Ungefähr 300 km warteten heute auf uns. Der Weg führte uns über die Grenze nach Frankreich. Allmos drittes Land. Wir fuhren eine ganze Weile, bis wir endlich Kontakt zu unserer ersten Mautstation hatten. Wir zogen ein Ticket und fuhren weiter. Das ging ja einfach.
Schon kurze Zeit später hatte Frank das Bedürfnis Allmo wieder volltanken zu wollen. So ganz hatten wir das mit dem Tankinhalt und der Tankanzeige noch nicht raus. Wieder runter von der Autobahn, Mautticket ausgelöst, 1,40 EUR bezahlt und ab zur Tankstelle.
Wieder zurück auf die Autobahn. Gleiches Spielchen nochmal: Ticket ziehen und weiterfahren. Bis kurz vor Amiens wieder die Bezahlt-Station war. Diesmal wollte das Ding unser Ticket nicht akzeptieren. Wir fuhren wieder langsam rückwärts raus – zum Glück war keiner hinter uns – und stellten uns an einer anderen Reihe an. Dort hatte der Typ vor uns leichte Probleme mit dem Automaten, war sogar aus seinem Auto ausgestiegen … was gar nicht so einfach war, weil die Tür ja nicht richtig geöffnet werden konnte. Irgendwann ging endlich die Schranke hoch. Los Mann, steig ein und fahr. Wir waren endlich an der Reihe. Zahlten für die Strecke 10,10 EUR. Kurz danach fuhren wir auch schon ab.
Auf Parkplatzsuche im Ghetto
Ich hatte gelesen, dass vor einem Campingplatz eine Stellplatz-Möglichkeit bestehen sollte. Naja, wir sahen nur eine Zufahrt mit Schranke und fuhren weiter. Ein paar Ecken weiter hielten wir am Seitenstreifen an. Eigentlich wollten wir mit dem Rad an der Somme entlang nach Amiens fahren, aber wir passten von der Breite her nicht so ganz auf den Standstreifen. Gegenüber war ein Parkplatz, auf dem nur Autos standen und es gab einen geschlossenen Laden mit Parkplätzen davor. Kurzerhand frug ich die Handwerker am Nachbargebäude, ob wir dort parkten könnten. Oui, oui.
Allerdings gab es dann wohl Missverständnisse. Die Handwerker dachten, dass wir nur parken wollten um eine Pause zu machen. Einer der beiden kam zu uns. Erzählte was von Ghetto und nicht hier schlafen und auch noch das Auto alleine lassen, auch nicht für ein paar Stunden. Okay. Dann wird wohl nix aus unserem Vorhaben. Um ganz sicher zu gehen, dass wir ihn auch verstanden hatten übersetzte er das dann auch noch mal mit dem Gockel-Übersetzer.
Laut einem WoMo-Reiseführer, den ich aus der Bücherei geliehen hatte, ist Amiens nicht WoMo-freundlich und die Parkmöglichkeiten quasi nicht existent. Daher stammte unsere Idee etwas außerhalb zu parken und mit dem Rad in die Stadt reinzufahren. So der Plan, der nicht ratsam war umzusetzen. Zumindest nicht im Ghetto.
Wo geht es zur Feuerwehr in Amiens?
Wir stärkten uns nur etwas und fuhren dann weiter. Frank hatte eine Feuerwache in dem Vorort Ailly-sur-Somme gegockelt und wollte dorthin. Okay. Allerdings war das dann nur eine ehemalige Wache bzw. Caserne des Pompiers. Wir kamen in einer Seitenstraße die zur Somme führte mit einem Einheimischen ins Gespräch, der uns Gemüse aus seinem Garten anbot. Wir lehnten höfflich ab. Er merkte, dass ich kaum etwas und Frank gar nichts verstand. Fand das aber, glaube ich, ganz amüsant. Wir verabschiedeten uns höfflich, und fuhren wieder zurück.
Frank hatte auf Gockel noch eine andere Feuerwache entdeckt, die wollten wir nun besuchen. Okay. Irgendwie waren wir da, sahen auf der Vorbeifahrt aber die Einfahrt der Feuerwache nicht. Eine Runde im Kreis gedreht … man was waren die kleinen roten Ampeln nervig!!!
Am Seitenstreifen des Boulevards Faidherbe entdeckte Frank eine Parkmöglichkeit, die groß genug für uns war. Allmo abgestellt, fertig! Wie war das noch gleich mit den WoMo-unfreundlichen Parkmöglichkeiten? Können wir nicht bestätigen.
Ab zu Kirche, die größte Frankreichs und somit größer als Notre Dame in Paris. Natürlich gingen wir nochmal an der Straße vorbei, wo die Feuerwache sein sollte. Zum einen war da auf dem Seitenstreifen ein WoMo sogar mit Klever-Kennzeichen abgestellt – und somit noch eine Parkmöglichkeiten für Große – zum anderen sahen wir die Feuerwache, die hinter einem Tor etwas versteckt auf einem Hof lag.
Plötzlich fiel Franky ein, ob das Parken dort wo wir standen überhaupt umsonst ist, oder ob es Parkuhren gab … Gesehen hatten wir nix. Er ging sicherheitshalber nochmal zurück. Ich wartete am Ende der Straße auf ihn. Natürlich war er vergebens gelaufen.
Notre Dame d’Amiens: Ein gigantisches Bauwerk
Wir steuerten die riesige Kathedrale Notre Dame d’Amiens an. Passierten vorher noch andere historische Gebäude, wie den Beffroi d’Amiens, das Hotel de Ville und andere Bauwerke.
Bereits von der Einkaufsstraße erhaschten wir einen Blick auf die Türme der Kathedrale. Die Einkaufsstraße endet auf einem großen Platz und wir hatten den vollen Blick auf diese riesige Kathedrale Notre Dame d’Amiens. Sie war schon sehr beeindruckend. Auch das Innere war riesig.
Als wir rauskamen fing es gerade an zu tröpfeln. Na super. Wir setzten uns vor die Pforte des Hauptportals und warteten zunächst. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich der Platz vor der Kathedrale geleert. Nach ein paar Minuten entschieden wir wieder zurück zu Allmo zu gehen. Vom Sitzen an dem Kirchportal wurde wir kalt und es half ja auch nix. Wer weiß, wann der Regen aufhörte…
Wir gingen einen anderen Weg, als den den wir gekommen waren und machten dadurch einen Umweg. Schließlich waren wir bei Allmo und konnten auf dem weiteren Weg die neuen Wischerblätter testen. Läuft!
Bis wir Amiens hinter uns lassen konnten und endlich auf der Autobahn waren, dauerte es einige Kilometer. Wieder schnell ein Maut-Ticket gezogen und los!
tbc