Kilometer für Kilometer näherten wir uns La Restinga, dem südöstlichsten Punkt von El Hierro. So einige Höhenkilometer mussten wir uns im sehr langgezogenen Zickzack-Kurs bis zum Meer hinunterrollen lassen. Die Straße war mehr als angenehm zu befahren und die Landschaft sehr schön.

Bevor wir La Restinga erreichten, schreckte uns bereits die Bebauung mit mehrstöckigen Gebäuden ab. Schön ist anders. Wie kann man eine landschaftlich interessante Gegend nur damit leicht verschandeln?

Wir parkten Allmo an einem Seitenstreifen neben jenem unschönen Gebäude, denn darin befand sich der Waschsalon. Bereits mehrere Camper parkten auf diesem Streifen, was mich befürchten ließ, dass die Waschmaschinen alle belegt sind. Doch dem war nicht so. Es herrschte gähnende Leere. Schnell zogen wir die Betten ab.

Wir wuschen jetzt nur noch die Wäsche, die anschließend in den Trockner durfte. Alles andere wird erst zu Hause wieder gewaschen. Unsere Kleiderboxen sind noch gut mit frischer Wäsche gefüllt, so dass wir in den letzten Wochen unserer Reise keine Not erleiden werden.

Während die Maschine 49 Minuten für den Waschgang benötigt, erkundeten wir La Restinga. Von unserem Parkplatz aus sahen wir auf einen hübsch angelegten Weg, durch die Lava, der direkt am Meer entlang führt. Holzstege luden zum Sonnenbaden ein und über Leitern wird der Zugang zum Meer erleichtert. Bei dem fiesen Wind war unser Bedürfnis ins/ans Wasser zu gehen, jedoch sehr gering.

Stattdessen steuerten wir den gegenüberliegenden Hafenbereich an, denn dort befindet sich der südlichste Punkt von Spanien und somit auch von Europa. Ein kleines Monument auf der Hafenmauer weist auf diese Besonderheit hin.



Zuvor passierten wir ein paar Flüchtlingsboote, die auf dem Trockenen lagen. Diese werden an Land mit einer Flex in zwei Hälften zerlegt. Warum, wissen wir nicht. Somit sind sie aber auf keinen Fall mehr seetauglich.

Am Hafen waren Zelte aufgebaut, Container vom roten Kreuz standen daneben. Zwei Sicherheitsboote lagen an Land. Im Moment wurde wohl kein Flüchtlingsboot erwartet, sonst wäre es dort bestimmt ganz schön wuselig zugegangen. Durch einen Vorhang, der allerdings mit einem Schloss und mit Ketten gesichert war, konnten wir durch einen Spalt in eines der Zelte blicken. Auf der einen Seite befanden sich so eine Art Umkleidekabinen und auf der anderen Seite waren Kartons aufeinandergestapelt und wir konnten Schuhe für Kinder erkennen.

Auf dem Rückweg ging ich noch schnell zum El Vivero. Einem von Lava eingefassten Becken, welches unterirdisch mit Meerwasser gespeist wird. Eigentlich sollen dort verschiedene Fischarten herumschwimmen, doch jetzt war kein einziger Fisch zu sehen.


Dann wurde es auch schon Zeit zum Waschsalon zurückzukehren, denn die Wäsche war fertig. Bis auf die Spültücher wanderte alles von der Waschmaschine in den Trockner. Diesen fütterte ich erstmal für 10 Minuten bei mittlerer Temperatur.



Während der Zeit gingen wir zum Supermarkt, der deutlich kleiner war als der in Tigaday. Nicht nur flächenmäßig, auch die Auswahl war geringer. Wir wollten eh nur ein paar Dinge einkaufen, schafften dies aber nicht in den 10 Minuten. Also musste die Wäsche auf uns warten.

Während Frank die paar Einkäufe verstaute, fütterte ich den Trockner für weitere 10 Minuten. Anschließend war alles restlos trocken (sogar die Handtücher und Waschlappen, die sonst noch eine Restfeuchte haben). Mit falten und zusammenlegen war ich schnell fertig. Es ist halt von Vorteil, wenn man nur eine kleine Maschine Wäsche wäscht.

Der Wind pfiff uns in La Restinga so dermaßen um die Ohren und der Platz neben der Straße war nun auch nicht der hübscheste, so dass wir schnell weiterfuhren.

Da sich La Restinga in einer Sackgasse befindet, mussten wir wieder ein Stück den gleichen Weg zurück fahren. Unterwegs bog Frank auf eine geschotterte Piste ab, von der wir auf dem Hinweg dachten, dass sie zu einem ehemaligen Steinbruch führt. Vielleicht war es auch mal einer, doch jetzt bzw. zuletzt wurde das Gelände wohl für Autorennen genutzt. Eine kleine Rennstrecke, mit Kurven und Autoreifen als Begrenzung, war in dem Gelände angelegt worden. Ein Schrottauto stand neben dem kleinen Gebäude, das fährt definitiv keine Rennen mehr.



Wir drehten um und fuhren zur Hauptstraße zurück, um dann ein wenig später in Richtung Tacoron abzubiegen.

Tbc

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