Auf dem Weg hinunter vom Teide und mit Kurs auf La Orotova schaffte es Frank dann in einer Kurve zu weit rechts zu fahren, weil der uns entgegenkommende Leihwagenfahrer zu weit mittig fuhr und er ausweichen wollte. (kleine Anmerkung meinerseits: Der andere hätte auf seiner Seite viel Platz zum Ausweichen gehabt) Dabei schrappte Allmo mit dem hinteren Radkasten an das Holz von der Leitplanke und der Radkasten ist nun total verzogen. Später auf dem Parkplatz versuchte Frank mit Muskelkraft und mit unserem Kuhfuß den Kasten wieder halbwegs gerade zu bekommen, was nur so mittelprächtig funktionierte.

Der arme Allmo muss auf dieser Reise ganz schön leiden. Ganz leicht war er auf Gran Canaria schon mal an eine Metallleitplanke gekommen, weil ein Leihwagen-Touri aus der Lücke ausscherte, obwohl wir quasi vor ihm auf der Straße standen, die eigentlich nicht breit genug war. Dann war – ebenfalls auf Gran Canaria – die Sache mit der Hausfassade, als wir nicht um die Ecke kamen. Erst letzte Woche umarmte Allmo auf La Gomera mit dem Außenspiegel einen Laternenpfahl und nun die Sache mit dem Radkasten. Frank sah’s ganz gelassen. Aber ich ärgere mich darüber, warum er immer meint, ausweichen zu müssen (damit er das andere Fahrzeug nicht beschädigt). Soll er doch einfach stehen bleiben und die anderen Menschen machen lassen. Aber das will er noch nicht verstehen.

Ganz schön viele große kurvige Zick-Zack-Straßen brachten uns hinunter bis nach La Orotava (wobei wir uns immer noch rund 400 Meter über dem Meer befinden). In Städten fährt Frank ja besonders ungerne und natürlich musste es so kommen, dass der von mir ausgesuchte Übernachtungsplatz nicht erreichbar war, weil die zunächst schmal gewordene Straße (aber noch für 7,5 Tonnen zugelassen), plötzlich in einer 3,5 Tonnen Zufahrtsstraße auskam. Mit dreimal links abbiegen und zum Schluss rechts, gelangten wir wieder auf die breitere Straße und steuerten einen anderen Parkplatz an. Franks „und ich muss nachher wieder gucken, wie wir da rauskommen“ fand ich sehr unpassend, weil ich ja nichts dafür kann, wenn die Straßen plötzlich enger werden. Und gleichzeitig navigieren und nachsehen, ob der Straßenverlauf geeignet ist, klappt nun mal auch nicht so gut. Also waren wir jetzt beide leicht angespannt und genervt. Dies wurde nach dadurch gesteigert, dass die Zufahrt zu dem nun ausgeguckten Parkplatz nur von der anderen Straßenseite aus möglich war und wir eine Runde durch die Stadt drehen mussten, um dorthin zu gelangen. Jippieh!

Irgendwann war es dann vollbracht: Allmo stand, mit Blick auf die Hochhäuser von La Orotava, auf einem öffentlichen Parkplatz leicht schräg eingeparkt. Das Frank nicht noch über den Parkplatz meckerte war alles.

Zum Abendessen gab es Burger, die Frank zubereitete, während ich schon fleißig tippte. Von irgendwo hörte Frank im Dachzelt das Lied der Flinstones. Leicht war das Rauschen der Autos auf der Hauptstraße zu hören. Auf dem Parkplatz ging es ruhig zu. Mal sehen, wie die Nacht wird. Eine dritte unruhige Nacht in Folge werden wir nur schwer verkraften können.

Mittwoch, 7. Februar 2024



So grob war von 23 Uhr bis um 6 Uhr kein Straßenlärm zu hören. Dann setzte der normale Wochentagsverkehr ein. Emma hielt bis um 5 Uhr morgens durch und meldete sich erst dann zu Wort. Mit anderen Worten, wir hatten eine sehr entspannte und angenehme Nacht.

Nach dem Frühstück ging ich allein mir die Stadt ansehen. Mein erstes Ziel, die Iglesia de San Agustin konnte ich auch schon von unserem Übernachtungsplatz sehen. Dieser lag leicht erhöht und ich musste folglich den Hügel hinunterlaufen. Die Kirche hat einen interessanten Glockenturm, der seitlich an die Kirche angebaut ist.



Auf der angrenzenden Plaza de la Constitucion war der Pavillon karnevalistisch geschmückt. Neben einem rund 100 Jahre alten herrschaftlichen Anwesen in dem sich nun ein privater Kulturverein befindet (Zutritt ist kostenlos möglich), befindet sich der Victoria Garten (Jardines del Marquesado de la Quinta Roja). Dieser Garten der ursprünglich der Markgrafen von La Quinta Roja gehörte, ist terrassenförmig angelegt. Auf den Terrassen befinden sich neben den Blumenbeeten mehrere Springbrunnen. Alles ist ordentlich und gepflegt. Auf der obersten Terrasse befindet sich ein Pantheon. Kaum das ich dort oben angekommen war, traf eine Vielzahl von Personen ein. Wo waren die denn plötzlich alle hergekommen?



Ich spazierte einmal quer durch den Victoria Garten und drehte anschließend eine Runde durch den kleinen Hijuela del Botanico, einem botanischen Garten, auf dessen Fläche sich einst ein Kloster befand. Besonders gefiel mir der Drachenbaum. Wir haben inzwischen ja schon einige von diesen gesehen, aber der war ein außerordentlich hübsches Exemplar. Natürlich durften Palmen und Bananenpflanzen nicht fehlen. Die Beete wurden durch viele kleine Sträucher und Blumen aufgelockert.



Auf dem Weg zu dem Viertel mit den hübschen Holzbalkonen kam ich an der Plaza de San Francisco vorbei. Dort befanden sich eine kleine Kirche und ein ehemaliges Kloster. Später wurde das Kloster als Krankenhaus genutzt.



Um das Casa de los Balcones (Baujahr 1590), das einen Souvenirladen beherbergt, befinden sich noch weitere Gebäude mit wuchtigen Balkonen aus Holz. Auch die Fensterläden und kleinen Balkone sind hübsch verziert. Das Museum ist von 1632.



Der Platz vor dem Rathaus war gesperrt. Eine riesige Bühne stand genau vor dem Eingang zum Rathaus aufgebaut und daneben standen kleine Tribünen. Alles in Vorbereitung auf die Karnevalstage.

Als letztes steuerte ich die Kirche Nuestra Senora de la Concepcion an, die so groß ist, dass sie gar nicht gut auf ein Foto passte. Im Inneren war die Kirche freundlich gehalten, nicht so dunkel und bedrückend, wie oft die Kirchen gestaltet sind. Die Sonne strahlte durch die Buntglasfenster der Kuppel und brachen den Bereich schön zum Leuchten.



Von der Kirche ging ich auf kürzestem Weg zurück zu Allmo. La Orotava hat einige sehenswerte Stellen, so dass sich ein Besuch meiner Meinung nach auf jeden Fall lohnt. Sehr interessant sind die alten Häuser mit den Holzbalkonen und natürlich die große Kirche. Der Parkplatz, auf dem wir standen und auch die angrenzenden Parkplätze waren bei meiner Rückkehr alle belegt. Irgendwo müssen die Angestellten ja auch parken.

Von La Orotova ging es für uns an die Küste, nach Puerto de la Cruz.

Tbc

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