Wir stehen gerne am Wasser bzw. in Wasser Nähe und daher ging es zum Übernachten wieder ans Wasser. Heute mal an einen Teich bzw. eigentlich sind es mehrere Teiche nebeneinander, die Etangs des Chevres.

Vom Buffalo Grill aus wären es nur 10 Kilometer gewesen. Mit dem Abstecher nach Saint-Emilion und dem Chateau des Tours wurden es insgesamt 32 Kilometer. Bei den fast 250 Kilometern, die wir heute gefahren waren, machten die paar Kilometer mehr auch nichts mehr aus. Außerdem wurde es immer bewölkter. So schön in der Sonne sitzen, wie in den vergangenen Tagen, war eh nicht möglich.

Etangs des Chevres



Zwischen den beiden größeren Teichen führte eine schmale geteerte Straße, die keiner Gewichtsbeschränkung unterlag. Wie gut für uns. Wir parkten am nördlichen Ufer eines der Teiche am Wegesrand. Außer Angler und Spaziergänger verirrt sich niemand dort hin, so dass wir von einer ruhigen Nacht (MIAU, MIAU, MIAU) ausgehen.


Leider ist für den Abend bzw. die Nacht noch Regen gemeldet, so dass wir vorsichtshalber nur im Hubdach schlafen werden.

Dienstag, 26. März 2024



Tatsächlich vernahmen wir gegen 21 Uhr die ersten Regentropfen, die mit lautem Platschen auf unsere Solarmodule fielen. Auch die Nacht über regnete es (vermutlich) ununterbrochen. Frank wurde gegen 1 Uhr wach und konnte danach nicht mehr schlafen. Unabhängig von einander hatten wir den Eindruck, dass der Regen durch die Bäume, unter denen wir standen, anders abgefangen wurde und es daher lauter aufs Dach platschte.

Auch am Morgen regnete es und es sollte erst am späten Nachmittag aufhören. Nach dem Frühstück verließen wir den Platz am Teich und machten uns auf den Weg. Auch heute ging es durch viele Dörfer und über teilweise sehr einsame Landschaften. Alles war grau in grau, was an sich ja okay wäre, wenn es nicht permanent regnen würde.

Unser einziges Zwischenziel, das Chateau de Bagnac, konnten wir nicht besuchen, weil der Weg dorthin und vermutlich dann auch das Schloss, sich auf einem Privatgrund befanden. Ob der Zugang aus der anderen Richtung möglich gewesen wäre, wissen wir nicht. Nur schade, dass städtische Verkehrsschilder dort den Weg nach Bagnac zeigten, dieser aber nicht mehr zu befahren ist.

Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz am Etang Duris stoppten wir bei Intermarche in Le Dorat. Eigentlich wollten wir dort tanken, doch die Durchfahrtshöhe von 2,90 Meter war dann doch etwas zu niedrig. Beim Bäcker im Supermarkt holten wir uns noch Brot und zwei Teilchen, so knapp vor Toresschluss bzw. der zweistündigen Mittagspause.

Auf dem Intermarche Parkplatz legten wir dann eine etwas längere Pause ein. Bis dahin waren wir schon um die 200 Kilometer ohne Pause gefahren und die Unterbrechung tat ganz gut.

Weiter ging es über die Dörfer zum Etang Duris. Dummerweise folgten wir irgendwann den Autobahn-Schildern, anstatt auf Karten-Gockel zu hören, was mit einer doch einige Kilometer längeren Strecke verbunden war.

Etang Duris



Am Etang Duris stand ein Camper auf der mit Pfützen übersäten Parkfläche. Einen kostenfreien Womo-Stellplatz gibt es an dem See auch, den wir uns zunächst ansahen. Dort nutzten wir dann nur die Möglichkeit Allmo auf der Entsorgungsstation zu erleichtern. Übernachten wollten wir auf der geschotterten Fläche, direkt neben einem Restaurant nicht. Da hätten wir uns nicht wohl gefühlt. Also fuhren wir die paar Meter dorthin zurück, wo der französische Camper stand und platzierten uns irgendwie um die Pfützen herum.

Wir machten es und in Allmo gemütlich und als der Regen gegen 17 Uhr eine Pause einlegte, die Sonne ganz schwach ein paar Strahlen durch die dicke graue Wolkendecke schickte, begann Frank für uns zu kochen. Von ein paar Wildgänsen wurde er dabei kritisch beäugt.



Bis Emma und ich unseren Kuschelmodus (keine Ahnung, was mit ihr los ist, gestern Abend konnte ich sie auch schon ausgiebig kraulen) aufgelöst hatten, waren die Wildgänse nicht mehr direkt bei Frank, sondern ein paar Meter weiter gezogen.

Kaum das wir nach dem Abendessen und dem Abwasch wieder alles verstaut hatten und in Allmo saßen, war es mit der trockenen Phase auch schon wieder vorbei. Nach Regen folgte wieder eine trockene Phase.

Mittwoch, 27. März 2024



In der Nacht muss es, so Franks Vermutung, etwas geregnet haben. Am Morgen waren zwar auch dunklere Wolken am Himmel zu sehen, aber die Sonne schien und in der Gegenrichtung war der Himmel strahlend blau. Allmo spiegelte sich in der großen Pfütze neben uns. Von den Wildgänsen war nichts zu sehen.

Bereits gegen 8:30 Uhr rollten wir weiter. Ein neuer Fahrtag lag vor uns.

