Leider lag auf dem Weg zu unserem nächsten Übernachtungsplatz kein Supermarkt bzw. keine Bäckerei, also musste schnell Brotteig angesetzt werden, als wir unseren Platz in Van City, einem beliebten Kletterer-Parkplatz einige Kilometer vor Siruana erreichten.
Die Zubereitung von Brot im Dutchoven auf dem Raketenofen stellte sich als verbesserungsfähig heraus. Wir müssen künftig an der Hitzezufuhr arbeiten oder rechtzeitig Brot einkaufen. Im Anschluss nutzten wir die Hitze, um unserer Abendessen als Onepot-Gericht im Dutchofen zuzubereiten. Es gab eine Currywurst-Mexikogemüse-Kartoffel-Weißkohl-Pfanne. Schmeckte gut.
Während der Aufräumarbeiten sprach uns ein spanisches Ehepaar auf unseren tollen Allmo an. Als der Herr merkte, dass er mit Englisch bei uns besser weiterkommt, konnten wir uns perfekt mit ihm unterhalten. Es gibt sie also doch, die sehr gut englisch sprechenden Spanier.
In Van City übernachteten wir mit einem bunten Van Mix aus diversen Ländern. So international ging es bisher noch nie zu (Belgien, Niederlande, Frankreich, Irland, Andorra, Schweden und natürlich Spanier).
Sonntag, 12. Dezember 2021
Die Spitze der Berge war in einer Wolkenhülle verborgen, der Himmel komplett in grau. Ein Blick auf die Wetter-App verriet, dass es heute noch Sonne geben soll. Wir waren erleichtert.
Zum Frühstück ließen wir uns unser erstes Dutchofen-Brot schmecken. Abgesehen davon, dass ein paar kleine Stellen nicht ganz durch waren schmeckte es sehr gut.
Wanderung in Siruana
Auch wenn wir gestern von der irischen Kletterin mit dem schwedischen Van und heute von dem Niederländer erfuhren, dass eine Wanderung nach Siurana sich lohnen würde, es wäre auch nur eine Stunde hin, entschieden wir uns für eine Wanderung in die Berge hinter uns und nicht hoch hinauf ins Dorf.
Wir gingen in den Wald und kraxelten zur Höhle Cova del Carletes. Was uns erwarten würde wussten wir nicht wirklich. Der Ort wurde nur bei Maps.Me angezeigt. Wie sich herausstellte war es eine Felsenwohnung, also ein Haus, was in die Felswand integriert wurde. So wie wir es aus den USA (Mesa Verde Nationalpark) und von der Wanderung gestern kennen.
Irgendjemand hatte ein kleines Schränkchen in die Höhe gestellt, eine sehr gute Alu-Trittleiter und Schrankwände lagen im hinteren Höhlenbereich. Ein wenig merkwürdig war das schon.
Während wir in der Höhle waren hörten wir Geräusche wie von Motor-Cross Maschinen und wieder zurück auf dem eigentlichen Weg konnten wir eindeutig Reifenspuren erkennen. Wahnsinn, wie jemand mit dem Motorrad dort lang düsen konnte.
Viele Kletterfelsen
Wir folgten dem Weg über dicke glatte Felsen, kleine Felsen, Waldboden, durch Gestrüpp. Viel begangen kann der Weg nicht sein, wobei zu unserer linken die beliebten Kletterfelsen herausstachen. Irgendwo müssen die Kletterer ja auch langgehen.
Tatsächlich entdeckten wir an einer Steilwand eine Kletterin. Es war also doch schon jemand früh aufgestanden.
Wir hangelten uns weiter durchs Gebüsch, dem Trampelpfad folgend. An einer Stelle war tatsächlich ein Seil gespannt, um einen leichteren Zu- und Abgang über den kugeligen Felsen zu ermöglichen. Somit kamen wir auch zu einer kleinen Klettereinlage.
Den Abzweig zu der Cova del Titi (o de Donya Blanca) fanden wir nicht wirklich. Ein paar Wege führten ins Gestrüpp, wobei keiner so richtig ein Durchkommen ermöglichte – es war alles zugewachsen. Wir fragten uns, wie lange niemand mehr diesen Weg gegangen war, oder ob wir einfach nur zu blöd waren den Weg zu finden. Egal, am Ende hätte es auch wieder eine Höhlenwohnung gegeben, auch wenn mit interessanten Felseinritzungen. Wir werden es überleben diese nicht gesehen zu haben und gingen den Weg weiter zur Straße herunter.
Auf dem Rückweg zu Allmo sammelten wir noch Holz. Auf dem Übernachtungsparkplatz herrschte reges Treiben. Anscheinend waren inzwischen sämtliche Kletterer wach und machten sich bereit für einen neuen Klettertag.
Wir entschieden uns gegen eine Fahrt hoch in das Dorf Siruana und machten uns direkt auf den Weg.
tbc