Ververoda Holiday Resort



Nachdem wir bei unserem Lieblings-Urlaubs-Supermarkt ein paar Lebensmittel (u. a. auch Brötchen und für Notfälle Toastbrot) eingekauft hatten, nahmen wir Kurs auf Porto Heli.

Bei meiner Recherche nach Übernachtungsmöglichkeiten, war ich per Zufall auf ein verlassenes Hotelgelände gestoßen. Daraufhin sah ich mir den weiteren Küstenverlauf bei Karten-Gockel an und wurde fündig. Wie sich herausstellte, gibt es in der Region mehrere verlassene Hotelanlagen. Diese wollten wir uns heute näher ansehen.

Apollo Beach Hotel



Durch einen Wirrwarr von Straßen steuerten wir den Apollo Beach an. Viele Wege führten ins Nichts, bzw. schien die Gebäude nie gebaut worden zu sein, nachdem die Straßen errichtet wurden.

Am Apollo-Beach passierten wie die offene Schranke und parkten Allmo auf einer Grünfläche ein. Nach nur wenigen Schritten erreichten wir die teilweise eingestürzte Strandbar mit Toilettenhäuschen. Im Hauptgebäude befanden sich nur wenige Zimmer. Die meisten Gäste wurden in den doppelstöckigen Bungalow-Reihenhäusern beherbergt. Gänzlich alle Glasscheiben (Schiebetüren) der kleinen Bungalows fehlten. Zwischen Bett und Wand muss kaum Platz zum Bewegen gewesen sein. Die Bungalows, die wir uns ansahen, waren jedoch restlos unmöbliert.



Die Wände im Haupthaus waren teilweise schön bemalt, in maritimer hellblauer Farbe bzw. gab es Tierzeichnungen (teilweise als Tapete) in bunten Pastellfarben. Leider war einiges davon Sprayern zum Opfer gefallen.  Ein großer Pool lud zum Schwimmen ein. Von dort konnten wir auch einen Blick auf die umliegende Küste werfen, was sehr ansprechend aussah.




Ein recht neu aussehender mobiler Basketballkorb stand auf dem Sportfeld. Warum auch nicht. Neuste Unterlagen, die wir fanden, datierten aus dem Jahr 2006

Etwas abseits (also unmittelbar hinter der Schrankenzufahrt) fanden wir den Veranstaltungsbereich mit kleiner Bühne, Schminktisch für Künstler und Bar. Die Tische waren früher auf der Bodenplatte festgeschraubt, zumindest ließen die Löcher im Boden darauf schließen.



Ververoda Holiday Resort



Wir entwirrten uns wieder aus den Wirrwarr-Straßen und fuhren nur ein paar Kilometer weiter. Die offene Haupteinfahrt ließen wir rechts liegen und parkten Allmo am Strand/Hintereingang. In erster Strandreihe lud eine Taverne mit ansprechender griechischer anmutender Wandverkleidung zum Verweilen ein. Zumindest muss es damals so gewesen sein. Aus dem Dschungel lugten ein paar Bungalows hervor. Die meisten Eingänge waren jedoch zugewachsen. Die Gebäude scheinen wohl schon längere Zeit leer zu stehen.

Wir bahnten uns unseren Weg durch das Dickicht und landeten im Poolbereich. Das brackige Wasser war wenig einladend. Anschließend sahen wir uns noch in ein paar Bungalow-Zimmern um. Direkt im ersten Zimmer stießen wir immerhin auf den Namen des Hotels, fanden Aufkleber und eine Speisekarte und ganz viel Durcheinander. Diese waren deutlich größer als die Zimmer am Apollo Beach, jedoch auch weitestgehend unmöbliert. Zumindest die Zimmer, die wir uns ansahen.




Vor dem Hauptgebäude schien sich die örtliche Mülldeponie zu befinden. Zumindest lag dort allerlei Unrat herum und nicht nur Sachen, die aus dem Hotel kamen. Wir betraten den Eingangsbereich und gingen zunächst in den Keller. Irritiert waren wir darüber, warum die Wände auf einem halben Meter Höhe mit einer Teermasse beschmiert wurden. Dies zog sich über die Flure, sogar bis in die Mitarbeitertoiletten durch. Schon merkwürdig.

Im Keller befand sich wohl auch das Archiv. Doch die Regale mit den dicken Ordnern müssen bereits vor Jahren umgeworfen worden sein. Über allem lag eine dicke Staubschicht. Wir entdeckten auf die Schnelle Ordner von 1977 und 1978.




Im Erdgeschoss waren die Wände des Speisesaals schön verkleidet. Die Deckenverkleidung hatte sich jedoch gänzlich gelöst und lag auf dem Fußboden. Im Hotel waren Rohre und Kabel im großen Stil entwendet worden. In den Wänden und auf den Böden gab es riesige Löcher. In den Zimmern war kaum noch etwas vorhanden. Ab und zu fanden wir ein Telefon und nachher sogar zwei blau geblümte Duschvorhänge, die eigentlich noch ganz gut aussahen.

Wir verließen das Ververoda Holiday Resort über die Hauptzufahrt und gingen an der Straße entlang zu den Sportplätzen. Neben den beiden Sportplätzen befand sich auch noch ein grün bewachsener Spielplatz, den wir uns nicht näher ansahen.

Über die Hauptstraße gingen wir zu Allmo zurück, damit wir nicht wieder durch den Dschungel laufen mussten. Dabei entdeckten wir weiter die Straße runter ein weiteres augenscheinlich leerstehendes Hotel. Ein Blick auf Karten-Gockel verriet: Der Pool ist leer. Folglich ist das Hotel ebenfalls verlassen. Eigentlich reichten uns zwei verlassene Hotels für den heutigen Tag, doch als wir beim näher kommen sahen, dass das Hotel noch nicht seit Urzeiten leer stehen konnte, fuhren wir es doch an.

Cosmos Hotel



Auf dem Basketballplatz warfen Jugendliche Körbe. Wir bogen rechts ab. Das Tor zur Lieferantenzufahrt war verschlossen, doch der Weg zum Hauteingang war frei. Wir parkten direkt vor dem Eingang. Der Eingangsbereich war weitläufig und hell. Vor der Rezeption lagen Teile eines Scrabble Spiels. In den Räumlichkeiten dahinter (u. a. Büro des Managers) lagen Trivial Pursuit Karten und dutzende von Geschäftsunterlagen. Viele Ordner und Unterlagen lagen auf den Böden verteilt. Ein dicker Tresor lag mitten im Weg. Die neuesten Unterlagen stammten aus September 2017. Danach schienen die Pforten für immer verschlossen worden zu sein. Zumindest was die Gäste anbelangt. Die Türen standen ja offen.



Wir hatten die Hoffnung, dass wir in einem erst kürzlich geschlossenen Hotel noch mehr Sachen finden würden, was teilweise auch zu traf. Zum Beispiel waren in der Küche noch Lüftungsrohre und Kühlschränke vorhanden. Ab und zu stand noch ein Bett mit Matratze in einem der Zimmer und die runden Wandspiegel hingen auch noch. Doch die großen Heiz- und Kühlgeräte standen in der ersten Etage im Flur, so als warteten sie darauf abgeholt zu werden (Schrottwert?). Manche standen auch noch in den Zimmern, allerdings schon vom Boden losgeschraubt. Auch die Armaturen der im 70er Jahre Charme ausgestatteten Badezimmer (die Badkeramik war in verschiedenen Pastelltönen gehalten) fehlte gänzlich. Die Türklinken der Zimmer konnte auch jemand gebrauchen. So geschah es, dass Franky sich selbst einsperrte als bei Durchzug die Tür zum Flur zu fiel. Wie gut, dass ich auf dem Flur stand und ihn befreien konnte.




Im Untergeschoss hingen tatsächlich noch die Vorhänge an den Fenstern und irgendjemand hatte aller blauen Sitzpolster im Flur gestapelt (sogar die Kartons zu den teilweise sehr gut aussehenden Polstern lagen daneben).

Hinter dem Discobereich befand sich ein Lager für die Strandutensilien, mit Flossen, Schwimmwesten, etc. Vorbei an der Heizungsanlage und dem Trafo (den irgendwer mitten in den Weg gelegt hatte) gingen wir zu Allmo zurück. Den Außenbereich sahen wir uns nicht weiter an.





Wir wunderten uns etwas darüber, wie ein Hotel, mitten in einer Bebauung so zerstört werden kann, ohne das jemand darauf aufmerksam wird. Aber vermutlich verschlossen die Anwohner einfach nur die Augen vor dem Vandalismus und den Entwendungen.


Der Hunde-Rudel, der in der Grünanlage wohnt und sich unweit von Allmo niedergelassen hatte, lief davon als wir zurück kamen. Also gab es kein Futter.

Wir fuhren noch ein paar Kilometer um das Hafenbecken und parkten Allmo mit Blick auf Porto Heli ein.

Mit Emma unternahm ich noch einen kleinen Spaziergang zur unspektakulären Akropolis von Halieis. Den Rückweg lief Emma fast ganz allein. Nur ab und zu musste ich sie wieder in die richtige Bahn bringen.

Beim Blick über die Bucht sahen wir auf der anderen Seite einen Zweimaster mit Schlagseite im Meer liegen. Mal sehen, ob wir uns den morgen noch etwas näher ansehen werden.




Am Abend war – vermutlich vom anderen Ende der Bucht – Musik zu hören, bis lange in die Nacht hinein.

Sonntag, 12. Februar 2023



Eine leichte Frostschicht lag am Morgen über Allmo, doch die Sonne war fleißig dabei alles zum Schmelzen zu bringen.

Nachdem in der Nacht von irgendwoher Musik kam, lauschten wir am Morgen der Predigt. Ob diese von einem griechisch-orthodoxen Priester oder einem Iman gehalten wurde, wissen wir nicht. Es war auf jeden Fall sehr langwierig. Gibt es in Griechenland eigentlich Moscheen? Bisher war uns dies zumindest noch nicht aufgefallen.

Auch wenn der Tag schön zu werden schien, wollten wir keine weitere Nacht an dieser Stelle verbringen. Dafür war es dann doch ein wenig zu unruhig.

Wir machten uns zu einem weiteren verlassenen Hotel auf. Dies befand sich jedoch gänzlich umbaut von schönen Villen und Apartmenthäusern. Ein hoher Betonzaun umfasste das vermeintliche Grundstück mit dem verlassenen Hotel. Den Sportplatz lag direkt hinter dem Zaun. Doch ein Zugang zu dem Gelände war dort nicht möglich.

Das Wendemanöver mit Allmo dauerte ungefähr zehn Züge. Dann standen wir in der Richtung aus der wir kamen. Wieder ging es vorbei an den vielen dick eingezäunten Grundstücken.


Hotel Cap d’Or



Bei Kosta gab es auch noch einen leerstehenden Hotel- und Apartmentkomplex. Die verlassene Anlage des . Der Komplex befindet sich inmitten einer Bebauung. Dadurch und aufgrund der vorhandenen Videoüberwachung ist die Anlage noch keinem Vandalismus zum Opfer gefallen. Die Gartenanlage ist recht gut gepflegt, eine Schubkarre und ein Rechen standen an der Seite. Die Minigolfbahn ist jedoch nicht nutzbar. So weit geht die Pflege dann doch nicht. Wozu auch? Tische, Stühle, Strandschirme standen im Restaurant mit Panoramablick aufeinandergestapelt. Die Scheiben waren schon arg schmutzig.



Sehr gerne hätten wir einen Blick in eins der Zimmer und die Küche geworfen. Denn dadurch, dass alles verschlossen ist, wird sich im inneren noch alles im Original-Zustand befinden. Wann die Anlage das letzte Mal für Gäste geöffnet hatte, wissen wir leider nicht. Der verblichene Schriftzug am Gebäude und das nicht wirklich lesbare Blechschild lassen vermuten, dass dort schon länger keine Gäste mehr einchecken.

Wir verließen die beliebte Touristenregion um Porto Heli und nahmen Kurs auf Ermioni.

tbc

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