wüsste er mehr.
Mit einer halben Stunde Verspätung, in der wir dann unser frühes Abendessen verputzten (Spareribs mit Pommes für Franky, Nudelsalat für mich), dann die frohe Botschaft: Morgen um 17 Uhr wäre das Ersatzteil da. Kostenfaktor 15 Euro. Wir waren happy, die Kupplungsprobleme schienen bald gelöst zu sein.
Abends telefonierte ich noch mit einer Freundin und dann war es auch schon wieder Bettzeit. So voll wie in der Nacht war der Platz bisher noch nie. Keine Ahnung, wo die ganzen Womos alle herkamen.
Dienstag, 25. Januar 2022
Nachdem wir gestern ja eigentlich nichts unternommen hatten, abgesehen von Einkaufen und ums Ersatzteil kümmern, wollten wir heute den Tag nutzen.
tbc