unterwegs in Brezice

Über eine etwas anstrengende Landstraße fuhren wir die wenigen Kilometer bis nach Brezice. Den dortigen WoMo-Stellplatz hatte ich als Übernachtungsplatz auserkoren.

Von den vier WoMo-Stellplätzen war einer durch ein WoMo aus Slowenien und einer durch einen Pkw (Spielplatzbesucher) belegt. Den eigentlich besten Platz (außen und recht grade), schnappten wir uns. Auch wenn wir gefühlt mitten in der Bebauung standen (gegenüber stehen Häuser, auf der einen Seite gibt es eine alte Burg, auf der anderen einen Skaterpark), so war der Platz mit den Picknickbänken doch ganz nett hergerichtet.

Wir fingen auf der Picknickbank die letzten Sonnenstrahlen ein, bevor die Sonne hinter der alten Villa verschwand.

Dienstag, 14. März 2023



Auch der Dienstag startete sonnig und schön. Doch leider war für den Nachmittag leichter Regen gemeldet. Unser eigentliches Vorhaben Richtung Ljubljana (mit einem kurzen Stopp bei meiner Brieffreundin Sabina) und dann weiter bis Kranj zu fahren, verwarfen wir bereits am gestrigen Abend. Die letzten Tage und vielleicht sogar Wochen (seit wir die Peleponnes-Halbinsel verlassen hatten) waren wir doch recht viel gefahren und als wir den Hinweis auf die beiden Therme, die sich in der Nähe befinden sahen, schoben wir spontan einen Tag Auszeit ein.



Am Morgen spazierten wir durch Brezice, vorbei an der Burg, der Bank der Liebenden und dem historischen Wasserturm.

Bis 1958 wurde in dem Fluss Sava, der an Brezice vorbei fließt Kohle herausgefischt bzw. aus dem Flussbett ausgebuddelt, was wohl eine ganz schön anstrengende Arbeit war. Die Kohle gelangte von drei Kohle Aufbereitungsanlagen in das Gewässer. Die Kohlen-Fischerei war eine wichtige Einkunftsquelle für Brezice.

In der Stadt sind einige Schilder aufgestellt, die die Geschichte der Stadt zeigen. Neben slowenisch sind die Texte auch auf Englisch.



Der lokale Markt war sehr übersichtlich, so dass wir unsere Einkäufe später oder Morgen im Supermarkt erledigen werden.

Danach setzten wir uns  auf die Picknickbank hinter Allmo und genossen die Sonne. An der Therme wollen wir eh nur ein drei-Stunden-Ticket erwerben, so dass noch genügend Zeit zum Entspannen im Wasser bleibt. Ein wenig erschrocken waren wir, als ein dickes Militärflugzeug nah über uns Hinweg flog. Es war ein Flugzeug der US Air Force, das auf dem Flugfeld unweit von uns landete.

Als wir uns gegen 12 Uhr drei Dörfer weiter zur Paradiso Terme fuhren, zogen tatsächlich die ersten Wolken auf. Wir parkten Allmo auf dem WoMo-Stellplatz an der Terme in Dobova. Damit die Schranke sich öffnete, mussten wir einen Klingelknopf drücken und nach einem kurzen Gespräch wurde die Schranke für uns geöffnet. Der Stellplatz ist kostenfrei. Wasser und Strom gibt’s gegen Geld. Ein Besuch der Therme ist nicht verpflichtend.

Unsere Badesachen hatten wir bereits gepackt, so dass wir sofort zum Eingang der Therme gingen. Wir erwarben ein 3-Stunden-Ticket für je 8 Euro und genossen das schöne warme Wasser. Die Hauptbecken haben eine Wassertemperatur von ungefähr 32 Grad. Ein kleines Whirlpool-Becken war deutlich wärmer. Während wir draußen im Becken plantschten zog eine dicke schwarze Wolke über uns hinweg und anschließend war der Himmel in Einheitsgrau gefärbt. Der Regen ließ nicht lange auf sich warten, was nicht sehr dramatisch war, schließlich waren wir eh schon nass.

