Viminacium


Bereits am Vortag war uns in Donji Milanovac ein Mammut über die Füße gelaufen. Heute wollten wir noch mehr Mammuts sehen. Daher fuhren wir nachdem wir die Festung Golubac hinter uns gelassen hatten noch einige Kilometer weiter, bis nach Viminacium.

Vinacium war eine römische Stadt (die Hauptstadt der Province Upper Moesia) und der militärischer Standort der Siebenten Claudia Legion. Die Ursprünge gehen in das 1. Jahrhundert nach Christus zurück.

Auf dem Parkplatz wurden wir direkt von 4 Hundewelpen begrüßt, die wie ein Flummi hochsprangen, als sie merkten, dass die Menschen aus dem großen roten Ding Futter hatten.

Kostenlos und ohne Führung können nur das Mausoleum und der Limes Park besichtigt werden. Die anderen Bereiche sind nur im Rahmen einer Führung für Besucher geöffnet. Daher entschieden wir uns für eine geführte Tour. Wir waren die einzigen nicht serbischen Gäste auf der Tour, so dass der Guide zunächst ausführlich auf Serbisch und dann eine kürze englische Version berichtete.



Über 14.000 Grabstätten und mehr als 40.000 Artefakte wurden auf dem ungefähr 700 Hektar umfassenden Gelände geborgene. Bei den Grabstätten sind sogar noch Original-Wandmalereien aus dem 4. Jahrhundert vorhanden. Diese werden durch Scheiben vor dem Berühren geschützt und Blitzlichter sind natürlich auch nicht erlaubt. Die Zeichnungen von Pfauen waren noch sehr deutlich zu erkennen.

Begrenzt wird Viminacium heute durch ein Elektrizitätswerk und den Über-Tage-Abbau von Kohle. Durch die Ausweitung der Industrie mussten Grabstätten von Viminacium umgebettet werden. Wer weiß, ob da nicht „aus Versehen“ auch historische Gütern einfach so umgegraben wurden.

Die Stadt Viminacium war im Wesentlichen bis zum 4. Jahrhundert bewohnt. Wir sahen Reste von einem Mausoleum, gingen in die Katakomben, um dort die alten Wandmalereien zu betrachten.

Danach fuhren wir jeder mit seinem eigenen Fahrzeug bis zu den ehemaligen Bädern und dem Amphitheater. Letzteres hatte eine Unterkonstruktion aus Stein und die Tribünen waren aus Holz gebaut. Ein Teil der Holzkonstruktion wurde zwischen 2013 und 2018 nachgebaut. Die Bäder bestanden aus Kalt-, Warm- und Heiß-Wasserbecken. An einer winzigen Stelle waren noch die ursprünglichen Zeichnungen mit zwei Olivenbaumzweigen sichtbar. Auch Bodenmosaike waren, wenn auch in geringer Zahl, vorhanden. In Teil der Bäder wurde bereits rekonstruiert.




Das eigentliche Highlight jedoch kam zum Schluss: Der Mammut-Park. Okay, der Begriff ist vielleicht etwas hochgegriffen, doch immerhin ist ein gut erhaltenes Skelett von Mamut Vika ausgestellt. Gefunden wurde es 2009 bei Arbeiten in der Kohle-Mine in 27 Metern Tiefe, nur wenige hundert Meter vom jetzigen Ausstellungsort entfernt und wird auf ein Alter von 1 Millionen Jahre geschätzt. Der bei der Entdeckung sehr gut erhaltenen Zustand  macht es zu einer sehr wertvollen Entdeckung.

Auch ein paar Einzelteile von anderen Mammuts, die jedoch nicht das Alter von Vika haben wurden in der Nähe entdeckt. Außerdem werden auch die Reste von ein paar Schiffen bei den Mammut-Knochen aufbewahrt.

Nach so vielen Eindrücken mussten wir uns erstmal etwas ausruhen, wofür Bänke und Tische neben dem Parkplatz zur Verfügung standen. Wir entschieden uns dafür, die Nacht auf dem Parkplatz am Museum zu verbringen. Auch wenn die Förderbänder des Tagebaus unaufhörlich surren, wird uns das monotone Geräusche wohl nicht allzu sehr stören. Da waren die Geräusche von dem Kraftwerk eindeutig unangenehmer und lauter.



Donnerstag, 9. März 2023



Was mich betraf hinderte mich das Geräusch nicht an einen einigermaßen guten Schlaf. Frank hingegen schlief mehr schlecht als recht. Am Vormittag fuhren wir weiter nach Smederevo.

tbc

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