Auf unserem weiteren Weg entlang der Nordküste von Teneriffa, kamen wir heute an Garachico vorbei und legten dort einen Stopp ein. Zuvor hielten wir noch am Mirador El Guincho, von wo aus wir auf den Hafen und das Dorf Garachico blickten.
Die Verkehrsführung an dem Mirador war etwas verrückt. Anstatt von der Einbahnstraße einfach rechts auf den Mirador abzubiegen, mussten wir quasi parallel zum Parkstreifen bis zum Ende des Parkplatzes fahren, wo sich die Einfahrt befand. Die Kurve konnten wir noch gerade so ohne Schwierigkeiten nehmen. Auf dem Boden war noch die alte „Bemalung“ zu erkennen. Früher war die Fahrtrichtung an dem Mirador entsprechend der Fahrtrichtung von der parallel verlaufenden Einbahnstraße. Welcher schlaue Mensch dann auf die Idee kam die Einfahrt zu Ausfahrt und umgekehrt zu machen und die Pfeile anders herum auf die Straße zu pinseln, der gehört geteert und gefedert.
Die Aussicht vom terrassenförmig angelegten Mirador war nur so semi gut. Der Küste fehlte einfach noch etwas Sonnenlicht. Die Ausfahrt vom Mirador konnten wir nur mit einmal vor und zurück setzen nehmen. Selbst der Pkw hinter uns kam nicht in einem Zug um die Kurve. Ich sag es ja: Da waren richtig schlaue Menschen am Werk.
Vom Mirador El Guincho bis ins Dorf Garachico war es nicht mehr weit. Den Hafen ließen wir rechts liegen und fuhren bis zum großen öffentlichen Parkplatz, der sich zwischen der Promenade und einem Kloster befindet.
Früher war dies der Fußballplatz, der dann in einen Parkplatz (umschlossen mit hohen Mauern – was schon etwas merkwürdig wirkt) umfunktioniert wurde.
Frank blieb bei Allmo zurück und ich konnte in Ruhe durch das Dorf schlendern. Zunächst sah ich mir von außen das Kloster Convento de la Inmaculada Concepcion an, welches sich hinter riesig hohen Mauern versteckt und noch von Ordensschwestern bewohnt wird. Von dort führte mich der Weg zum nächsten Kloster, dem Convento San Francisco. Dieses befindet sich an einem großen Platz, wo auch das Rathaus seinen Sitz in einem älteren Gebäude hat. Auch ein Hotel ist auf dem Platz angesiedelt.
Auf der angrenzenden Plaza de la Libertad sind interessante Bäume gepflanzt, die ordentlich Schatten spendeten. Der kleine Pavillon war mit einer Gastronomie ausgestattet und nicht wie in La Orotoava karnevalistisch geschmückt.
Tor zum Hafen Garachico
Weiter zog es mich zum Parque de la Puerta de Tierra. Wobei der Begriff Park doch etwas weit hergeholt ist. Besonderheit des Parks ist die Puerta, also Tor, welches den früheren Zugang (vom frühen 16. Jahrhundert bis 1706) von der Stadt zum Hafen anzeigt. Wobei der Standort nicht ganz exakt der gleiche ist. Aber es ist noch das originale Tor. Jetzt befindet sich dieser Ort mitten in der Bebauung und ein paar hundert Meter vom Hafen entfernt. Durch einen Vulkanausbruch im Jahr 1706 kam einiges an Landmasse hinzu und deshalb befinden sich Meer und Hafen weiter von der ursprünglichen Stelle entfernt.
Bis zu dem Vulkanausbruch des Arenas Negras spielte der Hafen eine sehr wichtige Rolle für den Handel zwischen Europa, Afrika und Amerika. Einer von zwei Lavaströmen verschob die Bucht und machte den Hafen dadurch nicht mehr schiffbar. Der andere Lavastrom zerstörte viele der wichtigen Gebäude im Ort. Sowohl die Puerta de Tierra, als auch das Castillo de San Miguel sind Zeugen des Vulkanausbruchs.
Im Hafen hat sich ein japanischer Künstler ausgetobt und die Skulptur Tensei Tenmoku (übersetzt Tür ohne Tür) geschaffen. Eine Erklärung dazu konnte ich vor Ort nicht entdecken. Ist mal was anderes, aber so richtig passt sie nicht dorthin.
Vorbei an den alten Hafengebäuden näherte ich mich dem Castillo de San Miguel und ließ zunächst mal eine große Reisegruppe daran vorbeiziehen. Direkt dahinter befinden sich mehrere natürliche Pools, deren Zugang über Treppenstufen und Leitern sehr einfach gemacht wurden. Auch wurden zwischen der Lava Betonwege angelegt. Teilweise war der Zugang zu manchen Bereichen gesperrt, in anderen Pools durfte gebadet werden. Wobei das eher was von „auf dem Präsentierteller“ baden hatte.
Und dann war ich wenige später wieder zurück auf dem ehemaligen Fußballplatz. Sogar die Plastiksitze für den Trainer und die Auswechselspieler hingen noch in den Wandnischen. Camper werden auf dem Platz geduldet, doch Schilder an den Wänden erklären genau, was nicht erlaubt ist. Also alles, was zum Campingverhalten gehört. Es darf nicht mehr Platz in Anspruch genommen werden als ein geschlossenes Fahrzeug benötigt. Sehr interessante Formulierung.
So mega spannend fand ich den Rundgang durch das Dorf Garachico nicht. Es war okay, aber auch kein wirklicher Verlust, wenn man nicht dort war.
Wir verließen Garachico mit einem Stopp am Mirador del Emigrante. Nach dem ich mit Fotos machen fertig war und gerade zu Allmo zurückkehren wollte, machte mich der Straßenfeger (und vielleicht auch Betreiber des kleinen Kiosk) darauf aufmerksam, dass wir auf dem Parkplatz vom Mirador nicht parken dürfen. Dieser Platz wäre Privat und wenn die Polizei das sieht würden wir eine Strafe bekommen. Keine Ahnung, was diese Ansprache sollte, denn wenn der Herr schlau gewesen wäre, dann hätte er wohl bemerkt, dass wir dort keine Wurzeln schlagen wollten. Sonst hätte Frank ordentlich eingeparkt und nicht über mehrere Parkplätze. Vermutlich mal wieder einer der seinen Job hasst und es nicht leiden kann, wenn ausländische Touristen mit ihren Fahrzeugen über die Insel fahren und einfach nur faul sind.
Nichts wie weg bzw. weiter.
Tbc