Nach etwas über 2 Stunden genügte uns das Badevergnügen. Mehr Wasser konnte unsere Haut nicht mehr aufnehmen. Baden macht bekanntlich hungrig, daher erwärmten wir schnell die vorgekochten Reste, die wir noch im Kühlschrank hatten. Am Nachmittag regnete es mal mehr und mal weniger.

Das planschen im warmen Wasser machte nicht nur hungrig, sondern auch müde. Schon früh trat ich den Matratzen-Horchdienst an und schlief beinah 12 Stunden. Frank kam mit deutlich weniger Schlaf aus. Er ist ja auch schon etwas älter 😉

Mittwoch, 15. März 2023



Ganz leicht nieselte es am Morgen und ich beeilte mich zum Bäcker und wieder zurück zu kommen. Auf dem WoMo-Stellplatz musste ich tierisch aufpassen, nicht auf die vielen Regenwürmer zu treten, die sich auf dem Asphalt bewegten und auf der Suche nach der Rasenfläche waren.

Frank ging nach dem Frühstück zum Vulkanizer auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Bereits in Griechenland und Nordmazedonien hatte er das Bedürfnis verspürt, die Reifen zu tauschen, damit sich kein Sägezahn bildet. Der kleine Reifendealer in Griechenland war unfreundlich und hatte vermutlich keine Lust einem Touristen zu helfen und der in Nordmazedonien konnte nur Pkw-Reifen wechseln.




Nun war es also Schicksal, dass wir Vulkanizer Furlan um die Ecke standen, und dieses Unternehmen auch in der Lage war bei großen Fahrzeugen die Reifen zu wechseln. Ruckzuck waren die Reifen diagonal getauscht und wir starteten so richtig in den Tag.

In Brezice kauften wir bei Hofer, also Aldi, anstatt bei LIDL ein. War mal was anderes. 😊  Bis wir uns dann auf den Weg nach Ljubljana machten, um Sabina bei der Arbeit zu besuchen, war es dann schon halb 11 Uhr.


Natürlich wählten wir den für uns kostengünstigeren Weg über die Dörfer, anstatt auf der Autobahn für jeden Kilometer fleißig zu blechen. Glücklicherweise waren die Straßen, wenn es Beschränkungen gab, für bis 7,5 Tonnen schwere Fahrzeuge zugelassen. Wieder mal waren wir froh, dass Allmo so schlank ist.





Entlang des Flusses Save und anderen kleineren Flüssen, näherten wir uns Kilometer für Kilometer Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens. Sabina arbeitet in einem Gewerbegebiet im Süden und wir konnten Allmo auf dem Gelände abstellen. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Harley Davidson Bar, wo wir uns eine ganze Weile über die Geschehnisse der letzten fünf Monate unterhielten. Schon verrückt, wie schnell die Zeit vergeht und was wir alles erlebt hatten.

Nach ungefähr 1,5 Stunden verabschiedeten wir uns voneinander. Während Sabina zurück ins Büro ging, setzten wir unsere Fahrt fort. Im Norden von Ljubljana empfing uns blauer Himmel und Sonnenschein. Schneebedeckte Berge tauchten in unserem Blickfeld auf. Solche hatten wir zuletzt zu Beginn in Nordmazedonien gesehen.


Eigentlich wollten wir bis nach Kranj fahren, wo wir in städtischer Bebauung übernachtet hätten. Spontan sahen wir eine Parkmöglichkeit in der Nähe eines Sees bei Zbilje, wo wir uns für die Nacht einquartierten.



Auf dem See schwammen einige Schwäne, nicht so viele wie an der Donau in Belgrad. Aber um die 10 Schwäne waren es immerhin.



Donnerstag, 16. März 2023



Mit blauem Himmel und Sonnenschein starteten wir in den neuen Tag. Der Anblick der schneebedeckten Berge vor uns versetzte uns immer wieder in Staunen. Bei bestem Wetter begaben wir uns auf den Weg nach Österreich.

tbc

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