Eine kurvenreiche Straße brachte uns zum Parkplatz an der Playa de Nogales. Schön grün war es entlang des Weges. Schließlich befinden wir uns im regenreichen Teil von La Palma.
Auf dem verhältnismäßig großen Parkplatz standen einige Pkws. Frank parkte Allmo an den Rand, so dass wir ungestört unsere Küche nutzen können.
Da es stark bewölkt war und der Strand wegen seiner Lage und den angrenzenden hohen Klippen eh ein Vormittagsstrand ist, blieben wir bei Allmo. Frank gönnte sich eine Mütze Schlaf, während ich fleißig den Tagesbericht tippte. Internet suchten wir hier hinter den Bergen bzw. Klippen vergeblich. So dass wir gar nicht lange überlegen mussten, wie viele Nächte wir stehen bleiben.
Zum Abendessen gab es ein paar Reste, die schnell erwärmt waren. Den Bohnensalat haben wir natürlich nicht erhitzt.
Ein paar Fahrzeuge kamen und gingen während des Nachmittags. Zur Nacht hin waren wir allein.
Dienstag, 9. Januar 2024
Die Sonne erhob sich genau hinter dem Teide. Blitzte anfänglich noch die Spitze des höchsten Bergs von Teneriffa aus den Wolken heraus, überstrahlte die Sonne kurze Zeit später alles und ließ den Teide unsichtbar werden.
Nach dem Frühstück gingen wir hinunter an die Playa de Nogales. Der Wegweiser gibt eine Strecke von 600 Metern an. Über angelegte Treppenstufen führt der sehr gut begehbare Weg an den Steilklippen vorbei und um mehrere Buchten herum, bis zum Strand.
Auch wer kein Interesse an einem Strandaufenthalt hat, für den lohnt sich schon allein der Weg. Riesig ragten die Steilklippen neben oder vor uns empor. Der gesamte Weg ist durch Geländer aus Holz gesichert und somit auch im weiteren Verlauf schon gut vorherzusehen.
Unterwegs passierten wir den Eingang zu einer Höhle. Weil es zum Eingang steil über Schotter bergab ging, machte Frank sich allein auf den Weg dorthin. Natürlich hatten wir keine Taschenlampe mit und als das große schwarze Loch in verschluckte war mir schon ein wenig mulmig. Doch dann tauchte er wieder wohlbehalten aus dem Höhlenschlund hervor. Die Höhle ist mit Wasser gefüllt, welches über irgendwelche Löcher mit Meereswasser gespeist wird. Die Felsen drumherum waren in verschiedensten Farben gehalten, was unglaublich beeindruckend aussah.
Bis zum Strand Playa de Nogales war es nun nicht mehr weit. Als wir den Strand nach nicht ganz 20 Minuten Fußmarsch erreichten, lag der Strand noch weitestgehend im Schatten. Nur in der allerletzten Ecke war die Sonne bereits angekommen, zu dem Zeitpunkt war es kurz nach 9 Uhr.
Auf dem Weg zum sonnigen Plätzchen sahen wir, wo der Wanderer, der gestern gegen 20 Uhr mit Stirnlampe und Rucksack an uns vorbeigelaufen kam, sein Nachtlager aufgeschlagen hatte.
Wir machten es uns also ganz am Ende der Bucht auf unserer Picknickdecke bequem und fragten uns, wo denn das kleine Wasserrinnsal herkam, welches an verschiedenen Stellen den Felsen hinunterlief. Zumindest mussten wir nicht verwundert sein, warum die Felsen so schön grün bewachsen sind, wenn von irgendwoher die Pflanzen mit Wasser versorgt werden. Frank vermutet, dass die Gischt vom Meer auf die Klippen prallt und dann als Wassertropfen die Felsen wieder hinunterläuft.
Erst eine Stunde später erschienen die ersten Strandbesucher und im Laufe der nächsten Stunde wurden es ein wenig mehr. Wie gut, dass der Strand so lang ist und mittlerweile auch die Sonne über den Berg gekommen war und die Bucht anleuchtete.
Unseren Liegeplatz wechselten wir zwischendurch, weil die Flut sich so langsam dem Höchststand näherte und die Wellen näher kamen. Die Entscheidung war genau richtig, denn später wären wir dort vom Wasser überrollt worden. Für meinen Geschmack waren die Wellen ein wenig zu stark. In dem einen Moment stand ich bis zu den Knöcheln im Wasser und im nächsten Moment stand mir das Wasser bis zum Hintern. Ich bevorzuge ja nach wie vor ruhige Gewässer. Frank hüpfte ein wenig durch die Wellen.
Von der Sonne ließen wir uns anschließend trocknen und als diese sich um kurz vor 12 Uhr so langsam vom Strand verabschiedete und weiterwanderte, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns an den Aufstieg.
Die Gäste, die uns nun entgegen kamen, würden nur noch einen schattigen Strand vorfinden. Interessanterweise knubbelten sich die Menschen plötzlich in dem hinteren Bereich der Bucht, wo noch die letzten Sonnenstrahlen den Boden berührten.
Zu dieser Jahreszeit ist es sinnvoll die Playa de Nogales zwischen 9 und 12 Uhr zu besuchen, denn dann scheint dort die Sonne. Wer sich nicht fürs Sonnenbaden interessiert oder nur die unglaubliche Kulisse (Weg und Strand) auf sich wirken lassen möchte, der kann zu jeder Zeit dorthin.
Beim Aufstieg kamen wir ein wenig aus der Puste und gerieten auf der Sonnenzugewandten Seite (also auf dem letzten Stück) auch noch mächtig ins Schwitzen.
Bevor wir unsere Fahrt fortsetzten, gab es noch einen kleinen Mittagssnack und dann fuhren wir weiter. Auch wenn wir dort schön ruhig übernachtet hatten, macht ein zweiter Abend ohne Internetverbindung keinen Sinn. Interessanterweise hatten wir unten am Strand Empfang. Zwar nur so mittelmäßig, aber besser als gar keinen.
Mirador de San Bartolo
Anstatt den kürzeren Weg, der querfeldein ging, zu nehmen, fuhren wir über die Hauptstraße zurück. Unser kleines Zwischenziel war der Mirador de San Bartolo. Eine kleine Stichstraße führte von der Hauptstraße ab und auf den Mirador hinauf. Sie war für uns zum Glück breit genug und gut befahrbar.
Am Mirador befindet sich das Denkmal des verliebten Hirten, um das sich eine traurige Legende „El Salto del Enamorado“ rankt. Auf einem der Fotos könnt ihr diese kurze Legende nachlesen.
Ansonsten war die Landschaft um den Mirador herum grün, grüner und am grünsten. Egal wohin wir blickten, überall leuchtete es uns grün entgegen. Einfach ein Traum und kein Vergleich zu den anderen Inseln.
Frank hatte den Allmo so geparkt, dass er vor einem Drachenbaum stand und es, je nach Perspektive, so aussah, dass Allmo Haare hätte. Ich fand’s zum Schießen.
Vom Mirador ging es zurück auf die Hauptstraße. Wir passierten den Parkplatz für unsere für Morgen geplante Wanderung. Eigentlich hatte ich das heute noch vor, weil es auf dem Weg lag, doch zum einen war es inzwischen schon nach 13 Uhr und somit zu spät für eine vierstündige Wanderung und zum anderen war der Parkplatz vollgestopft. Am Seitenstreifen hinter dem nächsten Tunnel parkten sogar Fahrzeuge (u. a. ein alter Mercedes Kurzhauber aus Rügen).
Die Straße verlief durch mehrere Tunnel und führte uns dann wieder hinunter ans Meer. Das Charco Azul war unser Ziel.
Tbc