Wir verließen die Küste von Orchilla und folgten der Straße, auf der wir gekommen waren, wieder die Berge hoch. Irgendwann hielten wir uns links, um in den Westen von El Hierro zu gelangen. Die Playa del Verodal war unser Ziel.

Auf dem Weg hinunter zum Strand – richtig, erst ging’s vom Strand im Südwesten berghoch und dann wieder bergrunter (allerdings mit deutlich weniger Höhenmetern als auf La Gomera) – stoppten wir am Mirador de Lomo Negro.

Entlang der Strecke war die Landschaft wieder einmal zum Anbeißen. Diese verschiedenen Farben und mal sind die Vulkanberge mehr bewachsen und dann wiederrum nur sehr spärlich, sorgen für sehr viel Abwechslung fürs Auge. Die Landschaft auf El Hierro begeistert uns einfach sehr. Windbedingt legten wir kaum einen Stopp ein.



Vom Mirador blickten wir auf die Westküste. Unter uns breitete sich ein riesiges graues Lavafeld aus und entsprechend interessant gestaltet sich die von dem Lavafluss geprägte Küste. Der letzte Vulkanausbruch auf der Insel ereignete sich 1793 im Westen. Ein unterseeischer Vulkan war zwischen Oktober 2011 und März 2012 aktiv. Der Ausbruch erfolgte ca. 2 Kilometer entfernt von La Restinga.

Ein 260 Meter langer Fußweg hätte noch zu dem Mirador de Lomo Negro II den Hügel hinaufgeführt. Doch bei dem Wind verzichteten wir gerne darauf noch weiter hinauf auf einen Hügel zu klettern, wo es noch windiger war.

Playa del Verodal


Über sechs unproblematische Haarnadelkurven fuhr Allmo den Berg hinunter und wir schlugen anschließend den Weg nach links ein, der uns zur Playa del Verodal führte. Vom Teer wechselten wir für das letzte Stück auf eine Piste, die ein paar schöne Unebenheiten hatte. Die armen Leihwagen, die am Ende geparkt hatten.

Eine ganz schöne Bucht mit imposanten Steilklippen und einem kleinen Sandstrand zeichnet die Playa del Verodal aus. Die Wellen preschten mit einer Wucht auf den Strand zu, wobei das Wasser in der Welle unglaublich intensiv türkisblau schimmerte, wenn die Welle brach. Auch an Tagen ohne Wellenwarnung scheint der Strand nicht zum Baden geeignet zu sein. Zumindest lässt die Infotafel, mit der abgebildeten roten Flagge, darauf schließen. Ein paar ganz hartgesottene Personen saßen am Strand und sahen den Wellen zu.

Wir beobachteten eine Weile die Wellen und das Meer und ich dachte mir „wie gut, dass wir heute keine Fährüberfahrt haben“. Das wäre wohl sehr unspaßig geworden.



Auch an diesem Strand befand sich eine Area Recreativa, mit mehreren Sitz- und Grillgelegenheiten. Wasseranschlüsse und Toiletten waren nicht vorhanden. Wobei es zwei Gebäude gab, die vielleicht mal eine Toilette oder vielleicht auch Dusche hätten werden sollen. Jetzt kacken die Leute da einfach so auf den Betonboden. Hm,… Lecker!

Der Wind war so unerträglich fies, dass wir nicht auf dem Platz an der Playa del Verodal stehen bleiben wollten. Da wären wir verrückt worden. Daher fuhren wir über die Holperpiste wieder zurück und parkten auf einer freien Fläche neben einem Vulkan. Dort standen wir zwar nicht Hundertprozent windgeschützt, aber immerhin windgeschützter als am Strand.

Der einzige Nachteil könnte sein, dass wir dort in der Nacht oder morgen früh, der Müllabfuhr etwas im Weg stehen, weil es so aussieht, als wenn sie auf der Fläche drehen würden. Wobei wir ausreichend Platz gelassen haben, so dass mit einmal zurücksetzen die klarkommen müssten. Vielleicht kommen sie ja auch gar nicht zum Leeren vorbei, aber die Mülltonne sah schon sehr voll aus.

Zum Abendessen gab es heute eine Hähnchen-Asia-Pfanne. Das Zubereiten klappte auch mit etwas Wind ganz gut und das Essen schmeckte – wie immer – sehr gut.

Bevor die Sonne im Meer versank, verschwand sie hinter einer leichten Dunstschicht. Frank war zuvor noch ohne mich ein wenig durch die Gegend gestromert (wie ungewöhnlich, aber bei so vielen Stunden ohne Internet verspürte er plötzlich Bewegungsdrang) und dabei eine Höhle bzw. einen Kessel entdeckt in dem eventuell jemand wohnt. Zumindest ließen ein paar Kleidungsstücke und andere Gegenstände dies vermuten. Anwesend war jedoch niemand.

Montag, 19. Februar 2024



Die Müllabfuhr ließ sich nicht blicken und als wir nach dem Frühstück gemeinsam über die Lava in Richtung der vielleicht bewohnten Höhle gingen, sahen wir, dass auf der Wäscheleine eine Hose hing. Also wohnt dort tatsächlich jemand. Wir drehten schnell ab, und gingen, vorbei an den großen (vielleicht mal landwirtschaftliche genutzten) terrassenförmigen Flächen, zurück zu Allmo. Es ist schon sehr interessant, wie irgendjemand mal diese Flächen inmitten der Lava hergerichtet hat (der Bereich den wir erkundeten war nicht der einzige), um irgendetwas dort anzubauen und nun ist es nicht mehr in Nutzung.



Verwundert waren wir auch über die auf der Lava gezogene weiße Linie, die bis zum Meer führte. Als wenn jemand sein Grundstück gekennzeichnet hätte. Aber die Fläche bestand nur aus Lava. Was will man damit?

Nach dieser kleinen Exkursion sattelten wir Allmo und fuhren nur wenige Kilometer weiter.

Tbc

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