Die römischen Therme von Loutras Kyllini waren auf dem Weg zu einem neuen Strand unser Zwischenziel.
Ein stinkender Schwefelgeruch lag in der Luft. Pfui … Die Überbleibsel der römischen Therme waren weitestgehend mit Folien abgedeckt. Das zwar alte, aber im Vergleich zu den römischen Thermen doch recht junge „Badehaus“ war auch in die Jahre gekommen. Das Wasser in dem Becken hatte eine Farbe, die eher an eine Seifenlauge erinnerte und sah wenig einladend aus. Zudem war die Wassertemperatur auch nur lauwarm, so dass wir sehr gerne auf ein Bad darin verzichten konnten. Wobei es sogar eine Umkleidekabine gab.
Wir sahen uns noch das römische Theater an, welches sich in unmittelbarer Nähe etwas weiter in den Wald hinein befand. Eine dicke Moosschicht hatte sich auf den Stufen des Halbrunds abgesetzt. Wirklich römisch (also alt) sah das Theater nicht aus. Aber wir sind ja auch keine Archäologen.
Groß mit „Thermal Springs“ ausgeschildert, dachten wir, dass sich in unmittelbarer Nähe zu der alten Therme schicke Kurhäuser bzw. Kurklinken befinden würden. Doch damit lagen wir falsch. Von dem älteren Kurhaus war nur noch der Eingangsbereich frei, der Rest des Gebäudes war gänzlich von der Natur zurückerobert worden. Riesige Eukalyptusbäume befanden sich auf dem Grundstück und auch generell in der Gegend.
Das neue „Thermal Springs“ Gelände mit einer Vielzahl von Gebäuden war auch nicht mehr in Nutzung. Durch die Fenster sahen wir, wie in ein paar der Räume Matratzen hochgestapelt lagen. Die Eingänge waren zusätzlich mit Gittern gesichert, so dass kein Eindringen möglich war. Über ein geöffnetes Fenster in einer oberen Etage waren wir etwas verwundert.
Ein Bereich schien aktuell doch noch in Nutzung zu sein, zumindest hing ein Schild mit Corona-Maske an der Tür, aber die restlichen Zugänge waren teilweise auch schon von Sträuchern überrankt.
Tornese Beach
Ein wenig Bedenken hatte ich, ob wir an dem ausgewählten Übernachtungsplatz am Tornese Beach denn einen Platz für uns finden würden. Schließlich war es Sonntag, schönstes Wetter, die Sonne schien, kein Wind, um die 20 Grad warm. Da müsste es doch eigentlich am Strand voll sein. Doch weit gefehlt. Als wir auf den Parkplatz zusteuerten stellten wir fest, dass dieser komplett leer war. Vielleicht lag es daran, dass die Leute am vierten Advent in Restaurants mit der Familie sitzen, oder mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt sind.
Wir parkten Allmo bei den Dünen und hatten den Strand für uns allein, zumindest fast allein. Denn nach einiger Zeit wurde Rosi auf uns aufmerksam und steuerte siegesgewiss auf uns zu. Die rote Katzendame freute sich über die Reste von Emmas Futter und gab ihr bestes sich bei uns beliebt zu machen. Als Emma sie später irgendwann entdecket ließ sie vor Wut unter sich und wir mussten den Eingangsbereich vom Koffer trocken legen.
Am Nachmittag gab es dann tatsächlich vereinzelte Strandbesucher und einen Fischer. Auch ein paar weitere Camper schlugen ihr Nachtlager auf dem Parkplatz auf.
Montag, 19. Dezember 2022
Das Meeresrauschen war in der Nach doch arg laut. Was für ein Luxus-Problem 😊 Rosi hatte die ganze Nacht über unter Allmo ausgeharrt und als Emma um 7 Uhr gefüttert werden wollte, war ein „Miau, Miau“ durch die Tür zu vernehmen. Als wir später aus dem Koffer krochen empfing sie uns freudestrahlend. Eine Zusammenführung mit Emma verlief nicht sehr erfolgreich. Während Rosi sich unterwürfig klein machte, war von Emma ein Knurren und Fauchen zu vernehmen und sie wollte sofort die Flucht ergreifen. Einen Versuch war es wert, weil Rosi einfach nur goldig ist. Aber Emma will niemand anderen akzeptieren und das müssen wir akzeptieren.
