sehr vertrauenserweckend, die Brücke über den Fluss Mrtvica



Bereits ab 14:30 Uhr hatten wir das Gefühl, dass es Dunkel wurde. Dabei ist der Sonnenuntergang ja erst rund zwei Stunden später. Am Ziel angekommen (wir parkten auf dem Parkplatz zwischen dem Kloster Moraca Monastery und einem verlassenen Motel), begannen wir direkt zu kochen. Es musste etwas sein, was nicht allzu viel Energie frisst, und wovon wir auch morgen zum Frühstück Essen können. Zum Glück sind wir kreativ. Zum Abendessen gab es Wraps mit Ei, Schinken, Käse und Zwiebeln, wovon wir zwei für morgen früh übrig ließen. Das ist immerhin besser als nichts.





Für einen Besuch des Wasserfalls war es inzwischen zu spät, also verschoben wir das auf den nächsten Tag. Und schon war es wieder dunkel draußen.

Montag, 14. November 2022



Von der doch recht stark befahrenen Straße sollten wir in der Nacht nicht allzu viel Lärm mitbekommen. Vielleicht fuhren nachts auch keine Autos oder so wenige, dass es unseren Schlaf nicht störte. Ein Glück.

Ein ganz klein wenig blinzelte die Sonne zwischen den Wolken hervor, dabei war eigentlich ein bewölkter Tag vorhergesagt. Nun gut, so sollte es auch kommen. Es fielen am Vormittag sogar ein paar wenige Regentropfen vom Himmel.

Nach dem „üppigen“ Frühstück gingen wir auf das Kloster Moraca zu und wurden von einem Hund und einer Katze freudig begrüßt. Der Hund ließ schnell von uns ab, aber die Katze gab ihr Bestes, um uns als neue Freunde zu gewinnen. Was ihr bestimmt gelungen wäre, aber Emma sieht das ja anders.




Die alte Kapelle hatte von außen sehr schwach erkennbare Wandmalereien an der Fassade. Durch Wind und Wetter waren diese wohl sehr ausgewaschen und über die Jahre verblasst. Doch von innen war sie herrlich bemalt. Und die Wandmalereien waren sehr gut erhalten.

Der Weg zum Wasserfall war leider versperrt. Entweder waren wir zu früh und es hatte nur noch niemand das Tor aufgeschlossen, oder es bleibt zu dieser Jahreszeit gänzlich geschlossen. Wir wissen es nicht. Vom Weg aus konnten wir durch die Büsche und Sträucher den Wasserfall schwach erahnen.

Schnell war unser Spaziergang am Morgen beendet. Auf dem Weg zurück zu Allmo wurden wir von der kleinen Katze verfolgt. Von dem Futter, welches Emma nicht fressen mag, hatten wir noch zwei Schälchen im direkten Zugriff. Die kleine Katze schaute etwas verwirrt drein und machte sich dann ganz genüsslich über die Portion her. Richtig Hunger scheint sie aber nicht zu leiden. Im Vergleich zu ihr hatte die Katzenbande in Kroatien das Futter in null-komma-nichts verputzt. Der Hund wurde irgendwann auf uns aufmerksam und weil er so lieb schaute und artig wartete bekam er auch ein Schälchen Katzenfutter. Die Streicheleinheiten wollte die Katze nicht mit dem Hund teilen und nachdem die kleine Katze einmal den Hund angefaucht hatte, verschwand dieser. Die Katze blieb.

Um Emma vom Koffer in die Doka überzusiedeln ließen wir die Doka Tür offen stehen und eh wir uns versahen saß die kleine Katze schon fast in der Doka. Und das gleich zweimal über. Der Versuch, Emma mit der Katze bekannt zu machen endete in einem Knurren und Fauchen. Wir hatten auch nichts anderes von Emma erwartet.

Mrtvica Canyon



Wir starteten, ohne eine zweite Katze, in den Tag und fuhren immer am Moraca Fluss entlang. Unser erster geplanter Halt, war ein Wiesenparkplatz, von wo aus wir zum Mrtvica Canyon wandern wollten. Die urige Brücke über den Fluss war laut Beschilderung für bis zu 30 Tonnen ausgelegt. Ja dann … gut gegangen. Um auf den Wiesen-Parkplatz zu gelangen mussten wir eine schmale Stelle passieren, auch das passte knapp.

Ein Allrad-Camper aus dem UK schien dort die Nacht verbracht zu haben. Wir stellten uns in die Nähe, packten unsere Sachen und machten uns frohen Mutes auf den Weg. Am Mrtvica Fluss entlang gingen wir durch den Wald. Das Wasser des Flusses war kristallklar und leuchtete in einem schönen blau.

An der alten Danilov Brücke kamen wir mit einem anderen Camper ins Gespräch und setzten anschließend unseren Weg weiter in Richtung Mrtvica Canyon fort. Es ging – für unser Empfinden – recht steil nach oben und wir beide empfanden wenig Freude daran. Außerdem waren wir mitten im Wald und es war zwangsläufig keine Aussicht vorhanden. Bevor wir uns weitere 9 oder 10 Kilometer durch den Wald quälen würden, entschieden wir, die Wanderung abzubrechen. Besser jetzt als erst in ein oder zwei Kilometern. Also drehten wir um und machten uns an den Abstieg.





Vor der Brücke gab es noch einen kleinen Abzweig, der zu einem überschaubaren Wasserfall führte, den sahen wir uns noch an und gingen dann den gleichen Weg zu Allmo zurück. Dieser kleine Ausflug in die Natur war nur 3 Kilometer lang, aber uns genügte das. Von der Danilov Brücke hatten wir einen herrlichen Blick auf das Flussbett des Mrtvica Flusses, welches mit dicken Felsen bestückt war.

Der Canyon selber wäre bestimmt auch sehr sehenswert gewesen, aber wir hätten damit unsere Grenzen vermutlich mehr als überschritten, wenn wir weiter gegangen wären. Gut ist, dass wir uns da beide einig waren.

Moraca Fluss



Mit dem kleinen Abstecher zum Mrtvica Canyon fuhren wir dann wieder am Moraca Fluss entlang.

Bei der erneut unglaublichen Landschaft kamen wir nicht umhin, an ein paar Haltebuchten zu stoppen und die Natur auf uns wirken zu lassen. Erneut erweckte sich uns der Eindruck, dass wir in Kanada wären. Obwohl wir noch nicht da waren, aber so stellen wir uns zumindest Kanada vor. Überall Berge und Wälder. Und jetzt im Indian Summer Look halt nochmal so schön.

An einer Stelle verbindet eine rostige Hängebrücke die beiden Uferseiten des Moraca Flusses. Sehr vertrauenswürdig sah das aus Eisenmatten und Eisenstangen zusammengerödelte Bauwerk nicht aus. Wir wagten uns, nacheinander, zwar ein paar Meter auf diese Hängebrücke. Aber ganz rüber wollten wir dann doch nicht gehen.





Spontan entschieden wir uns dann, doch nicht bis nach Podgorica zu fahren, um endlich Brot zu kaufen. Stattdessen bogen wir an einer Stelle zum Moraca Fluss ab, und parkten Allmo auf den trockenen Flusskieseln. An dem tollen Übernachtungsplatz, wollten und konnten wir einfach nicht vorbeifahren.

Rings um uns herum Felsen, neben uns der Fluss Moraca, der ganz schön schnell dahinfloss. Einfach nur ein Traum. Okay, schöner wäre es natürlich gewesen, wenn die Sonne sichtbar gewesen wäre. Aber immerhin war es mild; wir befinden uns auch nur noch etwas über 100 Meter über dem Meeresspiegel.



Die wenigen gefahrenen Kilometer und die mangelnde Sonne brachten natürlich kaum Energie in unsere Batterien. Brot hatten wir auch keins kaufen können. Also war wieder Kreativität gefragt. Sehr früh fingen wir an zu kochen. Frank entfachte ein kleines Lagerfeuer, damit wir da rauf im Dutch Oven kochen können. Es gab Porree-Gemüse mit Würstchen. Direkt als zwei-Tages-Portion. Im Anschluss nutzte ich die Wärme, um in der Pfanne kleine Pfannekuchen zu backen. Die werden wir dann morgen früh kalt verspeisen. Mit Marmelade, Schokocreme und Ahornsirup (Geschenk von unseren Freunden aus Kanada) sind wir bestens für’s Frühstück gerüstet.

tbc

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