Fontcalda



In Prat de Comte parkten wir zunächst am Informationszentrum, entschieden uns dann aber doch dafür, auf den Womo-Stellplatz zu fahren. Dieser ist wohl erst neu angelegt worden. An der Zufahrt befindet sich ein Schild, dass es sich um ein städtisches Gelände handelt, noch provisorisch und kostenfrei. Abwasser darf dort derzeit noch nicht entsorgt werden (umzäunt), aber Frischwasser ist verfügbar.

Beim Abwasch stellte ich fest, dass ab und zu ein kleiner Duft von dem benachbarten Mastbetrieb zu uns drang. Jedoch nur, wenn der Wind ungünstig stand.

Emma und Franky erkundeten in der Zwischenzeit die Wasserstelle und den Platz. Allerdings wollte Emma schnell wieder zurück in Allmo.

Die Sonne verschwand zu  früh hinter dem Kirchturm und wir verzogen uns  in die Doka. Dort war es eindeutig gemütlicher. Hatte sich die Doka doch durch die vielen Fenster und die Sonne schön aufgeheizt.

Die Nacht verbrachten wir alleine auf dem Stellplatz.

 

Montag, 13. Dezember 2021

 

Die Sonne musste am Morgen erst noch ihre Kraft entwickeln. Wir gingen es gemütlich an, denn viel stand heute nicht auf dem Programm.

Wir sattelten unsere Räder und wollten gerade losfahren, als ein neugieriger Spanier oder Katalone auf den Platz fuhr und unseren Allmo bewunderte. Er unterhielt sich in einem recht einfachen Spanisch mit uns, wobei die Kommunikation sehr einseitig war. Wir lernten, dass in seiner Generation in der Schule kein Englisch unterrichtet wurde, weil Franco es nicht so mit den Engländern hatte. Aber Französisch wurde unterrichtet.

 

Nachdem netten Geplauder schwangen wir uns auf die Räder und fuhren, nach einem kurzen Stück bergauf, nur noch hinunter, bis zum ehemaligen Bahnhof Prat de Comte. Dieser Bahnhof bzw. die ganze ehemalige Zugstrecke gehört mit zu der grünen Straße Via Verda de la Terra Alta, die als Fahrradstrecke, aber natürlich auch für Fußgänger ausgebaut ist. Nach nur einem Kilometer auf der Bahntrasse bzw. nach zwei Tunneln hatten wir auch schon unser Ziel erreicht: Fontcalda. Einem Dorf mitten in den Bergen, mit einem ehemaligen Sanatorium und einer heißen Quelle.





Der Blick in die Schlucht war sagenhaft. Am rechten Ufer waren Treppen in den Stein gehauen, sozusagen ein Wanderweg. Wir gingen nur ein paar wenige Meter in die Schlucht hinein – zwei Wanderer kamen uns bereits entgegen. Danach sprangen wir in die Fluten. Nein nicht ganz, wir wechselten die Kleidung gegen Badesachen und setzten uns vorsichtig in das kleine vielleicht 2 x 4 Meter große Becken. Das Wasser reichte noch niemals bis zu den Knien.

Auch wenn leichter Dampf von der Wasseroberfläche emporstieg, so war das Wasser mit seinen 25 Grad doch nur lauwarm. Im Vergleich zum Gebirgsfluss Riu Canaleta daneben fühlte es sich natürlich mega warm an. Sehr lange hielten wir es dann doch nicht in dem Wasser aus.

Wir wechselten wieder die Kleidung und genossen noch ein wenig die Sonne. Als wir aufbrechen wollten kamen wir mit einem jungen Mann aus Ecuador ins Gespräch, der in Barcelona wohnt.





Dann ging es zurück, den Berg hoch auf die Bahnstrecke. Diesmal brannte Licht in den Tunneln, das war auf dem Hinweg noch nicht gewesen. Die Fahrt vom Bahnhof Prat de Comte hoch ins Dorf war gar nicht so anstrengend wie vermutet. Mussten wir auf dem Hinweg doch sehr aufpassen nicht zu schnell zu fahren und schön bremsen, gestaltete sich der Rückweg  – dank elektrischer Unterstützung – sehr angenehm.

Die Landschaft entlang der vier Kilometer langen Strecke begeisterte uns erneut Die Berge wurden unbeschreiblich schön von der Sonne angestrahlt und der Himmel war so schön blau. Einfach perfekt.

 

Mit der letzten Energie in den Fahrradakkus schafften wir es zurück zu Allmo. Wie gut, dass wir nur  um die 12 km geradelt waren. Die Akkus mussten nun dringend geladen werden. Auf dem Stellplatz parkte Frank den Allmo um, direkt neben den Wasseranschluss. Wir nutzten den am Wasserhahn vorhandenen Adapter (den wir zu Hause vergessen hatten) und befüllten unseren Wassertank. Mit unseren 150 Litern waren wir nun fast zwei Monate ausgekommen. Wobei wir das Wasser nur zum Spülen und Waschen benutzen.

Nachdem alles erledigt war konnten wir endlich losfahren. Ich entschied, dass wir heute nach Valderrobres fahren und in den nächsten zwei Tagen das Feld von hinten aufräumen.

tbc

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