Während Emma brummelig im Koffer hockte bzw. lag und schlief, machte Rosi es sich auf einem unserer Stühle bequem. Später folgte sie mir zu den Müllcontainern und bog dann zu den beiden anderen Campern ab. Lustigerweise kannten die Rosi bzw. Mietzi schon von vor ein paar Tagen und hatten eine kuriose Geschichte über sie zu erzählen. Tja, die Rosi ist eine ganz besondere Katze. Unbemerkt konnte ich mich nach einer Weile davon schleichen ohne dass Rosi es bemerkte.
Mit viel Faulenzen ging der letzte warme Tag (um die 18 Grad) schnell vorüber. Ab morgen soll es nur noch um die elf Grad werden, allerdings mit Sonnenschein.
Am Nachmittag kam ein älterer Grieche auf uns zu der sogar deutsch sprach. Das hätte er von den Touristen gelernt. Wir erfuhren, dass der Strand vor einigen Jahren noch viel tiefer war. Durch den Klimawandeln und Stürme holt sich das Meer jedes Jahr einige Meter zurück. Auf Corona kamen wir auch zu sprechen. Für die älteren Griechen (ab 60 oder 65 Jahren) gibt es eine Impfpflicht und wenn man dieser nicht nachkommt, dann muss derjenige jeden Monat 100 Euro Strafe bezahlen. Wohingegen die jungen Leute 150 Euro bekommen, wenn sie sich impfen lassen. Verrückt. Und helfen tut’s eh nicht.
Mit unseren „Nachbarn“ plauderte ich noch ein wenig und dann war auch schon die Sonne untergegangen. Eigentlich war für die Nacht stärkerer Wind gemeldet und das laute Meeresrauschen ließ uns ja schon in der letzten Nacht nicht gut schlafen, daher kamen wir im Dunkeln auf die Idee Allmo umzusetzen. Während Frank uns auf den Parkplatz fuhr, saßen Emma und ich hinten im Koffer. Angenehm war das bei dem Geruckel allerdings nicht.
Dienstag, 20. Dezember 2022
An unserem neuen Plätzchen schliefen wir deutlich besser. Zum Glück blieb der starke Wind aus. Am Morgen hatten wir erneut Besuch von Rosi und diesmal auch von Fleckchen. Für das von Emma verschmähte Futter waren die beiden die perfekten Abnehmer.
Nachdem wir erst noch eine Bürozeit einlegten und dann zunächst mit einem deutschsprechenden Griechen, der auf dem Moped vorbei kam und danachmit unseren Nachbarn eine Weile plauderten, unternahmen wir noch einen sehr kurzen Strandspaziergang. Deutlich waren am Strand die Spuren zu sehen, wo das Meer Boden gut macht bzw. die Sandklippen einstürzten.
Leventochori Beach
Durch riesige Olivenbaum-Plantagen führte uns der Weg. Unterwegs stillten wir Allmos Durst und erledigten die Einkäufe für die Feiertage. Weihnachten kann kommen, wir sind bestens gerüstet.
Für die Nacht steuerten wir den Leventochori Beach an. Der blaue Himmel war trügerisch. Denn es waren heute nur um die 11 Grad und es wehte ein eisiger Wind.
Nachdem die rote Sonne im Meer versank verfärbte sich der Himmel in einem schönen gelb-orange.
Mittwoch, 21. Dezember 2022
Sehr schattig war es am Morgen, die Sonne schaffte es so früh noch nicht über die Hügel zu kriechen, um uns Wärme zu spenden. Daher ergriffen wir zügig, mit dem Ziel Olympia, die Flucht.
tbc