Anders, als erwartet verbrachten wir eine ruhige Nacht auf dem geteerte Parkplatz in der nähe der Playa de Los Cancajos. Erst gegen halb 7 Uhr drang der erste Straßenlärm zu uns, welch eine erträgliche Zeit.
Nach einer Bürozeit und einem späten Frühstück sollte es weiter gehen. Der Plan war quer über die Insel an die Westküste zu fahren. Dort wollten wir schauen, welcher der Orte uns für Silvester am ehesten zusagt. Insbesondere was die Parkplatzsituation betrifft. Doch zuvor wollten wir uns die Playa de Los Cancajos ansehen.
Die Sonne schien, es wehte kein Lüftchen und war dadurch schon früh sehr warm. Temperaturen um die 22 Grad waren für heute gemeldet. Ein Blick auf die Wettervorhersage für Santa Cruz de La Palma sagte für die nächsten sechs Tage Sonne satt voraus. Danach war ein Sonne-Wolken-Mix gemeldet.
In Anbetracht des schönen Wetters entschieden wir uns dafür einfach an Ort und Stelle den Tag und auch die kommende Nacht zu verbringen. Doch auf 2,5 Parkplätzen sollte Allmo nicht stehen bleiben. Daher parkte Allmo brav in eine längere Parkbucht um, wir schnappten uns unsere Bade- und Schnorchelsachen und gingen zurück an den Strand.
In der Zwischenzeit hatten sich ein paar mehr Strandbesucher eingefunden, die wie wir das schöne Wetter zum Sonnenbaden, im Wasser planschen und schnorcheln nutzten. Auch eine Tauchschule scheint in der Nähe ihren Sitz zu haben.
Nachdem wir eine Weile auf unserer Picknickdecke die Sonne genossen hatten, stachen wir anschließend mit der Schnorchelausrüstung in See. Inzwischen hatten die Wellen jedoch zugenommen, so dass das Anziehen der Flossen unter erschwerten Bedingungen erfolgte. Hinzu kam auch noch, dass ich mich erst an die frischen Wassertemperaturen gewöhnen musste.
Direkt zu Beginn begrüßten uns die ersten Fische. Das Wasser war glasklar und die Wellen machten uns nicht viel aus. Aufeinandergestapelte dicke Felssteine (wie Legosteine nur in Grau) dienen in der Bucht als Wellenbrecher, eine gespannte Leine grenzt zusätzlich den Schwimmbereich zum Meer hin ein. Unter Wasser befanden sich an mancher Stelle dicke Lavabrocken, teilweise von kleinen Korallen überzogen. Papageienfische und andere Fischfreunde schwammen umher. Es hatte sich somit gelohnt ins Meer einzutauchen.
Beim Verlassen des Wassers merkten wir, wie die leichte Strömung vom Strand weg in Richtung mehr zieht, doch die Wellen brachten uns zurück zum schwarzen feinsandigen Strand.
Mittags holte ich uns belegte Brötchen und Frank sorgte später auch noch für eine kleine Stärkung.
Unser Einstieg auf La Palma, der fünftgrößten der Kanarischen Inseln, verlief also völlig entspannt. Wir erfreuten uns nicht nur an dem sonnig warmen Wetter, sondern auch an der schönen Landschaft. Die Bucht der Playa de Los Cancajos hat nicht nur Wellenbrecher-Legosteinen, sondern – was viel schöner ist – interessante Lavasteine befinden sich in- und außerhalb des Wassers.
Im Hintergrund ragen hohe Berge, die dicht grün bewachsen sind (auf den hintersten Bergen sieht es so aus, als wären es Nadelbäume). Kleine Siedlungen bzw. einzelne Häuser befinden sich im unteren Bereich der Berge. Ist sieht auf jeden Fall sehr idyllisch aus und wir sind schon gespannt mehr von La Palma zu entdecken.
Als die Sonne sich begann hinter den Palmen zu verstecken ging’s für uns zu Allmo. Ein wenig später kochten wir. Heute gab es die an der Frischtheke gekauften Hamburger. Auch wenn der Parkplatz bereits im Schatten lag, war es draußen noch angenehm warm, so dass wir auf einem Mäuerchen saßen und unsere Hamburger aßen.
