Leider kam es beim TÜV im Jahr 2023, wie es kommen musste. Allmo hatte – mal wieder – Probleme mit den Bremsen (die Bremswirkung war nicht ausreichend) und auch das Licht war für den TÜV-Prüfer nicht gut genug. Diese erheblichen Mängel führten dazu, dass Allmo die neue TÜV-Plakette verwehrt blieb.
Mit neuen Glühbirnen für das Hauptlicht und die Nebelscheinwerfer und neuen Reflektoren für die Hauptscheinwerfer (Wahnsinn, wie stumpf die alten Reflektoren im Laufe von 37 Jahren geworden waren) waren die Licht-Mängel schnell behoben. Zusätzlich montierte Frank zwei Tagfahrlichter unter der Stoßstange. Da dies der Sicherheit dient, hatte der TÜV-Prüfer später nichts dagegen einzuwenden.
Spannender wurde es bei den Bremsbelägen. Im Jahr 2020 hatten wir an der Hinterachse der Fahrerseite neue Bremsbeläge in den Niederlanden aufnieten lassen. Doch die Variante kam für uns nun nicht in Frage. Denn dafür hätten wir Allmo komplett aufbocken müssen, was nicht möglich war.
Leider hatten wir damals keine vernünftigen Fotos der neu belegten Trommel gemacht und auch nicht gemessen wir lang die zwei Beläge waren (die waren nämlich unterschiedlich lang).
Neue Bremsbeläge für die Vorderachse
Wir beschäftigten uns zunächst mit den Bremsbelägen für die Vorderachse und stellten Allmo zum Ausmessen beim Franks Großcousin auf drei Räder. Flott bestellten wir über Kleinanzeigen einen Satz neue Beläge, nachdem wir wussten, wie lang die Bremsbeläge sein dürfen (bei der Vorderachse sind die Beläge beider Bremsbacken gleich lang und zwar 34 cm und 12 cm breit), wie viele Nietenlöcher die Beläge haben und mit welchem Abstand diese gebohrt sind. Nun hieß es auf die Lieferung warten.
Am gleichen Tag schauten wir uns auch noch die Hinterachse an, wobei Frank dann feststellte, dass der Bremszylinder auf der Beifahrerseite undicht ist. Wie gut, dass er bereits neue Dichtungen (Reparatur-Kit) und sogar einen ganz neuen Rad-Bremszylinder bestellt hatte. Just-in-time wartete ein Reparatur-Kit vor der Haustür auf uns, so dass ich schnell nach Hause fuhr, damit Frank das Gummi tauschen konnte. Bis dahin klappte alles gut, doch dann begann der Kampf mit der letzten Feder, die sich nicht genug spannen ließ, um sie einzuspannen. Schnell vergingen zwei Stunden. Nur mit „Trick 17“ gelang es ihm – völlig entnervt – die Feder wieder einzuhängen.
Eine Woche später widmeten wir uns wieder den Bremsbelägen. Leider brach Frank beim Demontieren der vorderen Bremsbacken (Beifahrerseite) ein Teil der Feder ab, die die Bremsbacken zusammenhält. Während er sich mit den alten und neuen Bremsbelägen beschäftigte (mit Unterstützung von seinem Großcousin) fuhr ich von Hü nach Hot. Leider ohne Erfolg (bzw. bestellte eine Werkstatt die falschen Federn). Zum Glück war nur die letzte Umdrehung der Feder gebrochen, so dass die Bremsbacke auch so noch fest saß. Dennoch hielten wir weiter nach einer neuen Feder Ausschau.
Undichter Radbremszylinder an der Hinterachse
Nachdem an der Vorderachse alle Bremsbacken mit neuen Bremsbelägen genietet waren, warfen wir noch einen Blick auf die Hinterachse. Frank befand, dass die Beläge der Vorderachse dort auch passen würden. Die vordere Bremsbacke war eh mit dem gleichlangen Bremsbelag versehen, nur der Bremsbelag der hinteren Bremsbacke war eigentlich fast 12 cm Zentimeter länger. Aber das würde er dann einfach mitteln.
Somit bestellten wir auch für die Hinterachse einen Satz neuer Bremsbeläge und fanden uns eine Woche später wieder bei Franks Großcousin ein. Frank war inzwischen schon Profi im Bremsbacken neu belegen. Dabei bohrte er zunächst die alten Nieten auf, um die alten Bremsbeläge von der Bremsbacke lösen zu können. Anschließend konnte er die neuen Bremsbeläge wieder mit neuen Nieten auf die Bremsbacken aufnieten. Das war schnell erledigt.
Nur der Bremszylinder (bei dem wir vor zwei Wochen die Gummis getauscht hatten) bereitete ihm etwas Sorgen. Zum Glück hatten wir inzwischen auch den komplett neuen Bremszylinder geliefert bekommen und tauschten den alten kurzerhand gegen einen neuen aus. Jetzt sollten auch die Bremsen den TÜV-Prüfer zufrieden stellen.
Unerwähnt soll das ALB nicht bleiben. Die automatisch lastabhängige Bremse – also dieser Schlauch – war abgebrochen. Schnell war dieser bestellt und erneuert.
Alle Mängel beseitigt
Einige Tage später war es dann so weit. Innerhalb der einmonatigen Nachholfrist stellten wir Allmo erneut dem TÜV-Prüfer vor. Mit der Bremsanlage war der Prüfer sehr zufrieden und die Scheinwerfer mussten nur etwas anders eingestellt werden. Dann war alles gut und Allmo bekam – ohne Mängel – seine neue TÜV-Plakette. Jetzt haben wir für ein Jahr wieder Ruhe.
tbc
Hallo ihr beiden,
Ich habe da mal eine Frage zu eurer Zulassung des Feuerwehrautos. Wie habt ihr es geschafft das Auto mit H-Kennzeichen und womo Ausbau durch den tüv zu bekommen? Wir haben einen Ford Transit Baujahr 68 als Feuerwehrauto und auch umgebaut. Der TÜV Prüfer sagte uns jedoch, dass wir entweder keinen Umbau haben dürften oder kein H Kennzeichen. Weil der Originalzustand dann nicht mehr zu sehen ist. Jetzt frage ich mich wie wir tüv bekommen sollen.
Ich habe in eurem Block gelesen jedoch keine genaue Info darüber gefunden. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße Lea
Hallo Lea,
die gleichen Erfahrungen haben wir beim Erstkontakt zu einem TÜV-Prüfer auch gemacht. Die Aussage war ganz klar, wenn H, dann müssen die Feuerwehreinbauten erhalten bleiben. Sonst gibt es kein H.
Frank hat dann bei einer GTÜ nachgefragt. Dort war der Camper-Umbau mit H kein Problem. Allerdings sind wir von der Zulassung her kein Womo sondern ein LKW. Im Moment überwiegt ganz klar der Vorteil, dass wir das H haben. Bei Fährfahrten könnte der Eintrag als LKW und nicht als Womo relevant sein, wenn die Fährgesellschaft es streng auslegt. Dies ist dann mit teureren Fährtarifen verbunden.
Wir empfehlen euch einen anderen TÜV/GTÜ,… aufzusuchen. Mit einem wohlgesonnenen Prüfer, der vielleicht selbst so ein Fahrzeug fährt, klappt es dann auch mit dem H und einem Camper-Ausbau. Wie das Fahrzeug dann eingeschlüsselt wird, ist dann mit dem Prüfer zu klären. Alles geht halt nicht.
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg mit eurem Projekt und drücken die Daumen, dass es mit der H-Zulassung klappt.
Liebe Grüße Sandra