Auch heute ging es, wenn wundert’s, über viele Landstraßen und ein kurzes mautfreies Stück über die Autobahn. Eine Weile folgten wir einem Schwertransporter, der eine riesige Holzkiste mit Überbreite transportierte. Ein Begleitfahrzeug fuhr voraus, so dass der entgegenkommende Verkehr an kritischen Stellen zur Seite springen konnte. Wir ließen die Holzkiste ziehen und bogen in Gien zu einer Tankstelle bei Carrefour ab. Die Durchfahrtshöhe von 3,70 Meter war optimal für uns. Nur die enge Ausfahrt runter von der Tankstelle sparten wir uns und fuhren stattdessen wieder rückwärts raus. Zum Glück war nichts los, so dass dies klappte, ohne dass wir zum Verkehrshindernis wurden.

Auf dem Carrefour-Parkplatz legten wir noch eine kleine Pause ein und Frank holte uns ein paar Teilchen. Eigentlich war es zu früh für einen Mittagssnack. Es lagen jedoch rund 130 Kilometer vor uns und gut gestärkt mussten wir keine Zwischenpause einlegen, bis wir unseren Übernachtungsplatz erreichten.

Lustigerweise sahen wir rund 100 Kilometer später die Holzkiste wieder, die an einem der unzähligen Parkplätze neben der Landstraße stand. Dort gab es auch einen Foodtruck. Also der ideale Pausenplatz für den überbreiten LKW.

Heute führte uns der Weg an unzähligen Rapsfeldern vorbei. Die Sonne brachte die gelben Blüten richtig zum Strahlen. Blauer Himmel und Schäfchenwolken rundeten das Bild ab. Über die Landstraßen kamen wir sehr gut voran. Nur ein Konvoi aus vier Traktoren bremste den Verkehr. Die Stadt Sens ließen wir links liegen. Frank ist ja eh nicht so für Städte zu haben und meine Motivation dort herum zu laufen war auch sehr gering, bis gar nicht vorhanden.

Die Seine



Nach 300 Kilometern erreichten wir unseren Übernachtungsplatz an der Seine, bei Noyen-sur-Seine. Dort hatten wir auch schon vor zwei Jahren auf unserem Rückweg übernachtet. Interessanterweise brauchten wir damals für die Strecke zwischen San Miguel del Pino und Noyen-sur-Seine 9 Tage. Diesmal waren es nur 5 Tage.

Nachdem wir uns zunächst parallel zur Seine, am Wegesrand platziert hatten, dort aber trotz der Bretter (die in der feuchten Erde versanken), immer noch schief standen, fuhren wir auf die Fläche vom letzten Mal. Dort standen wir dann doch wesentlich besser.

Die Sonne schien, doch der Wind war etwas unangenehm. Franks Idee, sich mit dem Stuhl an die Seine zu setzen, verwarf er ganz schnell. In der Doka war es dann doch wesentlich angenehmer. Auch wenn die Temperaturen heute wieder über 10 Grad lagen, so war es für uns doch ein wenig frisch.

Zum Abendessen gab es die Reste von gestern (Kassler mit Salat), diesmal als Geschnetzeltes und in Wraps eingerollt.

Donnerstag, 28. März 2024



In der Nacht setzte, wie vorhergesagt, der Regen ein. Besser nachts als tagsüber. Windig war es auch. Am Morgen schien wieder die Sonne. Doch es war sehr frisch und die Heizung brachte uns die gewünschte Wärme. Das Emma in der Nacht sehr gesprächig war, brauche ich wohl kaum erwähnen.

Heute verließen wir Frankreich, doch zunächst mussten wir noch um die 240 Kilometer bis zur französisch-belgischen Grenze zurücklegen. Wieder mal fuhren wir viel über Land, aber auch viel über die mautfreie Autobahn. Wir ließen die letzten Schlösser und Herrenhäuser (Frankreich ist voll davon) und kleinen Dörfer mit hübscher Bebauung (mir gefallen diese alten Häuser aus grauem Stein) hinter uns.

In Woinic legten wir an dem Rastplatz neben der Autobahn, mit dem großen Schwein, eine kleine Pause ein. Allmo musste neben den großen LKWs parken. Der Zugang zu den kleinen Parkplätzen war nur für Fahrzeuge unter 3,30 Meter Höhe und bis 2,50 Meter Breite möglich gewesen. Das wäre beides doch sehr, sehr knapp, bis unmöglich, geworden.



Umweltzone in Reims



Im Zentrum von Reims gibt es eine Umweltzone, in die wir nicht fahren dürfen. Als ich mir diese Umweltzone vor ein paar Tagen über greenzones.eu angesehen hatte, dachte ich, dass davon nur der Stadtkern betroffen wäre. Als wir dann ein Umweltzonen-Schild passierten bogen wir hinter dem zweiten Kreisverkehr dann doch lieber mal ab und sondierten die Lage. Irgendwie hatte ich übersehen, dass auch ein paar Zufahrts- bzw. Abfahrtswege auch zu dieser Umweltzone gehören und natürlich war das der Weg, den wir laut Karten-Gockel nehmen wollten.

Warum Gockel überhaupt so blöd war, diesen Weg zu wählen, mussten wir nicht verstehen. Nachdem ich „Mautstraßen vermeiden“ deaktiviert hatte und dann noch einen Zwischenstopp unterwegs gesetzt hatte, wählte Karten-Gockel plötzlich den Weg über die Autobahn und das völlig mautfrei. Dabei vermieden wir dann auch die böse Umweltzone. Puh, Glück gehabt.

Bis zur Grenze folgten wir der Autobahn und landeten dann auch schon in Belgien.

tbc

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