Freitag, 29. Dezember 2023
Ein neuer sehr sonniger Tag erwartete uns. Nach dem Frühstück telefonierte Frank mit einem Kunden und ich sah mir die ehemaligen Salzbecken Salinas de Los Cancajos an. Diese befinden sich, umringt von Ferien- und Apartmentanlagen, direkt am Meer. Ein schön angelegter Fußweg, mit kleinen Miradoren führt am Meer entlang. Beeindruckender als die Salinen war der Blick auf die, durch alte Lavaflüsse geprägte, Küstenlandschaft. Glasklar war das Meer.
Zu Beginn des Weges kam ich an einem kleinen Bücherschrank vorbei und kam nicht umhin eins der Bücher (ein englisches) mitzunehmen. So spazierte ich also mit einem Buch in der Hand zu den Salinen und wieder zurück.
Zu Beginn des Weges kam ich an einem kleinen Bücherschrank vorbei und kam nicht umhin eins der Bücher (ein englisches) mitzunehmen. So spazierte ich also mit einem Buch in der Hand zu den Salinen und wieder zurück.
Frank war mit seiner Bürozeit noch nicht fertig und ich machte es mir auf dem Mäuerchen gemütlich und las ein wenig. Plötzlich wurde ich von einem Herrn auf Deutsch angesprochen. Ob das mein Fahrzeug wäre, Frank kam in dem Moment dazu, weshalb ich dann antwortete, dass es unser Fahrzeug ist. Edi lebt seit über 15 Jahren auf den Kanaren und war ursprünglich auch mit einem Camper (Düdo) rübergekommen. Nach einer längeren Zeit auf Teneriffa verschlug es ihn und seine Frau nach La Palma. Wir unterhielten uns eine ganze Weile.
Ich sprach Edi auf eine Situation vom heutigen Morgen an und wie wir das einzuschätzen haben. Denn kurz nach dem wir gefrühstückt hatten klopfte ein Spanier an unsere Tür und quatschte so viel und so schnell auf Spanisch, dass ich nur Bruchstücke davon verstand. Es ging wohl darum, dass wir auf einem Parkplatz stehen und der zum Parken gedacht ist und nicht, um die Nacht dort zu verbringen. Wobei ich mich dann frage, warum andere Fahrzeuge (ohne Menschen) auch dort über Nacht stehen dürfen). Zum Übernachten sollten wir uns oben zu den Kuschelcampern (das hatten wir uns gestern angesehen und da dort wohl (nur) Dauercamper stehen, wollten wir uns nicht dazugesellen) hinstellen. Am Rande des Parkplatzes standen auch Camper, nur war dort weder bei unserer Ankunft spät abends noch gestern Morgen beim Umparken etwas frei. Ich meine er hätte gesagt, dass der Parkplatz zum Parken für Strandbesucher wäre, und wegen der Feiertage wäre viel los. Wie gut, dass wir den Parkplatz fast immer halb leer gesehen haben und seit dem Umparken ja auch tatsächlich nur noch eine Parklücke in Anspruch nahmen. Wie dem auch sei. Ich erklärte dem Herrn, dass wir heute noch fahren würden. Er entschuldigte sich dann noch (irgendwas mit Disculpe). Was er vorher mit Guardia Zivil erzählt hat, weiß ich auch nicht wirklich. Edi meinte dazu nur, dass sich da wohl einer wichtigmachen wollte. Er hätte bisher nicht erlebt, dass es irgendwo Probleme gegeben hätte. Am besten pflichten wir immer schön bei, entschuldigen uns und versprechen gleich zu fahren, damit würden wir sehr gut klar kommen.
Die Zeit verging wie im Flug, und als Edie sich auf dem Weg nach Hause machte, setzten wir unsere Reise auch fort.
Piramide de Vandama
Wir stoppten auf der anderen Seite des Hügels, den wir die ganze Zeit sehen konnten, denn dort steht eine Pyramide. Zugegeben war sie weit weniger spektakulär als die Pyramiden in Ägypten. Aber warum steht auf La Palma überhaupt eine Pyramide? Wir wissen es nicht und die Forscher sind sich darüber auch noch uneins. Ob die Pyramide aus der Zeit der Alt-Kanarier stammt oder von den ersten Siedlern gebaut wurde ist nicht klar und anscheinend beschäftigt sich auch niemand näher mit der Erforschung dieser Pyramide.
Anschließend ging’s für uns ein gutes Stück in den Süden der Insel.
Tbc