Prespa-See



Auf dem Prespa See befindet sich ein Drei-Länder-Eck: Albanien, Griechenland, Nordmazedonien. Wobei der überwiegende Teil zum Nordmazedonien gehört. Umringt wird der See von hohen schneebedeckten Bergen, was fantastisch aussieht. Unterwegs befanden sich rechts und links der Straße unzählige Felder mit Apfelbäumen. Anscheinend befinden wir uns in der Apfel-Metropole Nordmazedoniens.


Auf dem Weg zum Prespa See hatte ich bei einer der Park4Night-Bewertungen gelesen, dass es ein verlassenes Hotel am See gibt. Das mussten wir uns natürlich näher ansehen. Durch den Eingangsbogen rollten wir auf das Hotel Europa zu. Scheiben und alles war zerschlagen. Über dem Eingangsbereich müssen früher einmal so Kunststoffbögen als Regenschutz angebracht gewesen sein. Auch diese lagen in vielen Teilen auf dem Boden. Laut Gockel-Fotos war das vor einem Jahr noch intakt. Anscheinend konnte jemand in der Zwischenzeit die Stahlkonstruktion von dem Überdach gebrauchen, denn die fehlte gänzlich.



Da kurz nach uns ein PKW mit vier jungen Männern aus Recklinghausen (wie das Gespräch ergab) ankam, gingen wir zunächst nach unten. Unter dem Parkdeck befand sich das Lager für Sofas, Sessel, Matratzen, Kopfkissen, Schränkchen und was da sonst noch so rum lag. Eine dicke Staubschicht lag über allem. Wer weiß, wie lange das Hotel schon nicht mehr in Betrieb ist.

Frank fand in der Diskothek einen Kalender aus dem Jahr 2002. Später entdeckte ich an einem Kasten für Lösch-Schläuche einen Zettel, auf welchem als letztes Prüfungsdatum der 25.06.2005 vermerkt war. Irgendwann danach muss das Hotel geschlossen worden sein.

Wir arbeiteten uns von unten nach oben. Die Zimmer waren restlos leer. Wobei erstaunlicherweise noch die Badewannen und Spiegel intakt waren. Toiletten und Waschtische fehlten jedoch.
Laut einer Gockel-Bewertung war ein Brand im Restaurant der Grund für die Schließung. Die rußgeschwärzten Wände waren auch noch zu erkennen.



Nach dem wir noch die Bowlingbahn entdeckten gingen wir zu Fuß zu dem benachbarten Rehabilitationszentrum. Drei der Gebäude schienen nicht mehr bewohnt zu sein, was unschwer an zerschlagenen Scheiben zu erkennen war. Bei einem vierten Gebäude standen teilweise Blumentöpfe auf den kleinen Balkonen. Wir sahen uns nur in einem der verlassenen Gebäude um. In einem Raum hing ein Kalender mit dem Blatt von Mai/Juni 2001. Toiletten und Waschbecken lagen teilweise im Flur, Schränke waren von der Wand gerückt worden. Ansonsten gab das Gebäude nicht viel her.

Daher suchten wir uns einen Übernachtungsplatz am Prespa-See. Zwischen kleinen Müllbergen parkten wir neben dem tieferen Sand ein. In den Sand wollten wir uns nicht stellen, denn leider war Regen vorhergesagt. Tatsächlich begann es auch leicht zu tröpfeln, als wir eingeparkt hatten.

Zum frühen Abendessen (wobei es für uns nach griechischer Zeit bereits eine Stunde später war) gab es eine asiatische Mahlzeit und dazu ein mazedonisches Bier.





Am Ufer des Prespa Sees schwammen ein paar rostige Ölfässer herum. Zwei Boote lagen (gefüllt mit Wasser) auf dem Trockenen. Ein Party-Boot war, beinahe unsichtbar, im Schilf abgestellt. Zum Baden lädt das Wasser also nicht wirklich ein. Wie gut, dass wir bei den frischen Temperaturen darüber nicht nachdenken müssen.

Später kam ein kräftiger Regenschauer herunter. Auch für die nächsten Tage sind die Aussichten nicht so berauschend. Vermutlich werden wir auch nicht alles sehen können, was wir eigentlich sehen wollen. Denn in den höheren Lagen liegt noch Schnee und es ist ab Morgen auch neuer Schnee gemeldet.

Sonntag, 26. Februar 2023



Der Jet Lag schlug am Morgen voll zu. Bereits um 6:15 Uhr waren wir hellwach. Nach griechischer Zeit wäre es bereits eine Stunde später. Da es draußen jedoch hell war, fanden wir nicht mehr in den Schlaf.

Am Morgen war es angenehm mild, so dass wir sogar ohne Jacke draußen frühstücken und dabei den Blick auf den See und die schneebedeckten Berge werfen konnten. Wer hätte das gedacht? Wo wir doch in den Tagen zuvor beim Frühstück in der Doka die Dieselheizung angeschaltet hatten.

Frank unterhielt sich am Morgen mit einem Nordmazedonier. Dieser erzählte, dass der Holzpavillion, an dem wir standen, einem Freund von ihm gehört. Nachdem dieser den Pavillion (der eine Bar werden sollte) und die Toiletten fertiggestellt hatte, wurde ihm jedoch kein Strom verlegt. Und aus dem Betrieb einer Bar wurde somit nichts. Für uns unverständlich, weil nur wenige hundert Meter weiter Gebäude stehen.



Am Vormittag schlugen wir den Weg nach Ohrid ein. Natürlich befanden sich rechts und links der Straße anfänglich wieder die Apfelplantagen. Äpfel waren an Straßenrand schön in Kisten aufgestellt und wurden zum Verkauf angeboten. Ob wir nun auch von Apfelsinen auf Äpfel umschwenken müssen? Wie gut, dass wir noch ein paar wenige griechische Apfelsinen haben. Aber täglich werden es weniger.

Über schmale kurvige Straßen fuhren wir den Berg hoch (auf fast 1300 Höhenmetern) und wieder etwas runter.

Ohrid ließen wir zunächst rechts liegen und fuhren weiter am See entlang.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert