Roque Nublo und Frosch



Die nur 13 Kilometer lange Strecke zum Roque Nublo zog sich etwas in die Länge. Dies war natürlich der Bergstraße geschuldet, die gefühlt an jeder Ecke neue Blickwinkel auf die Landschaft mit sich brachte. Mal lag unsere Strecke in der Sonne, dann wiederum im Schatten.

Und so war es schon fast 10 Uhr, als wir den Parkplatz am Roque Nublo erreichten. Natürlich parkten wir ordnungsgemäß neben einem Pkw ein. Frank äußerte leichte Bedenken, ob wir später wieder vom Parkplatz runterkommen würden. Wir ließen uns überraschen.

Vor dem Beginn des Wanderweges stand ein Düdo geparkt, der ein Verkaufswagen war. Die hungrigen und durstigen Wanderer konnten sich dort mit ausreichend Verpflegung eindecken.

Auf 1579 Höhenmetern startete der Wanderweg, der zu Anfang gefühlt nur geradeaus verlief. Der Steinweg war etwas uneben, dadurch musste man beim Gehen etwas aufpassen.

Als der Weg sich nach ungefähr 800 Metern gabelte (es fühlte sich bis dahin schon viel weiter an, was an der permanenten leichten Steigung liegen könnte), ging es links weiter zum Roque Nublo. Zu unserer linken befand sich ein großer Felsen, in dem es auch höhlenartige Löcher gab. Auch ein interessanter Fels ragte zwischen den Nadelbäumen empor.



Vor dem eigentlichen Aufstieg zum Roque Nublo erstreckte sich vor uns ein grandioser Blick auf die Bergwelt Gran Canarias. Ich konnte mich kaum an der schönen grünen, bergigen Landschaft satt sehen. Doch irgendwann mussten wir weiter. Inzwischen waren wir bei 1709 Höhenmetern angekommen.



Nun ging es auf das Felsplateau hinauf. Das sich plötzlich weit vor uns erstreckte. Am Ende stand der Roque Nublo mit dem Frosch.

Der Roque Nublo befindet sich auf 1813 Höhenmetern. Der Monolith selbst ist fast 90 Meter hoch, kein Wunder, dass die Menschen neben dem Felsen wie Ameisen wirkten.

Beim Roque Nublo handelt es sich um die Reste eines Vulkanschlots. Die Formation gehört zur zweiten Periode der Vulkanausbrüche auf der Gran Canaria, die fast 2 Millionen Jahre dauerte (von 5,3 bis 3,4 Millionen Jahren).



Wir genossen vom Felsplateau die Aussicht auf dem Roque Bentayga, an dessen Seite wir übernachtet hatten, bis hinunter ans Meer. Sogar Teneriffa mit dem Vulkan Teide war super gut zu erkennen. Eine Schicht Wattewolken befand sich entweder nur über dem Meer oder aber deutlich unterhalb des Gipfels des Teide.

Eine Umrundung des Felsklotzes ist leider nicht möglich. Somit kraxelten wir erst ein wenig nach rechts (mit Blick auf ein Dorf) und dann nach links (mit Blick auf den Roque Bentayga und den Teide).

Danach ging es an den Abstieg. Ein Wanderweg führt unterhalb des Roque Nublo durch den Wald, einmal um den Felsen herum. Doch auf diese Wanderung verzichteten wir. Stattdessen ging es auf dem gleichen Weg zurück.



Auf dem Rückweg waren wir deutlich schneller als auf dem Hinweg. Wen wundert’s, es ging schließlich nur bergab. Nach exakt 2 Stunden bzw. 3,7 Kilometern waren wir wieder bei Allmo.

Waren uns auf dem Hinweg gerade mal eine Handvoll Menschen entgegen gekommen, so kamen wir uns auf dem Rückweg vor, wie auf einer Autobahn. Frank äußerte die leise Hoffnung, dass die alle mit Bussen gekommen wären. Doch als der Parkplatz in unser Blickfeld gelangte, reihte sich Auto an Auto. Sogar die Fläche neben dem Verkaufswagen war zugeparkt. Ebenso die kleine Fläche auf der anderen Straßenseite, von der wir dachten, dass die für Busse reserviert wäre. Vom Seitenstreifen entlang der Straße ganz zu schweigen (eigentlich gab es keinen Seitenstreifen, sondern nur einen Fahrbahnrand).

Der Roque Nublo gehört zu den Hauptwahrzeichen von Gran Canaria. Entsprechend viele Menschen sind auf dem Wanderweg unterwegs. Es lohnt sich früh dort zu sein. Als wir um 10 Uhr auf dem Parkplatz ankamen war die Besucherzahl (gemessen an der Zahl der Autos) noch überschaubar, zwei Stunden später herrschte das reinste Chaos.

Tatsächlich hatten wir das Glück, an der Ausfahrt vom Parkplatz herausfahren zu können. Auch wenn die Autos auf beiden Seiten parken, war die verbliebene Lücke breit genug, dass wir durch passten.

Wir folgten der Straße, die uns zu unserem nächsten Übernachtungsplatz führte, der Area Recreativa Llanos de La Pez, die sich auf 1660 Metern Höhe befindet.

Doch zunächst fuhren wir daran vorbei. Nach dem Picknickplatz schlossen sich im weiteren Straßenverlauf noch ein paar Campingplätze (Zona de Acampada) in den Wäldern an. Auf diesen Campingplätzen darf jedoch nur nach vorheriger Erlaubnis der Inselverwaltung übernachtet werden. Nach der Registrierung ist ein einmaliges Erscheinen im Rathaus notwendig, erst dann kann man online die Plätze reservieren. Auf diesen Verwaltungsakt hatten wir wenig Lust und gingen daher nicht das Risiko ein auf einem dieser Plätze unerlaubt zu stehen.

Doch noch war nicht Feierabend. denn heute schien noch die Sonne und daher mussten wir unbedingt noch zum Pico de las Nieves fahren.


tbc

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