Bereits auf der Fahrt fesselten uns die Berge, die sich am Oued Laou befinden. Eine schöne Kulisse. Zunächst stoppten wir am Aussichtspunkt, konnten jedoch den Wasserfall, den es dort gibt, nicht sehen. Der Bereich lag aber auch im Gegenlicht. Dafür sah der Canyon schön aus.

Weil’s so warm war und wir ans Wasser wollten, taten wir das, was wir sonst auf den Reisen nicht machen. Wir fuhren auf einen Campingplatz (Camping Amine Noureddine Iboharen). Wobei das vielleicht von der Bezeichnung her nicht ganz zutreffend ist. Es handelt sich um eine geschotterte Fläche, auf der Fahrzeuge aller Art Platz haben.

Der Eigentümer war nicht zu Hause, wurde aber von den Gästen, die dort waren (Verwandtschaft?) angerufen. Wir sagten, dass es nicht eilen würde und wir erstmal zum Fluss gehen. Die Abkühlung tat richtig gut. Das Wasser hatte eine angenehm erfrischende Temperatur. Frank überlegte schon, dass Kajak aufzubauen. Allerdings ist morgen schlechteres Wetter gemeldet und nur für einen Tag wollte er sich die Arbeit nicht machen.

Wenig später kam der Eigentümer, der kein Englisch sprach. Einer der Gäste übersetzte für uns. Der Eigentümer war begeistert, dass wir mit Allmo hier stehen und fragte, ob er Fotos für Gockel machen könnte. Ja klar. Und er bat uns eine positive Bewertung abzugeben. Für seine Familie sind die 50 Dirham, die eine Übernachtung kostet (also etwas weniger als 5 Euro) ein kleines Zubrot. Wir hätten Toiletten nutzen und auch unseren Wassertank auffüllen können. Doch beides nahmen wir nicht in Anspruch.

Frank ging dann noch mit dem Übersetzer an den Fluss und erfuhr, dass es einen komplizierten Weg zu einem Wasserfall gibt. Dazu müsste man jedoch zunächst ein Stück mit dem Auto fahren und dann im Canyon weiter. Am besten wäre es mit einem Guide. Am Abend suchte und fand ich bei Wikiloc die Wanderung zum Wasserfall. Tatsächlich ist der Weg nicht ganz Ohne. Man muss mit Hilfe von Seilen sich an einem der Wasserfälle hochhangeln. Also eher Canyoning, als nur eine normale Wanderung.

Als wir im Wasser waren, sahen wir eine größere Gruppe, die dort zeltete. Die jungen marokkanische Männer kamen später vorbei, weil sie Holz sammeln wollten. Zwei von ihnen waren so begeistert eine alte Feuerwehr als Camper zu sehen, dass sie aus dem Stauen nicht mehr herauskamen. Wieder ein sehr schöner Kontakt.

Von dem Übersetzer und seiner Frau bekamen wir später noch Minztee angeboten. Was er in der typischen marokkanischen Art und Weise servierte. Frank mag ja keine warmen Getränke und lehnte ab. Ich freute mich, über diese liebe Geste und nahm ein Glas. Der Tee war lauwarm und ungesüßt. Vielleicht sollte Frank nächstes mal auch davon probieren.



Frank zauberte uns dann wieder ein leckeres Abendessen. Es gab eine Kartoffel-Frühlingszwiebel-Schinkenspeck-Pfanne. Wobei mir der Schinkenspeck nicht so gefiel. Der Rest war wirklich lecker.

Natürlich gab es auch auf diesem Platz eine kleine rotgetigerte Katze, die wir gerne fütterten. Die Hunde beäugten das kritisch. Also gab ich je einen Löffel dem Kätzchen und einen an die Hunde. Ja ich weiß, dass es an den Größenverhältnissen nicht angepasst war. Aber das Kätzchen hatte deutlich weniger zuzusetzen und schrie lauter.

Der Eigentümer kam noch zu uns, mit je einem Minzstengel und signalisierte uns mitzukommen. Er schnitt uns noch weitere Minze ab und schenkte uns noch 3 Auberginen – frisch vom Strauch. Er erklärte (oder versuchte zu erklären, weil es sprachliche Barrieren gab), dass es Toiletten gibt. Und wollte eigentlich von uns Wissen, ob wir eine Dusche benötigen. Das verstanden wir aber nicht richtig. Allerdings gab es einen Gast vom Zeltplatz, der seit 10 Jahren in Deutschland lebt und für uns übersetzte. Eine Dusche benötigen wir nicht, weil wir anspruchslos sind. Wir hatten uns bewusst für diesen günstigeren Platz entschieden. Direkt nebenan wird der doppelte Preis verlangt. Wenn er Duschen hätte, müsste er auch mehr Geld nehmen. Für andere mag es wichtig sein, für uns nicht.

Wichtig war ihm, dass wir bei Google eine gute Bewertung abgeben und auch mit Foto, damit andere Europäer auch hierhin kommen. Ich wies auf die App P4N hin, die auch wichtig ist. Gerne werden wir an beiden Stellen eine positive Bewertung zu diesem Campingplatz abgeben.

Wir saßen noch ein wenig draußen. Es war angenehm mild. Früher haben wir dies nie gemacht, weil wir bei Emma sein wollten bzw. weil sie es auf dieser in der letzten Reise lautstark eingefordert hat. So verändert sich unser Verhalten.

Heute hatten wir wieder so nette Kontakte. Danke, Marokko!

Sonntag, 26. Oktober 2025

Es wurde spät abends noch so windig, dass wir unser Dachzelt (Frank hatte nur unser Schildkrötentuch eingebaut), demontierten und im Hubdach schliefen. Darin war es natürlich sehr warm und Frank legte Emmas Decke zwischen Rahmen und Deckel. So kam ein wenig Luft hinein.

Wie gemeldet, war es am Morgen überwiegend bewölkt. Für später war Regen gemeldet. Wir frühstückten draußen. Natürlich mit frisch aufgebrühtem Minztee, Eiern und aufgetoasteten Brötchen.



Wir verließen die schöne Kulisse um den Oued Laou und stoppten nochmal am Aussichtspunkt. Tatsächlich war jetzt, ohne Gegenlicht, ein kleines Rinnsal zu erkennen. Auf dem Weg dorthin sahen wir unsere ersten Berber(?)-Affen.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert