Und wenn man denkt, es kommt nicht schlimmer, dann kommt es schlimmer. Vom Timanfaya Natinalpark fuhren wir weiter nach El Golfo. Einer der Reisebusse hatte den gleichen Weg und damit der uns am Ziel nicht in die Quere kommt, unternahmen wir zunächst einen Abstecher zu einem kleinen Lavaschlot. Von außen war der nett anzusehen. Insbesondere auch wegen der verschiedenen Farben. Doch von innen war dieser zugeschüttet worden. Gefühlt lag dieser auf einem Privatgrundstück. Zumindest war eine Kette an der Zufahrt zu einem Gebäude angebracht. Ein Schild mit „privado“ war jedoch nicht zu sehen.
Über eine schmale Piste kürzten wir den Weg ab und gelangten kurz vor dem Parkplatz zum Aussichtspunkt wieder auf Teer. Wir bekamen den Schreck unseres Lebens. Okay, dass ist vielleicht übertrieben. Aber zumindest des heutigen Tages. Der Parkplatz war voll. Voll mit Pkws und voll mit Bussen. Daher fuhren wir zunächst einmal durch das Dorf. Am Ende des Dorfes befindet sich ein Parkplatz, der allerdings heute gesperrt war. Ein Zelt war aufgebaut, anscheinend wird dort bald eine Veranstaltung stattfinden.
Wir wendeten und stellten Allmo neben der kleinen Steinmauer am Straßenrand ab. Vom diesem nördlichen Ende El Golfos führt ein 12 Kilometer langer Wanderweg über die Lava bis zur Playa de la Madera. In dessen Nähe wir das letzte Wochenende verbracht hatten. (Am Nachbarstrand befand sich die Höhle von Fred und Wilma Feuerstein.)
Eine Schwimmbad-Leiter war an den Lavafelsen montiert und führte hinunter in das Wasser des Atlantiks. Das war heute jedoch sehr aufgewühlt und lud nicht zum Schwimmen ein.
Nach einer Weile fuhren wir wieder durch das Dorf und wagten uns auf den Parkplatz für den Mirador. Am Rand war alles zugeparkt und auch in der Mitte stand eine Reihe mit Pksw. Schlau wie Frank ist, parkte er Allmo in zweiter Reihe hinter drei Pkws, die mit der Front in Richtung Ausfahrt geparkt standen.
Wir wollten nicht mit der frisch eingetroffenen Busladung zum eigentlichen Mirador, und gingen daher erst den kurzen Weg, von wo aus wir nur auf den Playa El Golfo sehen konnten. Die Fischerboote machten sich ganz nett auf dem Strand.
Dumme und egoistische Menschen
Immer weitere Busladungen Touristen wurden ausgespukt, so dass wir nicht umhinkamen, uns der Karawane anzuschließen. Doch was war das? Frank hatte sofort geblickt, dass dumme, egoistische Menschen die Pkws, hinter denen wir standen, auch noch von vorne zugeparkt hatten. Wir blöd muss man denn sein? Ich war ja der Ansicht, dass wir zuerst dort standen, doch Frank wollte so nicht zum Mirador gehen. Also gingen wir zu Allmo. Glücklicherweise kamen die Leute von dem ersten Pkw gerade zurück. Nachdem ich dem Herrn zunächst auf Englisch erklärte, wie doof die anderen Leute doch sind, sprachen wir anschließend auf Deutsch weiter. Noch während er dabei war auszuparken, wollte schon das nächste Auto sich vor ihm platzieren. Und ein weiteres Auto war schon dabei daneben zu parken. Beide Fahrzeuge brachte ich zum Halten. Der einen Fahrerin erklärte ich, dass sie näher an den Pkw zur anderen Seite parken soll, damit wir in die Lücke passen. Doch die fuhr dann direkt auf dem Parkplatz weiter. Allmo zwängte sich in die Parklücke, die der nette Herr freigemacht hatte. So standen wir gut und konnten uns den Menschenmassen in Richtung Mirador anschließen.
Doch was hat es mit dem Mirador auf sich? Am Ende eröffnet sich ein Blick auf den Charco Verde, einem grünen Teich. Der eigentliche Name lautet Charco de los Clicos, wie der gleichnamige Strand. Doch aufgrund der grünen Farbe hat sich der Name Charco Verde durchgesetzt.
Der Zugang zum Charco Verde selbst ist verboten. Entsprechende Holzpflöcke sind unten davor aufgestellt. Ob der Zugang vom Playa El Golfo zum Playa de los Clicos möglich ist, wissen wir nicht. Wir kämpften uns zur Spitze des Aussichtspunktes vor und konnten gleichzeitig auf den Charco Verde und den Atlantik schauen. Die farblichen Kontraste sind schön. Genießen konnten wir es jedoch aufgrund der Menschenmassen überhaupt nicht.
Leicht genervt gingen wir zum Parkplatz zurück. Inzwischen parkten dort 6 große Reisebusse. Jedoch waren tatsächlich mehrere Pkw Parkplätze frei. Wir waren froh, dass niemand so schlau war, sich vor Allmo zu stellen und konnten einfach geradeaus rausfahren.
Was haben wir heute gelernt? Touristen-Hotspots sollte man sehr früh morgens anfahren. Oder meiden, insbesondere wenn auch noch mehrere Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen.
Zwei Strände (und mögliche Übernachtungsorte) in der Nähe von El Golfo wollten wir uns noch ansehen.
Los Hervideros
Den Playa de Montana Bermeja ließen wir zunächst rechts liegen und fuhren bis Los Hervidoros durch. Dort endet auch die Straße, bzw. ab dort ist sie in Richtung Janubio gesperrt. Um nicht die eigentlichen Abbiegespuren und Sperrflächen zuzuparken, parkten wir Allmo (wie andere auch) am Straßenrand. Warum der riesige Parkplatz bei Los Hervideros fürs Parken gesperrt ist, machte für uns keinen Sinn. Aber was ist überhaupt sinnig?
Für uns stand sofort fest, dass wir an beiden Orten nicht übernachten werden. Zu viele Menschen und keine schöne Möglichkeit zu stehen.
Das besondere an Los Hervideros ist die Höhle, durch die die Wellen des Atlantiks fließen und an den Höhlenwänden zerschellen.
Durch die zerklüftete Landschaft kann dieses Schauspiel nicht nur vom Rande des eigentlichen Parkplatzes betrachtete werden. Es wurden zwischen den Lavafelsen Wege angelegt und mit Steinen kleine Balkone gebaut, so dass das Tosen des Meeres und die gewaltige Kraft des Wassers von mehreren Stellen aus beobachtet werden kann.
Als wir uns auf dem Weg zurück zu Allmo machten, herrschte leichtes Parkchaos. Anstatt, so wie wir, am Straßenrand zu parken, wurden die Sperrflächen zugeparkt und somit für größere Fahrzeuge ein leichtes Wendemanöver unmöglich gemacht. Wie gut, dass wir früh genug dort waren.
Obwohl es bis Janubo eigentlich nur zwei Kilometer von Los Hervideros sind, müssen wir, aufgrund der Straßensperrung, wieder den gleichen Weg zurückfahren. Wir nutzen die Gelegenheit dann doch noch am Playa de Montana Bermeja anzuhalten. Mit Blick auf den kleinen Charco Verde und das Meer gönnten wir uns einen kleinen Mittagssnack. Anschließend sahen wir uns noch den mini Charco Verde aus der Nähe an.
Dann ließen wir den Trubel um El Golfo hinter uns und fuhren nach Janubio.
Tbc