Heute näherten wir uns mit großen Schritten der Hafenstadt San Sebastion de La Gomera. Doch bevor wir die Stadt erreichten, hielten wir uns links und fuhren zur Playa de Avalo. Dieser Strand befindet sich nördlich von San Sebastian.
Auf dem Weg dorthin befanden sich neben der Straße einige Haltebuchten, um die Aussicht auf San Sebastian zur einen Seite und dem Tal mit den zerklüfteten Bergen zur anderen Seite, zu genießen.
Auf dem Weg lag ein großer (gemeint ist nicht hoch, aber weitläufig) Hotelkomplex. Die Bauarbeiten waren voll im Gange. Ob es diesem Neubau zu verdanken ist, dass die Straße meist sehr breit und mit großen Ausweichbuchten angelegt war?
Der Weg führte uns an einem Bergrücken entlang, vorbei an der Hotel-Baustelle. Anschließend wurde die Straße direkt um einiges schmaler. Von oben sahen wir auf die Playa de Avalo hinunter. Das Wasser schimmerte herrlich blau. Dummerweise vergaßen wir für ein Foto anzuhalten.
Hinter einem eingezäunten, mit Schranke gesicherten und videoüberwachten Bereich (der fast bis ans Meer hinunterführt) ging’s für uns auf eine staubige Piste.
Der Weg führte an diesem eingezäunten Brachland vorbei. Wir sahen angelegte kleine Straßen, Fußgängerwege, alle paar Meter Mülleimer, Sitzbänke aus Stein und Blumenkübel. Schöne dicke Palmen ließen traurig die vertrockneten Wedel hängen. Ob das auch mal eine Ferienanlage werden sollte? Nicht weiter definierbare Betonstützen/-pfeiler ragten auf einer Bodenplatte nach oben.
In einem etwas zugewucherten Bereich standen mehrere Fahrzeuge vor Gebäuden. Ein Parkplatzschild konnte ich erkennen. Anscheinend wird das Gelände doch ein wenig genutzt. (Laut Gockel soll es sich um ein Hotel handeln). Vielleicht waren die Pflanzen dort auch bewusst dicht an dicht gesetzt worden, um vor neugierigen Blicken zu schützen.
Wir erreichten die schmale Zufahrt zum Parkplatz und sahen, dass zum Strand hin große Palmen das eingezäunte Gelände abschirmen. Und hinter dem hässlichen Zaun waren tatsächlich Überwachungskameras installiert. Ob das mal so in Ordnung ist den Parkplatz am Strand und die Strandbesucher zu filmen? Nachts sollten die Strahler an den Kameras die Umgebung hell erleuchten. Ich frag mich langsam eher, was die dort verbergen wollen, bei so einem Aufgebot an Kameras.
Allmo suchte sich ein schönes Übernachtungsplätzchen (drei andere Camper waren bereits dort, wovon zwei später fuhren, dafür kamen im Laufe des Nachmittags/Abends noch ein paar neue hinzu). Insgesamt 12 Fahrzeuge waren es in der Nacht.
Wir machten es uns ein wenig in der Sonne in eine der Schweinebuchten gemütlich. Das Wasser war erfrischend, doch wir gingen aufgrund der Wellen nur mit den Füßen hinein.
Während Frank nachmittags mit einem Kunden telefonierte, versuchte ich die nächsten Fähren zu buchen. Wobei ich leicht verzweifelte. Unser Plan war es am Sonntag von La Gomera nach Teneriffa (Los Cristianos) überzusetzten und am Montag dann von Los Cristianos nach El Hierro. Die ganze Geschichte könnt ihr in einem eigenen Beitrag nachlesen.
Die Sonne verschwand schon vor 17 Uhr hinter den hohen Bergen (Sonnenuntergang ist um kurz vor 19 Uhr). So ein Platz im Osten der Insel hat halt den Nachteil, dass die Sonne irgendwann nicht mehr über die Berge der Inselmitte drüber kommt. Zum Abendessen gab es die Reste der vergangenen Tage. Anschließend verkrochen wir uns in die Doka.
Die Sonnenmatten verwehrten die Blicke nach draußen, so dass wir nur hören konnten, dass wir noch weitere Nachbarn bekamen. Die sich dann auch noch laut unterhalten mussten, dazu lief Musik. Irgendwann wurde es wieder leise. Hoffentlich ruhen die sich nicht aus, um dann später wieder an Lautstärke aufzudrehen. Ein Glück blieb es in der Nacht ruhig.
Abgesehen von den zwei Nächten in den Bergen, haben wir auf La Gomera keine einzige Nacht allein irgendwo gestanden, sondern immer nur im Rudel. Selbst letzte Nacht, wo wir eigentlich zunächst mit einem anderen Camper standen, waren am Abend bzw. in der Nacht noch fünf weiter dazu gekommen. Die Insel ist halt klein und alles tummelt sich, an den Stränden. Aber eins muss positiv erwähnt werden: alle verhielten sich ruhig. Keine lauten Unterhaltungen und laute Musik bis in die Nacht hinein. Keine Hunde, die stundenlang durch kläfften. Hier wissen noch alle sich zu benehmen.
Samstag, 3. Februar 2024
Nach einer angenehmen Nacht ging am Morgen die Sonne rechts von Teneriffa auf und brachte Allmo zum Leuchten. Zum Frühstück gab es nur noch wenig Brot, so dass ich direkt einen neuen Teig ansetzte. Anschließend unternahm ich mit Emma einen Cat Walk, wobei ich einen Blick auf das ominöse Gelände neben uns warf.
Den Tag verbrachte ich mit Planen. Welche Zeit benötigen wir zum Schluss unserer Kanaren-Reise auf Teneriffa? Wie viel Zeit wollen wir auf El Hierro verbringen? Gar nicht so einfach dies jetzt zu beurteilen. Und es widerstrebt ja auch unserer eigentlichen Vorgehensweise so lange zu bleiben, wie wir wollen. Aber nach den Schwierigkeiten mit der Fährbuchung gestern, kommen wir wohl nicht drum herum etwas mittelfristiger zu planen.
Zwischendurch kam das Brot in den Ofen und für Morgen kochte ich schon Nudeln vor. Die wird’s dann als Nudel-Bockwurst-Feta-Salat geben.
Mal saßen wir in der Sonne, mal verkrochen wir uns in den Schatten. Das Wetter war heute wechselnd bewölkt. Mal frischte der Wind etwas auf und dann kamen wir auch schon beinah wieder ins Schwitzen. Auch auf dem Parkplatz war heute einiges an Kommen und Gehen. Aber alles ganz gesittet und entspannt. Ein Stück von Teneriffa wurde im Laufe des Tages sichtbar.
Zum Abendessen gab es heute die letzten beiden Mercadona-Mini-Pizzen. Und dann ging auch schon fast unser letzter Tag auf La Gomera zu Ende.
Sonntag, 4. Februar 2024
Nach einer erneut sehr ruhigen Nacht (trotz insgesamt 10 Fahrzeugen) verließen wir bereits nach dem Frühstück die Playa de Avalo. Die Sonne kam einfach nicht hinter den Wolken hervor und ob wir nun hier bleiben oder in San Sebastian am Strand stehen war dann auch egal. Also fuhren wir.
Auf dem Hinweg hatten wir es versäumt die Bucht von oben zu fotografieren. Dies holten wir heute nach. Allerdings gab es zwei Haken. Zum einen fehlte die Sonne und zum anderen war die Speicherkarte der guten Kamera voll. Also gab es nur ein paar Handyfotos.
Für die Anfahrt nach San Sebastian wählten wir den etwas längeren Weg, der jedoch ein deutlich kürzeres Stück durch die Bebauung führte. Ich wollte am letzten Tag auf La Gomera nicht noch in irgendeiner schmalen Straße stecken bleiben.
Tbc