Casa Museo del Campesino


Auf dem Weg nach Famara kamen wir am Monumento al Campesino vorbei. Diese weiße Konstruktion aus alten Wassertanks wurde von – wie könnte es anders sein – Cesar Manrique entworfen. Auch wenn wir bisher uns gut vor seiner Kreativität verstecken konnten, kommt man irgendwann auf Lanzarote nicht an ihm vorbei.

Das Monument wurde zu Ehren der Bauern und Arbeiter erschaffen, die unter den schweren Bedingungen auf Lanzarote (Lavaböden) ihre Arbeit verrichten.

Neben dem Monument befindet sich das Casa Museo del Campesino. Ein Museum (es werden alte landwirtschaftliche Geräte ausgestellt) mit kleinen Gebäuden in denen kunsthandwerkliche Dinge verkauft werden. So gibt es beispielsweise ein Casa mit gehäkelten Taschen, bedruckten Stoffbeuteln oder mit geflochtenen Hüten und Körben, Sachen aus Holz und selbsthergestellte natürliche Seifen.



Das Gelände ist schön angelegt, mit gepflegten Blumenbeeten. Die Häuser strahlten im hellsten weiß. Auch der Boden war teilweiße weiß gestrichen, so dass es regelrecht in den Augen weh tat. So grell war es. Hinter uns übersah eine Frau die Stufen oder kam unglücklich auf. Wir vernahmen nur einen Schrei und anschließend saß sie auf dem Boden. Ob sie nur umgenickt war oder sich sogar was gebrochen hat? Frank meinte, dass der Fuß nicht so gut aussah. Da ihr Partner bei ihr war beschäftigten wir uns nicht weiter damit. Was hätten wir auch ausrichten sollen?


Mit dem Herrn, der die Seifen verkauft (ein Stück Seife nahmen wir als Reise-Souvenir mit) kamen wir ins Gespräch. Die Seifen wurden ursprünglich von seiner Frau (einer Spanierin, er selbst ist Deutscher) bzw. deren Mutter und Oma hergestellt. Es handelt sich also um eine Familientradition. Die Herstellung einer Seife dauert mehrere Wochen, weil es durch das Trocknen sich der ph-Wert reduziert.

Er erklärte uns, dass die Lava in der Nacht die Feuchtigkeit speichert und sie dann langsam wieder abgibt. So ist es zumindest normalerweise, wenn nicht gerade Calima herrscht und es auch nachts noch sehr warm ist und sich keine Feuchtigkeit bildet. Daher hat Seramis sich das Bewässerungssystem also abgeguckt.



Früher wurden die Häuser nur einstöckig gebaut und hatten eine nur geringe Größe. Dies lag daran, dass es auf Lanzarote keine Bäume gibt und für die Dachbalken benötigt man nun mal Holz. Reiche Leute konnten sich dieses von anderen Kanareninseln liefern lassen, doch für die normale Bevölkerung war dies zu teuer. Stattdessen behalf man sich mit den „Stängeln“ der Agaven. Wenn diese verblüht waren und der lange Stiel abstarb, verwendete man diese Stiele als Dachbalken. Natürlich nur die, die kräftig genug waren. Diese hatten eine maximale Länge von 4,5 Metern, so dass die Häuser entsprechend der Länge der Agaven-Stiele in Breite und Länge gebaut wurden. Wir waren froh, wieder etwas dazugelernt zu haben.

In der Casa Museo del Campesino werden ab und zu auch Workshops angeboten. Zum Beispiel, wie man das landestypische Gofio-Brot backt, die Herstellung von Töpferwaren, … So richtig Werbung wird dafür nicht gemacht und wir fragten in dem kleinen Büro auch nicht nach.

Wir kehrten zu Allmo zurück und nahmen endlich Kurs auf Famara.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert