Wanderung am Nez de Jobourg



Nun lag ein längeres Stück Weg zu unserem Übernachtungsplatz am Cap Nez in Jobourg vor uns. Wir tankten Allmo unterwegs voll und Frank sprang noch in den Supermarkt rein.Danach quälten wir uns durch die Großstadt Cherbourg. An dem Hafen legen Fähren aus Großbritannien an. Wir fuhren an der Wiederaufbereitungsanlage Arcachon vorbei und hatten dann auch schon unser Ziel Jobourg mit dem Cap Nez erreicht. Allmo parkten wir – hoffentlich mit dem Dach in Richtung Süden – und fingen gerade an zu kochen, als wir deutsche Stimmen hörten. Wir verquatschten uns dann bis es schon dunkel war. Wie schön, dass wir uns endlich mal etwas länger unterhalten konnten. Seit Luxemburg hatten wir dieses Erlebnis kaum noch, weil wir kaum französisch und die Franzosen kein Englisch sprechen.


Donnerstag, 11. November 2021

 

Mit nur einem weiteren Womo verbrachten wir die Nacht am Cap Nez in Jobourg. Noch vorm Sonnenaufgang wurden die Wolken von der Sonne angestrahlt und leuchteten in einem orange rosa. Ein wenig später erschien der orange Ball hinter den Hügeln.

Wir entschieden uns für ein Frühstück im Bett. Etwas Schöneres könnte es in dem Moment wohl kaum geben. Emma hielt nicht viel davon und fühlte sich wohl eher durch uns gestört.

Gegen 9 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge auf den Parkplatz. Der frühe Vogel … Bis wir endlich unsere Wanderschuhe geschnürt hatten war es bereits nach 10 Uhr. Laut Wanderführer sollte eine Strecke von 11 km vor uns liegen.

An der Spitze des Nez de Voidries erblickten wir ein paar der Kanalinseln. Besonders die nur 19 km entfernte Insel Aurigny war gut zu erkennen. Wir hielten uns rechts und folgten eine ganze Weile dem Zöllnerpfad. Der Weg war weitestgehend gut zu laufen und zu unserer Freude erstmal mehr bergab als bergauf. Was sich natürlich im weiteren Verlauf auch leider zwischendurch ändern sollte.

Da es sich auf dem Zöllnerpfad so gut lief verpassten wir auf unserer Wanderroute den Bogen ins Landesinnere zu nehmen und liefen dadurch natürlich direkt ein Stückchen mehr. Sehr zu unserer Freude, weil wir doch so gerne lange Strecken laufen. Es half ja nichts. Dank Maps.me nahmen wir den nächstmöglichen Abzweig vom Zöllnerweg weg und landeten mit einem Umweg wieder auf unserer Wanderroute.





Über Kuhmatsch-Acker-Straßen und kleinen es-liegen-ganz-viele-Stolpersteine-im-Weg-Pfaden erreichten wir irgendwann wieder Zivilisation, bzw. die kleinen Dörfer, die wir gestern auf dem Hinweg bereits mit Allmo durchfahren hatten.

Der Abzweig zur Küste war dann auch bald erreicht. Zu unserer großen Freude sollte sich der Weg an der Küste durch ein stetiges bergab und bergauf doch noch ein wenig hinziehen. Die Aussicht auf die Felsen und das Meer entlohnte unsere Strapazen und mit ausreichend Pausen kamen wir dann auch an der anderen Seite vom Nez de Voidries wieder an.





Insgesamt waren wir es um die 14 km, die wir in etwas mehr als 5 Stunden zurück legten. Unsere Füße qualmten und wir waren für heute fertig. Bei Sonne und blauem Himmel waren wir ganz gut ins Schwitzen gekommen.

Aufgrund der Menschenmassen die uns auf dem letzten Kilometer begegneten und dem Andrang vorne am Cap ahnten wir schon was uns auf dem Parkplatz erwartet. Alle Plätze waren mit Pkws und Womos belegt.

 

Wir machten es uns in der Doka gemütlich und beobachteten das Kommen und Gehen. Sobald eine Parklücke frei wurde, war sie auch schon wieder belegt. Unser frühes Abendessen bestand aus Salat mit warm gemachtem Hähnchen-Formfleisch.

Als wir gerade zum Sundowner mit einem Bier in der Hand nach vorne zum Cap gehen wollten fragten uns zwei  junge Französinnen, ob wir eine Kopfschmerztablette hätten. Natürlich konnten wir aushelfen. Nun mussten wir uns aber sputen und kamen pünktlich zum Eintritt der Sonne ins Meer am Aussichtspunkt an. Wir tranken das Bier auf unseren Schwager der heute Geburtstag hat.

Kaum das die Sonne untergegangen war leerte sich der Parkplatz, zumindest was die Pkws betrag. Es blieben zehn Camping-Fahrzeuge zurück. Während wir in der Doka saßen bemerkten wir noch nicht wie sich draußen die Luft verändert hatte. Es war richtig windig, geradezu stürmisch, geworden. Als ich zu Emma in den Koffer ging rappelte der Wind am Zelt. Emma hatte sich in ihrer Höhle verkrochen, anstatt im Bett auf dem Kissen zu liegen. Ihr war es dort wohl zu unheimlich gewesen.

Ich entschied, dass wir unser Dachzelt sofort abbauen mussten. Gesagt getan. Glücklicherweise fing sich der Wind nicht in der offenen Luke und hebelte unser Dach aus. Das hätte noch gefehlt. Aber selbst nur mit flachem Dach rappelte es ganz gut an Allmo. Ich konnte mich gar nicht auf mein Buch konzentrieren und Frank machte sich Sorgen, um das ausgefahrene Solar-Modul. Kurz drauf trotze er dem Sturm, ging aufs Dach und schob das Modul ein. Zu dem Zeitpunkt war der Himmel noch sternenklar.

Es sollte eine unruhige Nacht werden. 


Freitag, 12. November 2021

 

Bis zum Morgen blieb es weiterhin stürmisch. Es nieselte und war ungemütlich. Wir waren dankbar, dass wir eine erste himmlisch ruhige und schöne Nacht mit einem tollen Sonnenaufgang am Cap de Nez verbringen konnten. Hätten wir nur die zweite Nacht erlebt wäre uns dieser Ort in keiner guten Erinnerung geblieben.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert