Heute begaben wir uns auf die Suche nach den Wildpferden. Davon gibt es in Bosnien unendlich viele. Denn sie wurden einfach in die Wildnis = Freiheit entlassen, als ihre Dienste durch Maschinen ersetzt wurden. Und so leben sie irgendwo in den Bergen Bosniens.
Der Weg führte uns über schmale Landstraßen, Schotterpisten (sehr zu Franks Freude) und durch normale Bebauung. Von etwas über 1300 Höhenmetern ging es im Laufe der Kilometer auf 300 Meter runter.
Nur um dann auf dem Weg nach Goranci wieder auf fast 1000 Metern hochzufahren. Der Allmo hatte ganz schön viel zu tun. Zum Glück scheint mit den Ventilen und dem Ölverlust wieder alles im Griff zu sein, so dass Allmo nicht aus der Puste kommt.
Ein paar Kilometer vor Goranci entdecken wir die ersten plattgefahrenen Pferdeäpfel auf der Straße und wir hielten Ausschau nach den Wildpferden. Und tatsächlich erblickte Frank sie recht bald. Wir parkten Allmo am Wegesrand, schnappten uns die gute Kamera mit dem Teleobjektiv und näherten uns vorsichtig der kleinen, farblich bunt gemischten, Herde.
Wir bekamen nur kurz einen skeptischen Blick von dem ein oder anderen Wildpferd zugeworfen, aber ansonsten grasten sie einfach weiter und nahmen dabei langsam Kurs auf Allmo. Von zu viel Nähe hielten sie jedoch nichts, somit war Streicheln tabu.
Nach einer Weile fuhren wir ein paar hundert Meter weiter und suchten uns einen ruhigen Stellplatz, mit Blick auf die Berge und einen Friedhof.
Hupen als Zeichen der Begeisterung
Kaum das wir Allmo ordentlich (also grade) eingeparkt hatten, fuhr ein Bosnier mit einem Golf 2 (wen wundert’s, ist es doch das beliebteste Auto in Bosnien) Vollgas und wild hupend auf uns zu. Wir dachten schon, dass er uns was erzählen will, weil wir da so stehen. Aber nein, er schoss begeistert ein paar Fotos und war genauso schnell weg, wie er gekommen war.
Später ereignete sich das gleiche noch einmal, bloß in abgemilderter Form. Also ein leises Heranpirschen, ein vorsichtiges hupen, ein Daumen hoch und wieder weg.
Bei unserer Fahrt heute waren wir in einem Dorf an einem Friedhof vorbeigekommen, auf dem gerade eine Messe abgehalten wurde. Der Straßenrand war an beiden Seiten komplett zugeparkt (wie an schönen Sommertagen bei uns an der Blauen Lagune) und auf dem Friedhof waren die Gehwege komplett mit Gottesdienstbesuchern gefüllt. Zur Info: es ist Allerheiligen.
Wir genossen die Sonne und die Ruhe, bevor es Morgen dann wieder in die Stadt geht.
Mittwoch, 02. November 2022
So herrlich ruhig haben wir wirklich selten geschlafen. Allerdings meinte irgendwer um 6 Uhr die Glocke des kleinen Glockenturms, der sich nur wenige hundert Meter von uns weg befand, zu läuten. Es wollte gar kein Ende nehmen.
Nach dem Frühstück setzte Frank den Allmo noch in dem kleinen Steinbruch in Pose. Anschließend sahen wir uns noch den Glockenturm mit der lauten Glocke an. Also automatisch ging da gar nichts. Es muss tatsächlich irgendjemand um 6 Uhr in der Früh dorthin gefahren sein, um Sturm zu läuten.
Dann nahmen wir Kurs auf Mostar bzw .Blagaj, welches ungefähr 12 km südlich von Mostar liegt.
Natürlich kamen wir erneut an zwei Herden mit Wildpferden vorbei.
tbc