Barranco de Guarimiar



Wir schlugen den Weg in Richtung Pastrana ein. Eine schmale, aber nicht zu schmale, Straße führte uns in ein wunderschönes Tal des Barranco de Guarimiar hinein, welches von einer unfassbar schönen Bergkulisse eingerahmt wurde.

Wir parkten zu Beginn der kleinen Ortschaft Rumbazo. Dort gibt es eine kleine geschotterte Fläche, auf der ein paar Fahrzeuge Platz haben. Informationstafeln informieren über die Wander- und Radwege.

Wir wollten nur ein wenig oberhalb des Barranco de Guarimiar in Richtung Imada laufen. Aber nur ein kleines Stückchen. Denn hoch nach Imada sind es für uns viel zu viele Höhenmeter und umgekehrt (also hinunter von Imada) würden vermutlich die Knie ihren Dienst versagen. Wobei diese komplette Wanderung landschaftlich sehr reizvoll sein soll. Wer es nicht scheut viele Höhenmeter hoch und runterzulaufen, der kann natürlich auch nach Imada hoch und auf der anderen Seite vom Barranco wieder hinunter zum Ausgangspunkt laufen. Das wären dann um die 12 Kilometer.

Wie gesagt, beschränkten wir uns darauf nur ein kleines Stück entlang des Barranco zu laufen. Bevor wir den Wanderweg erreichten, ging es sehr steil über Teer nach oben. Der Wanderweg führte dann quasi an der Terrasse von einem Haus vorbei und dann landeten wir auf dem eigentlichen Pfad. An einer bewohnten Höhle oder besser gesagt Felsnische, befand sich ein kleiner Garten mit Gemüse. Einen Pferch gab es auch, allerdings war dieses leer. In einer Regentonnen wurde Wasser gesammelt.



Wenige Meter später  gab Frank auf. Er fühlte sich nicht gut genug, um weiter zu laufen. Ich ließ ihn an einem schattigen Plätzchen zurück und folgte dem Weg noch ein wenig.

Die Landschaft fesselte mich. Die Berge, der blaue Himmel, die Palmen (leider auch viele kopflose), … Ich kann es selbst kaum glauben, dass mich La Gomera so begeistert! Frank ist regelrecht entsetzt darüber, weil es doch Berge sind und kein Meer. Und zugegebenermaßen, die Stellplätze am Meer sollen auf La Gomera nicht so der Hit sein. Frank hat ja Recht: In Sachen Stellplätze am Meer ist und bleibt Fuerteventura gefolgt von Lanzarote unsere Lieblingsinsel. Aber es sieht ganz danach aus, als wenn landschaftlich La Gomera Spitzenreiter wird. Wobei wir El Hierro noch nicht kennen. Teneriffa schließe ich für diesen Posten einfach mal aus. Dafür ist die Insel zu touristisch und zu stark bebaut.



Ich folgte dem Wanderpfad ein Stück weiter in die Berge hinein. Das meiste ging ebenerdig zu laufen bzw. mit minimaler Steigung. Ich genoss den Anblick der Landschaft und konnte mich kaum satt sehen, so glücklich war ich. Schon merkwürdig, was diese Insel mit mir anstellt.

Nach insgesamt 900 Metern drehte ich dann allerdings um. Zum einen wollte ich Frank in seiner so mittelprächtigen Verfassung nicht so lange allein lassen und zum anderen hätte es neue Ausblicke auf diese wunderschöne Landschaft erst wieder auf der anderen Seite von dem nächsten Felsen gegeben. Daher kehrte ich um, sammelte Frank ein, der sich freute, dass ich zurückkam.



Wir verließen das Tal auf dem selben Weg, auf dem wir auch gekommen waren und fuhren etwas weiter in den Norden.

Unterwegs hielten wir an einer Stelle, von wo aus ein Wanderweg zum Drago de Agalan führt. Zu sehen war der Drachenbaum von dieser Stelle nicht. Und da wir Drachenbäume von La Palma schon sehr gut kennen, kam die Wanderung dahin für uns eh nicht in Frage.

Ermita el Paso



Für die Mittagspause hatte ich uns einen Picknickplatz an der Ermita el Paso ausgesucht. Entlang der Straße befanden sich mehrere Baustellen. Teilweise war bereits neuer Teer aufgebracht worden, teilweise wurde noch fleißig die alte Straße zerstört. Von dem Parkplatz an der Ermita waren die Geräusche der Maschinen sehr gut zu hören.

Frank fühlte sich so gar nicht wohl und wir dachten, dass frische Luft nicht schaden könnte und wir uns auf dem Picknickplatz im Schatten hinsetzen. Doch kaum das wir losgelaufen waren, fing Frank an zu zittern. Der Wind setzte ihm unglaublich zu (okay, wir befanden uns auch schon wieder auf 1100 Metern). Er verkrümelte sich stattdessen in der kuscheligen Doka, während ich zum Picknickplatz und der kleinen Kapelle hochging.


Der Picknickbereich war komplett überdacht und mehrere Grills, sogar mit Grillrosten, und ein großer Backofen, standen dort zur Nutzung bereit. Alles war ordentlich saubergefegt. Entsprechende Feger, Besen, Kehrbleche lagen bereit. Ich drehte nur eine kleine Runde und ging dann auch zu Allmo zurück.

Frank lag eingemummelt unter der Decke und fror immer noch. Während er versuchte warm zu werden und etwas zu schlafen schnappte ich mir ein Buch. Später nahm er eine Paracetamol und noch eine aufgelöste Aspirin. Der Versuch Fieber zu messen scheiterte daran, dass die Batterien vom Fieberthermometer leer waren.

Frank fühlte sich fit genug, um uns 6 Kilometer weiter zu unserem Übernachtungsplatz zu fahren.

Tbc

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