Zum dritten Mal waren wir nun in Telde. Man könnte fast denken, dass wir die Stadt so schön finden und wir uns immer wieder zu ihr hingezogen fühlen. Dem ist nicht so. Heute ging’s wieder zum Arzt in Telde, der die Fäden an Franks Unterarm ziehen sollte. Am Donnerstag durften diese noch nicht gezogen werden, weil die Wunde noch zu feucht war. Wir sollten in zwei Tagen wieder kommen. Eigenmächtig hatten wir entschieden erst nach unserer Fahrt durch die Berge die Fäden ziehen zu lassen. Auf ein paar Tage mehr kommt es da ja nicht wirklich an.
Natürlich grauste uns vor der Parkplatzsuche. Wie wir von unseren letzten beiden Besuchen wissen, ist das ja nicht so einfach. Doch diesmal waren wir schlauer. Als wir uns von Süden anpirschten erblickten wir direkt mehrere Parkflächen. Der sehr ebene Parkplatz war sehr gut gefüllt, daher drehten wir eine Runde durch den Kreisverkehr und wählten den Parkplatz mit der unebensten Zufahrt. Von dort waren es bis zum Arzt nur 700 Meter zu Fuß. Besser und einfacher konnten wir wohl keinen Parkplatz in Telde bekommen.
Anstatt direkt zum Arzt schlugen wir zunächst den Weg zum Parque Arnao, einer Parkanlage in dem Viertel Arnao, wo sich auch der Arzt befindet. Nach unserem letzten Besuch in Telde hatte ich gelesen, dass die Weihnachtsdekorationen im Parque Arnao nun auch aufgebaut wären. Diese konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Auch ein großer Eisbär soll irgendwo im Stadtgebiet stehen. Ein 170 Kilo Koloss. Doch wo der im Stadtgebiet aufgebaut wurde, wurde in dem Artikel nicht erwähnt.
Wir gingen also von unserem Parkplatz zum Weihnachtsgarten im Parque Arnao und kamen per Zufall an dem Eisbären vorbei. Auf dem gleichen Platz, dem Plaza San Gregorio, war eine große Krippe aufgebaut. Auf der Fläche waren nicht nur die typischen Krippenfiguren aufgebaut, sondern viele kleinen Szenen aus dem Leben der Altkanarier. Sehr liebevoll und detailgetreu war alles arrangiert.
In der angrenzenden Kirche herrschte sehr viel Trubel. Ich vermute, dass die Schüler, die später die Kirche verließen, mit an der Gestaltung der Krippe beteiligt waren.
Unser Ziel war weiterhin der Parque Arnao. Durch die mit Lichterketten geschmückte Einkaufsstraße gingen wir auf den Park zu. Dort waren Geschenke, Palmen, ein Zug, Rentiere, ein Pinguin, … aufgebaut. Abends sieht das sicherlich viel schöner aus als tagsüber. Doch eine Übernachtung in Telde ist so gar keine Option. Und in der Dunkelheit fahren wir grundsätzlich nicht. Daher wird uns der Anblick mit Beleuchtung leider verwehrt bleiben.
In einer der Kanaren-Zeitungen hatte ich letztens gelesen, dass die Stadt Telde dieses Jahr190.000 Euro in den Weihnachtsschmuck investiert hat und damit doppelt so viel wie sonst. Im Stadtgebiet wurden 32 Figuren aufgestellt und insgesamt 170.000 LED-Lämpchen sorgen für weihnachtliche Stimmung.
Bis zum Arzt waren es dann nur noch wenige Meter. Inzwischen kennen wir uns in dem Viertel ganz gut aus und fanden ohne Navi dorthin.
Die Englisch-Deutsch-sprechende Dame am Empfang war nicht da. Der Kollege sprach zum Glück auch Englisch und wie sich später zeigen sollte sogar ein wenig Deutsch.
Obwohl recht viel Betrieb war, kamen wir sehr schnell dran. Die Krankenschwester sprach überraschenderweise auch deutsch. Sie hatte mal in Lübeck gewohnt, kam aber eigentlich aus ursprünglich Argentinien. Heute stand dem Fäden ziehen nichts im Weg. Ruckzuck waren die neun Fäden gezogen, noch desinfiziert, was etwas ziepte, und schon waren wir fertig.
Nach dem wir die Rechnung beglichen und den Arztbericht erhalten hatten, machten wir uns auf den Rückweg zu Allmo.
Centro Comercial Las Terrazas
Frank telefonierte noch eine Weile mit einem Bekannten, bevor es dann zum Centro Comercial Las Terrazas ging. Dort wollten wir bei Media Markt nach einem USB-SD-Karten-Adapter schauen. Doch so etwas gab es nicht. Nur einen normalen Kartenleser, den wir zu Hause eh schon haben. Daher verzichteten wir auf die unnötige Geldausgabe. Die Fotos von vorgestern werden bis zu unserer Rückkehr zu Hause schlummern. Und mit der Micro-SD-Karte die seit gestern im Einsatz ist, behelfen wir uns mit Franks Laptop und einer externen Festplatte.
Frank Magen knurrte beim Anblick der Speisen des Rancho Arizona und so kehrten wir dort ein. Unsere eigentlich Mittagspausenzeit war eh schon deutlich überschritten. Während wir auf unser Essen warteten, knurrte mir auch immer mehr der Magen. Das Restaurant war aber auch sehr gut besucht. Von unseren Grilltellern mit Pommes und Salat ließen wir uns ein paar Reste Fleisch einpacken.
Anschließend kauften wir bei Mercadona noch ein paar Lebensmittel ein. Im Wesentlichen Katzenfutter, das Hamstern wir schon mal für unseren Aufenthalt auf den kleinen Inseln, denn dort gibt es kein Mercadona.
Wir waren noch dabei unsere Einkäufe einzuräumen, als ein spanischer Van neben uns hielt. Der Herr war ganz aufgeregt und ich kam gar nicht dazu ihm zu erklären, dass ich ja gar nicht so viel spanisch verstehe. Aber er erzählte munter drauf los. Bekam auch ein paar Antworten von mir, die anscheinend richtig waren. Er war schwer begeistert, dass die Feuerwehr über ein Bett, ein Bad und eine Küche verfügt. Sein Van hat nur ein Bett. Pipi müsste er in der Bar oder draußen machen. Aber nur mit Bett wäre es kein richtiger Camper und deswegen eine Zulassung deutlich günstiger. Zumindest habe ich es so verstanden. Nur schwer konnte er sich von uns losreißen.
Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsziel nahmen wir noch einen Umweg über Aldi in Kauf. Allerdings war der Käse, den ich kaufen wollte, anscheinend ausverkauft. Wie ärgerlich! Und dann ging es endlich zum Parkplatz am El Bufadero.